Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, schockierte die ganze Welt. Unsere Caritas im Erzbistum Berlin zögerte nicht lange und schaltete sofort in den Hilfsmodus. Binnen Stunden begannen unsere Mitarbeiter*innen Hilfsgüter zu sammeln und erste Transporte zu organisieren.
Andrij Waskowycz, der ehemalige Präsident der Caritas Ukraine, berichtete wenige Tage nach dem russischen Angriff persönlich in unserer Caritas-Zentrale direkt aus seinem Land und gab uns Orientierung bei der Entwicklung sinnvoller Hilfsangebote. "Die Zerstörungen durch die russische Armee sind immens", erklärte Waskowycz. "Wir tun alles, um landesweit Menschen in Not Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen, so wie wir es seit 2014 in der Ostukraine tun", sagte auch Tetiana Stawnychy, die jetzige Präsidentin der Caritas Ukraine. "Dabei arbeiten wir eng mit kirchlichen Strukturen und lokalen Behörden zusammen", fügte sie hinzu.
Die Caritas leistet Tag und Nacht Überlebenshilfe
In den folgenden Tagen stiegen die Flüchtlingszahlen dramatisch an. Schwangere Frauen, Kinder und alte Menschen, versuchten sich verzweifelt in Sicherheit zu bringen. Die Caritas leistete in der Ukraine wie auch in den Nachbarländern von Beginn an Nothilfe für die Flüchtlinge. Wieder einmal bewährten sich vorhandene Caritas-Hilfsstrukturen. Die Caritas musste vor Ort nicht erst Anlaufpunkte in der Ukraine und den umliegenden Ländern aufbauen. Sie waren schon da - lokal bestens vernetzt - und funktionierten vom ersten Tag an. In der gesamten Ukraine und in den Nachbarländern half die Caritas Menschen, die aufgrund der Kriegshandlungen plötzlich fliehen mussten mit Feldküchen, Notunterkünften und psychologischer Unterstützung. Bis heute ist die Caritas Ukraine tagtäglich im Einsatz für Geflüchtete.
Die Caritas im Erzbistum Berlin im Einsatz für Geflüchtete
Innerhalb kürzester Zeit kamen immer mehr Flüchtlinge in Berlin an - 10.000 Frauen, Kinder und alte Menschen stiegen an manchen Tagen am Berliner Hauptbahnhof aus voll besetzten Zügen, die über Polen in die Hauptstadt rollten.
Übergangsweise nahm die Caritas in Prenzlauer Berg Geflüchtete in einer Notunterkunft auf, die innerhalb von zwei Tagen hergerichtet wurde. Auch in Brandenburg bot die Caritas schnell und unkompliziert eine Zuflucht. In Schöneiche und Bad Saarow wurden Plätze zur Übernachtung und Verpflegung zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit dem Erzbistum Berlin engagierten wir uns auch in Löcknitz, in direkter Nähe zur polnischen Grenze. In Alt-Buchhorst hatte das Erzbistum im Frühjahr eine große Jugendbildungsstätte für ukrainische Waisenkinder temporär zur Verfügung gestellt. 42 Gäste, darunter 25 Kinder und Jugendliche mit Handicap und neun Betreuer*innen mit ihren eigenen acht Kindern bekamen hier kurz vor Ostern eine Unterkunft in Sicherheit. Inzwischen sind alle Kinder und Bezugspersonen mithilfe des Caritas-Netzwerks in feste Wohnverhältnisse gekommen.
An verschiedenen Orten im Erzbistum entstanden so genannte Caritas-Ukraine-Zentren. In den Zentren wurden Begegnungsmöglichkeiten für Geflüchtete geschaffen. Bei Fragen zu Behördenangelegenheiten werden sie beraten und begleitet. Die Zentren bieten auch Beratung für Ehrenamtliche, die privat Geflüchtete aufgenommen haben sowie für alle freiwillig Engagierten.
Wer die Arbeit der Caritas unterstützen will, kann dies durch Spenden tun.