Berlin
- Am 15.6.2011 um 11:00 Uhr findet in der Reinhardtstraße
13, 10117 Berlin ein Pressegespräch zum Thema Hilfen bei Zwangsprostitution
statt. IN VIA Katholische Mädchensozialarbeit für das Erzbistum Berlin e.V. und
Caritas International werden ihre Arbeit mit betroffenen Frauen in Berlin,
Brandenburg und Bolivien vorstellen. Nach dem Pressegespräch besteht die
Möglichkeit zu Einzelinterviews.
IN VIA bietet seit 100 Jahren in Berlin Hilfen für Frauen,
die, auf der Suche nach Arbeit in der Großstadt, in Zwangslagen geraten oder
ausgebeutet werden. Seit knapp 15 Jahren ist IN VIA in Berlin Träger einer
Beratungsstelle für Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind.
Menschenhandel gilt als eine der schwersten Straftaten. "Hierbei handelt
es sich um moderne Sklaverei und ein äußerst gewinnbringendes Geschäft der
organisierten Kriminalität“, sagt Anne Dietrich-Tillmann, Geschäftsführerin von
IN VIA. Die Beratungsstelle bietet deshalb Unterstützung für Frauen, die davon
betroffen sind. Das Angebot umfasst Informationen und Beratung in Deutsch,
Russisch, Polnisch, Rumänisch und Englisch. Die IN VIA - Beraterinnen begleiten
Frauen bei Behördengängen, Gerichtsverfahren, vermitteln medizinische Hilfen
und helfen bei der Suche nach geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten. Zudem
arbeiten sie mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um die Opfer effektiv
zu schützen und mit Zeugenaussagen die Täter überführen zu können. Seit 1997
hat IN VIA 1500
Frauen in Berlin betreut und 9000 Beratungsstunden
geleistet. Im Jahr 2010 startete IN VIA auch im Land Brandenburg ein
Präventionsprojekt zur Eindämmung sexuell übertragbarer Krankheiten und
HIV/AIDS im Prostitutions-Milieu. Eine IN VIA - Streetworkerin sucht in
Brandenburg und im grenzüberschreitenden Raum zu Polen Prostituierte auf, um
hier gesundheitspräventiv tätig zu werden. Die IN VIA - Mitarbeiterinnen
Barbara
Eritt
und Margarete
Muresan
stellen die Hilfsmöglichkeiten vor und wollen damit Frauen in Notlagen zur
Inanspruchnahme der Angebote ermutigen.
Waren es in den 1990er Jahren mehrheitlich Frauen aus Polen
und der ehemaligen Sowjetunion, die die Hilfe von IN VIA benötigten, so kommen
heute immer mehr Frauen aus Bulgarien, Rumänien aber auch aus afrikanischen
Ländern. Zudem wächst die Zahl der minderjährigen Opfer kontinuierlich.
Internationale Vernetzung und Erfahrungsaustausch der Helferinnen sind von
großer Bedeutung. Deshalb fördert Caritas International den Fachaustausch über
Kontinente hinweg. Die Sozialarbeiterin Alina
Rueda
arbeitet in Bolivien im Problemfeld AIDS und Zwangsprostitution.
Rueda
hospitiert im Juni in deutschen Hilfseinrichtungen,
um Erfahrungen für ihre eigene Arbeit zu gewinnen und Erkenntnisse aus ihrem
Heimatland zu vermitteln. Sie berichtet über die Situation betroffener Frauen
und die fachlichen Ansätze der Hilfen in Bolivien.
Weitere Informationen:
Anne Dietrich-Tillmann - Tel.: (030) 85 78 42 86
Barbara Eritt - Tel.: (030) 85 78 42 69 sowie 0177 73 86 276