Am Mittwoch, den 5. Juni 2024 stellen die Caritas-Betreuungsvereine in Berlin, Brandenburg und Vorpommern für einen Tag demonstrativ ihre Arbeit ein. Grund ist die prekäre finanzielle Lage der Betreuungsvereine. Die von den Betreuungsvereinen übernommene staatliche Pflichtaufgabe wird seit Jahren nicht kostendeckend finanziert. Ohne eine schnelle kostendeckende Neuregelung der Betreuervergütung stehen viele Betreuungsvereine in Deutschland spätestens 2025 vor der Insolvenz. Deshalb versammelt sich das Aktionsbündnis der Betreuungsvereine in Deutschland am 5. Juni 2024 ab 9:30 Uhr vor der Justizministerkonferenz am Schloss Herrenhausen in Hannover. Auch die Caritas-Betreuungsvereine aus Berlin, Brandenburg und Vorpommern werden dabei sein.
In Berlin, Potsdam, Stralsund und in Bergen auf Rügen organisiert die Caritas in ihren Betreuungsvereinen die rechtliche Betreuung. Das Gesetz über die Vergütung von Betreuer:innen soll ab 2025 reformiert werden. Es braucht eine zeitnahe auskömmliche Finanzierung, denn die Betreuungsvereine sind in ihrer Existenz gefährdet - trotz eines 2023 beschlossenen Inflationsausgleichs - da sie ihre Kosten nicht mehr decken können.
Manche Menschen können ihren Alltag nicht mehr selbst organisieren und benötigen Unterstützung. Deshalb stellt das Amtsgericht Menschen mit geistiger oder psychischer Beeinträchtigung wie auch Menschen mit Abhängigkeitserkrankung oder Demenz bei Bedarf eine rechtliche Betreuung zur Seite. In Deutschland werden etwa 1,3 Millionen Menschen, die ihre Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr selbst regeln können, durch rechtliche Betreuer:innen unterstützt. Es geht bei der rechtlichen Betreuung darum, Menschen bei der Wahrnehmung ihrer Rechte und in ihrer Selbstbestimmung zu unterstützen. Die Mitarbeiter:innen des Betreuungsvereins übernehmen dann, in Absprache mit der Betreuungsbehörde und auf Beschluss des Amtsgerichtes, rechtliche Betreuungen in den erforderlichen Bereichen, z.B. der Vermögensorge, der Gesundheitssorge oder in Behördenangelegenheiten. Etwa die Hälfte dieser Menschen wird durch Ehrenamtliche begleitet. Die Betreuungsvereine stellen dabei einen wesentlichen Pfeiler dar: Neben der eigenen Führung von
rechtlichen Betreuungen schulen, begleiten und beraten sie die Ehrenamtlichen. Die Arbeit der Betreuungsvereine ist deshalb unverzichtbar.
Weitere Informationen:
Thomas Wolpers - Thaerstr. 30 D, 10249 Berlin
Tel.: 0152 041 66 905, E-Mail: t.wolpers@caritas-berlin.de
Nicole Pfitzmann - Zimmerstr. 7, 14471 Potsdam
Tel.: 0178 711 93 63, E-Mail: n.pfitzmann@caritas-brandenburg.de
Peggy Görig - Billrothstr. 4, 18528 Bergen/Rügen
Tel.: 0172 3242066, E-Mail: p.goerig@caritas-vorpommern.de