Pressemitteilung des Diözesan-Caritasverbandes Berlin |
Fixpunkt-Spritzenbus zur Berliner Drogenszene - Caritas übernimmt Spritzenausgabe in Spandau |
BERLIN. Der Verein Fixpunkt e.V. gibt nach einer Mitteilung des Caritasverbandes seinen Standort Spandau für die Ausgabe von sterilen Spritzen an Drogenabhängige voraussichtlich zu Ende November auf. Die Jugend- und Drogenberatung des Caritasverbandes (Hasenmark 3) wird die Lücke vorübergehend schließen und in ihren Räumen einmal wöchentlich (montags 17.00 bis 18.00 Uhr) sterile Spritzen im Tausch zur Verfügung stellen. Der Grund ist, Fixpunkt e.V. wird an anderen Orten Berlins dringender gebraucht als in Spandau, wo es keine offene Drogenszene gibt und die Mehrheit der Drogenabhängigen sozial integriert und unauffällig ist. Daher wurde hier das Angebot des Vereins von relativ wenig Drogenabhängigen angenommen. Seit mehr als sechs Jahren übernahm Fixpunkt e.V. den Spritzentausch für Spandauer Drogenabhängige. Dies erfolgte über einen Spritzenautomaten und einmal wöchentlich (donnerstags 17.00 bis 19.00 Uhr) im "Spritzenbus". Ziel dieser Aktion war, bei den Drogenabhängigen die gesundheitlichen Risiken einer Infizierung mit HIV und Hepatitis, die mit dem gemeinschaftlichen Spritzengebrauch verbunden sind, einzudämmen, ein gesundes Überleben möglich zu machen und damit auch die Motivation zu unterstützen, aus der Sucht auszusteigen. Die Erfahrung zeigt, daß mehrfach geschädigte und vor allem durch schwere Krankheiten belastete Drogenabhängige kaum noch den Mut und die Kraft zum Ausstieg aus ihrer Sucht finden. Die Jugend- und Drogenberatung des Caritasverbandes ist seit Beginn dieses Projektes im Mai 1992 mit einem niedrigschwelligen Kontaktangebot alle 14 Tage im "Spritzenbus" vertreten, um Drogenabhängige, die entweder noch keinen Kontakt zum Drogenhilfesystem hatten oder ihn wieder aufgegeben haben, anzusprechen und über Entgiftungs- und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Daher lag nichts näher für die Caritas, als in die Lücke einzuspringen. Für das Angebot der Caritas-Beratungsstelle ist eine Probephase von einem halben Jahr vorgesehen, um zu prüfen, ob das Angebot in den Räumen der Drogenberatung von den Drogenabhängigen, die bisher den "Spritzenbus" aufsuchten, überhaupt angenommen wird und ob es nicht die eigentliche Arbeit der Caritas hier stört, die Beratung von Drogenabhängigen und Gefährdeten sowie deren Angehörigen im Hinblick auf Abstinenz. Weitere Informationen: Margit Nowak, Telefon: 030 / 3 33 40 89 |
Pressemitteilung
Fixpunkt-Spritzenbus zur Berliner Drogenszene - Caritas übernimmt Spritzenausgabe in Spandau
Erschienen am:
17.11.1998
Beschreibung