Frankfurt (Oder)
- Im Haus der Caritas in Frankfurt (Oder),
Leipziger Straße 39, treffen sich jeden Dienstag straffällig gewordene Jugendliche
zum Sozialen Gruppentraining. Die jungen Menschen lernen hier, Gewalt zu
vermeiden und sich beruflich weiterzuentwickeln. Im Rahmen des Trainings
engagieren sie sich auch gemeinnützig. Gemeinsam mit freiwilligen Naturfreunden
pflegten vier straffällige Jugendliche am vergangenen Samstag einen Tag lang
die Magerwiesen an den Booßener Teichen.
Die beiden Sozialpädagogen Solveig Kauczynski und Uwe Vollmar zeigen in dem EU-Projekt
„Haftvermeidung durch soziale Integration“ straffällig gewordenen Jugendlichen
Wege auf, wie sie künftig ohne Gewalt durchs Leben gehen können. Die zumeist
jungen Männer lernen zu verstehen, warum sie zuschlagen, welche Rolle die
Erwartung ihrer Freunde spielt und wie sie künftig frühzeitig Konfliktsituation
erkennen und vermeiden können. Daneben helfen Kauczynski und Vollmar bei der
beruflichen Integration und der Vermittlung von Praktikumsplätzen. Alle zwei
Monate arbeiten sie außerdem an einem Samstag mit den Jugendlichen an einem
besonderen Projekt. „Wir wollen den Jugendlichen die Möglichkeit geben, Dinge
auszuprobieren, auf die sonst nicht kommen würden“, erklärt Solveig Kauczynski.
So schnitten die Jugendlichen am
vergangenen Samstag
wildwuchernde Schlehenbüsche zurück und schredderten diese.
Zusammen mit trockenem, von den Wiesen
abgeharktem Vorjahresgras wurden Äste und Zweige aufgelesen und in einem
Container für den Abtransport gesammelt. Vorbereitet wurde dieser
Arbeitseinsatz von Alexander Stöcklein, der sich seit vielen Jahren
ehrenamtlich für die Pflege von geschützten Flächen einsetzt. Beim Mittagessen
mit Eintopf und heißen Würstchen war dann Zeit gemeinsam über die Arbeit zu
reden. Nico Brunkow, hauptberuflich als „Ranger“ im Schlaubetal tätig, erklärte
dabei den Jugendlichen, dass nur durch das regelmäßige Abtragen von Humus
bildendem Material seltene Pflanzen wie die Kartäusernelken in Booßen überleben
können. Am Nachmittag wurden dann aus schlanken Robinienstämmen Wegbegrenzungen
zusammengesetzt, damit sich im Sommer auf den Flächen auch weiterhin Ringelnatter
und Eidechsen ungestört sonnen können.
Weitere Informationen:
Uwe Vollmar -
Telefon: (0335) 56 54 - 161