POTSDAM. Die Landesregierung hat im Rahmen des Handlungskonzepts "Tolerantes Brandenburg - für eine starke und lebendige Demokratie - mit Zivilcourage gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit" mit der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtsverbände eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.
Der Vertrag, mit dem sich die Partner zum gemeinsamen Engagement gegen Intoleranz und Rechtsextremismus verpflichten, wurde am Dienstag, 12.12.06, 14.00 Uhr, im Haus des Landesausschusses für Innere Mission, Berliner Str. 148, 14467 Potsdam, im Rahmen einer Feierstunde unterschrieben.
Für die Landesregierung unterzeichnete der Koordinator für das Handlungskonzept, Staatssekretär Burkhard Jungkamp (Ministerium für Bildung, Jugend und Sport), für die LIGA der Wohlfahrtsverbände der Vorsitzende Thomas Dane. Die Spitzenvertreterinnen und -vertreter der beteiligten Verbände waren gleichfalls anwesend.
Kurzstatements:
Bildungsstaatssekretär
Burkhard Jungkamp:
Damit sind aus der Sicht der Landesregierung weitere bedeutsame und
unverzichtbare Partner mit im Boot, um extremistischen Tendenzen und vor allem
dem um sich greifenden alltäglichen Rassismus erfolgreich begegnen zu können -
den Umtrieben alter und neuer Nazis in unserem Land kann nur ein Riegel vorgeschoben
werden, wenn sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zur
freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen und aktiv für sie eintreten.
Gerade die Wohlfahrtsverbände als Arbeitgeber wie als soziale
Dienstleistungsunternehmen können dazu beitragen, das Handlungskonzept der
Landesregierung für ein tolerantes Brandenburg, für eine weltoffene
Gemeinschaft und eine starke und lebendige Demokratie als
zivilgesellschaftliches Leitbild zu verankern.
Die Entwicklung zu einem
toleranten Menschen beginnt bereits im Kindergartenalter, eine werteorientierte
Erziehung, das Eintreten für Gerechtigkeit, die Wertschätzung anderer Kulturen
und Religionen, die Förderung der sozialen Kompetenzen des Einzelnen - das
alles sind Bausteine, sind Grundvoraussetzungen für ein demokratischen
Gesellschaft.
Die vielfältigen Aktivitäten der Wohlfahrtsverbände sind in besonderem Maße
geeignet, gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen und zu stärken,
innerhalb derer Toleranz eingeübt und Teilhabe, gerade auch zwischen
unterschiedlichen Kulturen, gelebt werden kann.
LIGA-Vorsitzender Thomas Dane:
Die in der LIGA Brandenburg zusammengeschlossenen Wohlfahrtsverbände stehen mit ihrem Engagement für hilfebedürftige und ausgegrenzte Menschen auf der Seite von Minderheiten und für Toleranz. Mit ihren Diensten und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, Familien, Migranten und Migrantinnen, Wohnungslose, Behinderte, Verschuldete, Suchtkranke etc. leistet die Freie Wohlfahrtspflege jeden Tag unspektakuläre Arbeit gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Die Verbände ermöglichen in ihren Beratungsstellen, Kitas und Schulen Begegnungen der einheimischen Bevölkerung mit Menschen anderer Herkunft und vermitteln so Erfahrungen im Umgang mit kultureller, religiöser und ethnischer Heterogenität. Sie tragen dazu bei, in vielen kleinen Schritten das Klima des Zusammenlebens in Brandenburg zu verändern.
Sie wollen Menschen motivieren, ihre Kompetenz und Kreativität in den Dienst, die Stärkung und Verteidigung der Demokratie zu stellen. Ihre Botschaft lautet: Jeder wird gebraucht. Sie bieten engagierten Menschen eine Möglichkeit zu ehrenamtlicher und freiwilliger Arbeit und stärken so das bürgerschaftliche Engagement in der Zivilgesellschaft.
Kontakt und weitere Informationen:
Dr. Manfred Thuns, Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V. (0 30) 6 66 33-10 50
Zur LIGA gehören die sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege im Land Brandenburg: Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches Werk, PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Mit fast 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die LIGA der größte, nicht-öffentliche Arbeitgeber im Land und unterhält mehr als 2600 Dienste und Einrichtungen in allen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesen.