Pressemitteilung
der Arbeitsgemeinschaft Ambulante Pflege (AAP) *
Einladung zu Pressegespräch und Demonstration
Berlin - Die AOK Nordost verweigert den Pflegediensten in Berlin nicht nur die
notwendige Anhebung der Vergütungen für die häusliche Krankenpflege auf das
Niveau von 2011. Jetzt sollen nach dem Willen der AOK sogar Preise reduziert
werden. Die Vergütungen sind seit 2007 eingefroren. Berücksichtigt man die
Preisentwicklung, entspricht dies einer Absenkung der Pflegevergütungen um neun
Prozent. Da der überwiegende Teil
der
Pflegebedürftigen bei der AOK versichert ist, geraten die Berliner
Pflegedienste in die Verlustzone. Das hat Auswirkungen auf die Gehälter der
Pflegefachkräfte und so verschärft die AOK den Pflegefachkräftemangel zum
Nachteil der Pflegebedürftigen.
Am 6.9.2011 um 11:00 Uhr lädt die Arbeitsgemeinschaft der privaten und
gemeinnützigen Träger zu einem Pressegespräch ein. In der Diakonie-Sozialstation
Kreuzberg, Oranienstraße 132-134, 10969 Berlin (St. Jakobi Gemeindesaal) werden
die Sprecher der AAP, Hans-Joachim Wasel (Wohlfahrtsverbände) und Frank
Twardowsky (private Verbände) sowie Praxisvertreter die Situation darlegen. Im
Anschluss findet um 13:30 Uhr eine Demonstration von Pflegekräften vor dem
Gebäude der AOK, Wilhelmstraße 1, 10963 Berlin statt.
Ca. 19.400 Pflegekräfte in ca. 550 gemeinnützigen und privaten Pflegediensten
versorgen Tag für Tag ca. 75.000 pflegebedürftige und kranke Menschen in
Berlin. 90 Prozent der Pflegekräfte arbeiten bei Trägern der Wohlfahrtsverbände
(AWO, Caritas, DRK, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Diakonisches Werk und der
Jüdischen Gemeinde) sowie der privaten Pflegeverbände (AGH, AVG, ABVP, BPA und
VIB). Die Erhöhung der Entgelte für Pflegeleistungen ist dringend notwendig und
wurde von den anderen Kranken- und Pflegekassen bereits vollzogen. Die AOK will
jetzt ein neues Vergütungssystem einführen, das in weiten Bereichen der
Pflegeleistungen eine Absenkung der Pflegevergütungen von drei bis 33 Prozent zur
Folge hätte. Alle bisherigen Verhandlungen sind gescheitert. Die Wohlfahrtsverbände
und private Pflegeverbände haben der AOK eine Schiedsperson vorgeschlagen. Dies
wird von der AOK abgelehnt. Damit wird die Arbeit in den Pflegediensten weiter
unter Wert vergütet. Immer mehr Menschen benötigen häusliche Krankenpflege und werden
pflegebedürftig. Der Mangel an Pflegefachkräften hat bereits besorgniserregende
Ausmaße angenommen hat. Es entsteht ein immer höherer Arbeitsdruck auf die
Pflegekräfte, mehr Leistungen in der vorgegebenen Zeit zu schaffen. Bereits
heute können Pflegeaufträge wegen Personalmangel nicht erfüllt werden.
Die tarifgebundenen Träger der ambulanten Pflege haben notwendige Gehaltserhöhungen
in ihren Tarifwerken für 2011 und 2012 vorgesehen. Sie geraten ohne Refinanzierung
in eine bedrohliche finanzielle Schieflage. Die nicht tarifgebundenen Träger
benötigen ebenso eine Steigerung der Leistungsentgelte um eine entsprechende
Anpassung vorzunehmen.
Weitere Informationen: Hans-Joachim Wasel - Telefon: (030) 666 33 - 1260
Anschrift: AAP c/o Caritasverband für das Erzbistum Berlin e. V., Residenzstr.
90, 13409 Berlin
(*In der
AAP (Arbeitsgemeinschaft ambulante Pflege) sind nahezu vollständig alle
gemeinnützigen und privaten Träger der Pflegedienste und Sozialstationen in
Berlin zusammengeschlossen. Die Pflegedienste und Sozialstationen sichern im
Auftrag der Krankenkassen die Versorgung der Versicherten mit den Leistungen
der häuslichen Krankenpflege)