"Langfristig für Menschen in Not in unserer Region"
Herr Beier, was ist besser: Stiften oder Spenden?
Jürgen Beier, Leiter der Stabsstelle Recht und Organisation beim Diözesan-Caritasverband Regensburgprivat
Für die Caritas als soziale Einrichtung ist beides wichtig: Spenden ermöglichen schnelle finanzielle Unterstützung für laufende Projekte. Denn Spendengelder müssen zeitnah, also spätestens im nächsten Jahr, eingesetzt werden. Bei Stiftungen ist es genau umgekehrt: Das Vermögen darf nicht ausgegeben werden, nur die jährlichen Erträge davon dürfen wir gemäß den Stiftungszwecken verwenden. Eine Stiftung hilft also, langfristig die Arbeit für Menschen in Not zu finanzieren.
Der Spender oder Stifter kann beides steuerlich geltend machen. Unsere Regensburger Caritas-Stiftung ist eine Dachstiftung. Sie kann entweder eigenständige, rechtsfähige Stiftungen verwalten oder aber als Dach für nicht rechtsfähige Stiftungen dienen. In beiden Fällen ist es so, dass das Geld langfristig für den Zweck verwendet wird, den der Stifter festgelegt hat. Und ein großes Plus bei unserer Stiftung ist, dass sie ganz ohne Verwaltungskosten auskommt, denn die ohnehin schon bestehende Verwaltung beim Caritasverband übernimmt diese Arbeit auch für die Stiftung.
Für welche Zwecke werden derzeit die Erlöse der Regensburger Caritas-Stiftung verwendet?
Derzeit ist der allgemeine Stiftungszweck relativ weit gefasst: Wir helfen Kindern, Familien und älteren Menschen in unserer Region, die in soziale Not geraten sind. Damit können wir Lücken schließen, wo es keine staatlichen Gelder mehr gibt. Und wir können genau da helfen, wo bei uns in der Region die Not am größten ist, unabhängig von Konfession und Herkunft.
Ein Stifter kann aber innerhalb unserer Dachstiftung auch genau festlegen, wofür die Erträge seiner Stiftung verwendet werden sollen: beispielsweise für die Arbeit mit behinderten Kindern oder für junge Frauen, die durch eine Schwangerschaft vor besonderen Problemen stehen.
Ist Stiften nur etwas für Menschen mit einem großen Vermögen?
Ganz und gar nicht! Gerade durch die Möglichkeit der Zustiftung ist es auch bei kleineren Beträgen möglich, deren Ertrag langfristig für soziale Zwecke einzusetzen. Aber die meisten Menschen, die sich an uns wenden, haben im Laufe ihres Lebens ein größeres Kapital aufgebaut und möchten das – vielleicht weil beispielsweise keine Erben da sind – zukunftsträchtig einsetzen. Ihnen können wir ohne große bürokratische Mühen, die für eine eigenständige Stiftung nötig wären, helfen, dass ihr Vermögen Menschen in Not in unserer Region nützt.
Weitere Informationen: Telefon 09 41/5021-169 oder j.beier@caritas-regensburg.de oder www.caritas-regensburg.de