Corona trifft Kinder und Jugendliche in Einrichtungen besonders hart

Seit März 2020 macht Corona das Leben in den Einrichtungen schwer. Schulen sind immer wieder geschlossen oder haben nur eingeschränkte Angebote. Das pädagogische Personal muss die Begleitung für Kinder unterschiedlichster Altersgruppen und Schultypen stemmen - bei einem Betreuungsschlüssel von durchschnittlich 1:8 bis 1:10 Kindern bzw. Jugendlichen. Die technischen und intellektuellen Anforderungen der Schulen sind hoch und erfordern individuellen Betreuungseinsatz. Die jungen Menschen sind durch reduzierte Kontakte zu ihren Familien, Freundinnen und Freunden, mangelnde Rückzugsräume sowie oftmals mangelhafte technische Ausstattung in den Einrichtungen psychischen und physischen Mehrbelastungen ausgesetzt. Verstärkt wird diese ungute Situation noch durch sozial-emotionale Entwicklungsverzögerungen und kognitive Einschränkungen. Hinzu kommen Vereinzelungstendenzen, Bewegungsmangel und ungesundes Essverhalten als Folgen der Pandemie.
Echte Beziehungen statt flüchtige Nachhilfe: Das bewirken die Bildungsbuddys
Die besondere Stärke des Projektes ist der ganzheitliche Ansatz, dass Bildung und Freizeit in einer Person zusammen kommen - beides vereinen die Bildungsbuddys.
Bildungsbuddys sind junge Menschen, die im Rahmen eines Studentenjobs praktische Erfahrung erhalten und Vorbild sind. Denn Kinder und Jugendliche benötigen für Bildungserfolge persönliche Begleitung vor Ort und eine echte Beziehungsebene, die Vertrauen schafft. Eine Nachhilfe-Kraft, die nur punktuell vor Ort ist, kann das nicht leisten.
Die Bildungsbuddys sind nicht nur für Hausaufgaben da. Gemeinsame Freizeitaktivitäten stärken die Bindung und motivieren die Kinder, sich im Anschluss ihren Pflichten zu widmen. Dabei ist die individuelle Betreuung ausschlaggebend: Welche Bedürfnisse es hat und welche Unterstützung es braucht, ist von Kind zu Kind unterschiedlich.

Lesen Sie hier mehr über die Arbeit des Bildungsbuddys Maximilian Scharf im Sozialcourage-Artikel
Die Kinder und Jugendlichen sagen Danke - Das Projekt soll weitergehen
Aktuell sind 35 Bildungsbuddys in zehn Einrichtungen eingesetzt (Stand Januar 2021). Insgesamt 300 schulpflichtige Kinder und Jugendliche (mit und ohne Beeinträchtigungen) werden in Einrichtungen betreut, die zum großen Netzwerk der Caritas und ihrer Mitgliedsorganisationen gehören. Dank der Unterstützung der Stiftung RTL "Wir helfen Kindern" und der BILD-Hilfsaktion "Ein Herz für Kinder" konnte das ausschließlich spendenfinanzierte Unterstützungsprojekt im Juli 2021 starten. Aus den finanziellen Mitteln kann pro Kinder-Jugendgruppe etwa ein Bildungsbuddy für etwa ein Jahr eingesetzt werden - aktuell bis Herbst 2022. Wir setzen uns dafür ein, dass das Projekt weitergehen kann. Auch Elke Büdenbender machte sich bei Ihrem Besuch für Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen stark und nahm sich viel Zeit für den Austausch.
