Allein in Berlin verlieren pro Jahr bis zu 70.000 Menschen* eine nahestehende Person durch Suizid. Angehörige stehen im Fokus des diesjährigen Berliner Welttags der Suizidprävention. Der Suizid oder die Angst davor stellen eine große Belastung für das Umfeld dar und hinterlassen Gefühle von Verzweiflung, Ohnmacht und Hilflosigkeit. Trotzdem sind Suizid und die Folgen für Zurückgebliebene nach wie vor ein Tabuthema. Die Berliner Fachstelle Suizidprävention und das Netzwerk Suizidprävention Berlin möchten für das Thema sensibilisieren, das Schweigen brechen und eine Kultur der Offenheit, des Verständnisses und der Unterstützung fördern. Markus Geißler, Leiter der Berliner Fachstelle Suizidprävention, erklärt: "Alle Berlinerinnen und Berliner können etwas bewirken: Im Leben von Suizidgefährdeten, aber auch von Angehörigen und Hinterbliebenen - indem wir ansprechen, zuhören, da sind. Wir freuen uns, am 10. September mit Interessierten, Ratsuchenden und Betroffenen zusammenzukommen, um dem Thema Raum zu geben. Wichtig ist uns, die Perspektive von Hinterbliebenen in das gesellschaftliche und öffentliche Bewusstsein zu bringen."
Das Programm im Überblick (ohne Anmeldung, kostenlos):
16:30 Uhr
Eröffnung und Grußworte
16:30 - 20:00 Uhr
Informationsstände (Netzwerk Suizidprävention Berlin)
17:00 - 18:00 Uhr
Podiumsdiskussion: "Suizidalität im nahen Umfeld - Angehörige zwischen Sorge und Selbstschutz"
18:30 Uhr
Gottesdienst
20:00 Uhr
Lesung des Buches "Suizid - Reden wir darüber" von Céline Humm
Filmvorführung "Ride don’t hide"
Céline Humm, Schweizer Autorin und selbst Suizidhinterbliebene, über ihre Lesung am 10.09.: "Prävention beginnt nicht in den großen Konzepten - sie beginnt in Begegnungen, in kleinen Gesten im Alltag. Schwieriges zu teilen, macht den Weg begehbarer und weniger einsam. Darüber reden kann retten, davon bin ich überzeugt. Ich freue mich auf Berlin - der Welttag der Suizidprävention ist wichtig, denn das Thema ist noch immer schambehaftet. Doch psychische Gesundheit geht uns alle an."
Schirmherrin des Aktionstages ist die Berliner Gesundheitssenatorin Dr. Ina Czyborra.
Pressekontakt: Markus Geißler, Mobil: +49 152 51593181, m.geissler@caritas-berlin
*Quelle: Todesursachenstatistik, aktuellste Daten von 2023