BERLIN - Am 20. Februar 2011 um 11:30 Uhr findet im
Bernhard-Lichtenberg Haus, Hinter der Katholischen Kirche 3, 10117 Berlin, eine
Präsentation des neu erschienenen Buches "Geraubte Kindheit - Russische
Jugendliche in deutschen Arbeitslagern" statt. Nach der Begrüßung durch
die Vorsitzende der Caritas-Konferenzen Berlin,
Mehr als 13 Millionen Männer, Frauen und Kinder aus fast allen Ländern Europas
wurden zwischen 1939 und 1945 als "Fremdarbeiter", Kriegsgefangene
oder KZ-Häftlinge nach Deutschland verschleppt, weitere 7 Millionen mussten in
den von der Wehrmacht besetzten Gebieten Zwangsarbeit leisten, schreibt
Wolfgang Thierse in seinem Geleitwort zum Buch. Das Buch stellt das
unvorstellbare Leid und die seelischen Qualen von russischen Kindern und
Jugendlichen in den Mittelpunkt, die im Zweiten Weltkrieg, gemeinsam mit ihren
Müttern und Großmüttern, in deutschen Zwangsarbeitslagern zubringen mussten. Das
Niederschreiben ihrer Erinnerungen hat diesen Menschen geholfen, das Erlebte zu
verarbeiten. Die Erinnerungen erschienen erstmals 2000 in russischer Sprache. 2003
kamen ehemalige Kinder von Zwangsarbeitern, zwölf Frauen und drei Männer aus
St. Petersburg und aus Karelien, als Gäste nach Berlin. Hier entstand der
Wunsch, die Erlebnisse in deutscher Sprache zu veröffentlichen und damit der
jungen Generation Deutscher nahezubringen. Die Caritas-Konferenzen Berlin haben
diesen Wunsch unterstützt und nun die Übersetzung und die Herausgabe der
Erinnerungen möglich gemacht. Die Veröffentlichung soll dazu beitragen, das
Erlebte wach zu halten, damit sich Vergleichbares nie wiederholen kann. Zudem
soll ein Dialog initiiert werden, der die Versöhnung unterstützt.
Weitere Informationen: Ruth Keseberg-Alt -Telefon: (0171) 426 08 72
oder Angelika Westphal -Telefon: (030) 831 21
33