Pressemitteilung des Diözesan-Caritasverbandes Berlin |
Caritas betreut Sinti und Roma in Dreilinden |
BERLIN - Bereits im 5. Jahr betreut der Caritasverband für Berlin e.V. Sinti und Roma auf dem Gelände des ehemaligen Stauraums Dreilinden: Eine Sozialarbeiterin ist für den sozialen Bereich, aber auch für Verwaltungsaufgaben, wie z.B. Kassieren der Platzmiete zuständig. Sie berät die Bewohner in Fragen des Schulbesuchs, bei gesundheitlichen Problemen sowie bei Behördengängen und ist Ansprechpartnerin für ihre Sorgen und Wünsche, die das Leben auf dem Platz betreffen. Unterstützt wird ihre Arbeit von einem Platzwart, der für die Beaufsichtigung der technischen Einrichtungen und die Platzbelegung verantwortlich ist. Eine Berufspraktikantin der Sozialarbeit bietet vor allem Freizeitaktivitäten für die jüngeren Kinder an. Ältere Kinder und Jugendliche zu erreichen, ist sehr viel schwieriger, da sie tagsüber meist gar nicht auf dem Platz sind und ihre Berührungsängste gegenüber Sozialarbeitern groß sind. Bereits seit den siebziger Jahren ist Berlin Anlaufstelle für durchreisende Sinti- und Romafamilien. Nachdem sie lange Zeit auf nicht dafür vorgesehenen Plätzen campierten, die weder Sanitäranlagen noch Strom oder Müllabfuhr hatten, wurde 1995 von der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport der Stellplatz in Dreilinden bereitgestellt. Erstmals gab es damit auch in Berlin einen Platz, wo Sinti und Roma nicht nur geduldet wurden, sondern ganz legal bleiben konnten. Während in Städten, wie Hamburg und München bereits seit 15 Jahren Stellplätze existieren, die das ganze Jahr über geöffnet sind, bleibt "Dreilinden" jedoch ein Provisorium. Die von der Senatsverwaltung bewilligten Mittel sind für eine kurzfristige Lösung kalkuliert, die lediglich eine Öffnung des Platzes von Anfang Mai bis Ende Oktober erlaubt und die jedes Jahr neu genehmigt werden muß. Die Kosten für mobile Toiletten und Duschen, provisorische Strom- und Wasserversorgung sowie Abwasser und Müllentsorgung können durch die erhobene Stellplatzmiete von 26,00 DM pro Tag nicht gedeckt werden. Die Caritas fordert für das Jahr 2000 eine Öffnung des Stellplatzes bereits Anfang März, da sich erfahrungsgemäß – wie auch in diesem Jahr – Sinti-Familien bereits ab Anfang März in Berlin auf den verschiedensten Plätzen aufhalten. Darüber hinaus hofft der Caritasverband, daß im nächsten Jahr eine Lösung gefunden wird, die den Bewohnern ganzjährig einen Stellplatz bietet. Nur so kann verhindert werden, daß sie – wie bisher – im Frühjahr und im Herbst auf illegale Plätze ohne sanitäre Anlagen ausweichen müssen. Nähere Informationen: Peter Wagener, Tel.: 030 / 4 90 08-2 04 |
Pressemitteilung
Caritas betreut Sinti und Roma in Dreilinden
Erschienen am:
27.04.1999
Beschreibung