BERLIN. Zur Feier ihres 30. Geburtstages lädt die Integrative Suchtberatung der Caritas am Freitag, dem 06.09.2002, von 10 bis 16 Uhr in die Königsberger Straße 11, Lichterfelde, ein.
1972 wurde die Suchtberatungsstelle "Königsberger 11" als erste ihrer Art im Westteil Berlins eröffnet. Seitdem bietet sie Hilfe für Menschen, für die der Umgang mit Alkohol, Medikamenten und illegalen Drogen ein Problem ist. Erweitert wurde das Angebot 1997 durch das Projekt "Betreutes Einzelwohnen" für chronisch mehrfach beeinträchtigte alkoholkranke Menschen. Bis September 2000 existierten die Bereiche "Alkohol- und Medikamentenberatung" und "Drogenberatung" als zwei organisatorisch voneinander getrennte Caritas-Beratungsstellen unter einem Dach. Seit dem 01.10.2000 sind beide Beratungsstellen inhaltlich und organisatorisch zusammengelegt als "Integrative Suchtberatung Königsberger 11".
Heute geht es den 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit entsprechenden therapeutischen Zusatzqualifikationen nach eigenen Angaben nicht nur um die Sucht, sondern um das, was dahinter steht und dazu geführt hat. Dazu bieten sie Beratung, Betreuung und Therapie sowie Unterstützung in Krisensituationen an, um das "Erkennen und Weiterentwickeln der eigenen Fähigkeiten und Stärken, die Suche nach Antworten und Lösungen zu forcieren". Wichtig ist der Beratungsstelle dabei immer auch die Beratung des sozialen Umfeldes, insbesondere der Familienangehörigen.
Beim Betreuten Einzelwohnen werden langjährig chronisch alkoholkranke Menschen mit somatischen und psychischen Folgeerkrankungen in ihren Wohnungen betreut. Durch attraktive Gruppenangebote in der Beratungsstelle werden den Klienten eine sinnvolle Tagesgestaltung und Teilhabe am Leben in Gemeinschaft ermöglicht. Die Klienten im Betreuten Einzelwohnen verfügen zwar über eigene Wohnungen, haben in der Mehrzahl jedoch bereits sozialen Abstieg erlebt bis hin zur völligen Isolation. Ziel des Betreuten Einzelwohnens ist es, den Klienten wieder zu einem menschenwürdigen Dasein zu verhelfen, Obdachlosigkeit zu vermeiden und seelische und körperliche Gesundheit zu fördern.
Von der "Königsberger 11" als erster Drogenberatungsstelle in Berlin sind nach allgemeiner Einschätzung viele Impulse in das Berliner Suchthilfesystem ausgegangen. Ein Teil der heutigen Leiter von Suchthilfeeinrichtungen in Berlin hat in der "Königsberger 11" ihre ersten Arbeitserfahrungen in der professionellen Suchtarbeit erworben.
Weitere Informationen: Angelika Schloter-Lebert, Leiterin der Beratungsstelle, (0 30) 7 72 50 71