Neue Protestaktion ab 22. Juli
in ganz Berlin/Pflegeverbände fordern: Die Preisdrückerei auf dem Rücken der
ambulanten Pflegedienste und der Patienten muss endlich ein Ende haben
BERLIN. - Seit dem 1. März werden Rechnungen für
erbrachte Leistungen der Pflegedienste trotz ausgesprochener Bewilligungen von
der Krankenkasse CITY BKK weiterhin nicht vergütet. Konkret bedeutet dies: Mehr
als 230 Pflegedienste versorgen seitdem über 500 Patienten, ohne dass eine
Bezahlung der erbrachten Leistungen durch die CITY BKK erfolgt. Dabei handelt
es sich um mehr als 830 Einzelleistungen der häuslichen Krankenpflege pro Tag,
die oftmals (wie z.B. die Versorgung mit Insulin und Medikamenten)
lebenswichtig für die Betroffenen sind. Bisher sind rund zwei Millionen Euro an
offenen Rechnungen der Pflegedienste aufgelaufen.
Weil dieses Verhalten höchst skandalös und zudem
bezüglich der Gesundheitsinteressen der Versicherten grob fahrlässig erscheint,
haben rund 100 Pflegedienste bereits am 22. Juni vor der Geschäftsstelle der
CITY BKK in Berlin-Charlottenburg demonstriert und die Kasse zur Rückkehr an
den Verhandlungstisch aufgerufen. Da unser Anliegen ungehört blieb, ist die
Demonstration nur der Auftakt für weitere Aktionen gewesen, durch welche die
Kasse zum Einlenken bewegt werden soll.
Als nächsten Schritt werden am
Freitag, dem 22. Juli, an 1.000 Dienstfahrzeugen von Berliner Pflegediensten
Informationsposter angebracht, die Aufschriften wie „Der CITY BKK NULLTARIF:
14,9 % von den Versicherten, 0 % für die Pflegedienste“ oder „Diktat statt
Verhandlung – die neue Masche im deutschen Gesundheitswesen?“ oder „“Ein
Skandal – über 2 Mio. Euro unbezahlte Rechnungen – CITY BKK gefährdet Jobs“
usw. tragen.
Die Einrichtungen und ihre
MitarbeiterInnen
wollen mit dieser weiteren öffentlichen Aktion folgenden
Forderungen
noch einmal Ausdruck verleihen:
-
Sofortige Zahlung der
offenen und fälligen Rechnungen der Pflegedienste!
-
Keine weitere
Verunsicherung der Patienten!
-
Anerkennung des
neutralen Schiedsspruches vom 13.05.05!
-
Sofortige Anerkennung
unserer Pflegedienste als reguläre Vertragspartner!
Keine dieser Forderungen wurde von der CITY BKK
bislang erfüllt oder kommentiert. Vielmehr setzt die Krankenkasse ihre
drakonische Strategie des „Euer Standpunkt interessiert uns nicht!“ fort. Auf
diese Weise kann der Eindruck entstehen, dass die Pflegedienste bewusst in
wirtschaftliche Probleme getrieben werden sollen. Offenbar nimmt die CITY BKK
den damit verbundenen möglichen Verlust hunderter von Arbeitsplätzen in der
Bundeshauptstadt bewusst in Kauf, um mit einer bundesweit bislang einmaligen
Arroganz ihre Politik der Qualitäts- und Preisdrückerei auf dem Rücken der
Pflegedienste und damit auch auf dem Rücken der Versicherten durchzusetzen.
Weitere Informationen:
ABVP
– Wibke Eichhorn, Telefon (030) 290 00 401 |
AGH
– Frank
Twardowsky
, Telefon (030) 893 05 827 |
AVG
– Thomas Meißner, Telefon (030) 499 05 380 |
AWO
– Jürgen
Brockmeyer
, Telefon (030) 469 06 610 |
bpa
– Ute
Zentgraff
,
Telefon (030) 214 31 52 |
Caritas
– Hans-Joachim
Wasel
, Telefon (030) 6 66
33-12 60 |
DPW
–
Gabriele
Schlimper
, Telefon (030) 315 91 930 |
DRK
– Fritz Jünger, Telefon (030) 353 93 726 |
DWBO
– Christiane
Lehmacher
, Telefon (030) 820 97-198 |
VIB e.V.
– Peter Hübner, Telefon (030) 236 39 963 |