"Jede Kürzung in diesem Bereich bedeutet weniger Schutz, weniger Hilfe und mehr Einsamkeit - in einer Zeit, in der psychische Belastungen stark zunehmen. Unsere Angebote sichern niedrigschwellige, kostenfreie und vertrauliche Hilfe - digital, telefonisch, persönlich, rund um die Uhr. Sie entlasten Kliniken, verhindern Krisen und retten Leben.", sagt Ulrike Kostka, Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin. Um auf die große Bedeutung einer stabilen finanziellen Sicherung der Suizidprävention in Berlin aufmerksam zu machen, hat der Caritasverband die Petition "Kürzen kostet Leben" initiiert (Hier geht's zur Petition). Mehr als 1.100 Menschen haben diese bereits unterzeichnet. Die Petition fordert das Land Berlin auf, die geplanten Kürzungen zurückzunehmen und die Finanzierung psychosozialer Hilfen dauerhaft zu sichern. "Die psychische Gesundheit der Berliner:innen darf nicht von der Kassenlage abhängen. Kürzungen sind nicht einfach Zahlen auf dem Papier. Kürzungen kosten Leben.", so Ulrike Kostka.
Die Caritas engagiert sich mit zahlreichen Einrichtungen für psychische Gesundheit und Suizidprävention
in der Hauptstadt. Sie bietet Hilfe in akuten Krisen und setzt sich für Prävention ein. Dazu gehören der Berlin Krisendienst (im Trägerverbund), [U25] Berlin - Online-Suizidprävention für junge Menschen, die Berliner Fachstelle für Suizidprävention und psychosoziale Beratung in den Bereichen Sucht- und Wohnungslosenhilfe. Zudem ist die Caritas, gemeinsam mit Diakonie, katholischer und evangelischer Kirche Kooperationspartner der kirchlichen Telefonseelsorge Berlin.
Der Caritasverband fordert:
1. Keine Kürzungen bei bestehenden Angeboten der psychosozialen Hilfe und Suizidprävention.
2. Flächendeckender Zugang zu niedrigschwelligen Beratungsangeboten für alle Menschen - unabhängig von Einkommen, Herkunft oder Wohnort.
3. Aufklärung in Schulen: Jugendliche sollen frühzeitig über psychische Gesundheit und Suizidprävention
informiert werden; Lehrkräfte brauchen Unterstützung im Umgang mit Krisen.
4. Spezielle Hilfen für besonders gefährdete Gruppen - für Männer, ältere Menschen, LSBTIQ+ und Geflüchtete.
5. Fortbildungen für psychosoziale Fachkräfte, um Suizidalität frühzeitig zu erkennen und handlungssicher reagieren zu können.
6. Nachsorge und Begleitung für Menschen nach einem Suizidversuch sowie Unterstützung für Angehörige und Hinterbliebene.