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  • 30 Jahre Caritas Hospizdienst
Vier Frauen sitzen lächelnd vor grünem Laub. Links im Bild steht in rotem Kreis: „30 Jahre Caritas-Hospizdienst Berlin – Begleitung am Lebensende“.

 

 

Begleitung am Lebensende Ehrenamt im Hospiz

30 Jahre Caritas Hospizdienst

Das Leben begleiten, wenn die Tage gezählt sind.

Seit drei Jahrzehnten stehen in unseren Hospizdiensten die Menschen im Mittelpunkt. Sie werden in ihrer letzten Lebensphase begleitet, mit all ihren Wünschen, Ängsten und Geschichten. Ein Großteil dieser Begleitung wird von Ehrenamtlichen getragen, die ihre Zeit schenken, zuhören und einfach da sind.

Zum Jubiläum haben wir sie gefragt, was sie antreibt diese emotionale und intensive Zeit mit Menschen zu verbringen, die sie eigentlich gar nicht kennen. Mit ihren Geschichten und Portraits wollen wir auf die wichtige Arbeit aufmerksam machen, für das Leben sensibilisieren und uns bei den Engagierten für ihren Einsatz bedanken. Die Portraits wurden von der Fotografin Angela Kröll aufgenommen. Sie hat auch die Gespräche mit den Ehrenamtlichen geführt, aus denen die Texte entstanden.

Portraits und Geschichten voller Mitgefühl

 

"Sterben gehört zum Leben dazu. So bin ich groß geworden."
Beate Dickhut, Ehrenamtliche Mitarbeiterin
"Sterben gehört zum Leben dazu. So bin ich groß geworden."
Erfahre mehr über Beate

Beate Dickhut arbeitet seit 2015 ehrenamtlich beim Caritas-Hospizdienst Berlin. Zuvor war sie 25 Jahre in der katholischen Kita der Rosenkranz-Basilika tätig - davon 16 Jahre als Leiterin. Ihre Entscheidung, nach Eintritt in den Ruhestandsterbende Menschen zu begleiten, ist auch durch ihre Erfahrungen in der Kindertagesstätte entstanden.

Ich habe bei alten Menschen viel Einsamkeit erlebt

"Als Kita pflegten wir enge Verbindungen zur Pfarrgemeinde. Dazu gehörte auch, dass wir mit Vorschulkindern die Priester zur Krankenkommunion begleiteten. Ich habe da auch viel Einsamkeit gerade bei alten Menschen erlebt. Besonders war dies in Heimen zu spüren - und in diese Einsamkeit brach dann bei den Besuchen die Lebendigkeit der Kinder ein. Diese Erfahrung ließ den Wunsch in mir reifen, sich intensiver mit dieser Lebensrealität mitten unter uns zu befassen."

Rente kann nicht gleichbedeutend sein mit Däumchen drehen

"Für mich war immer klar: Rente kann nicht gleichbedeutend sein mit Däumchen drehen.Dass es mich dann zum Hospizdienst verschlagen hat, hat ganz sicher auch viel damit zu tun, dass das Sterben und der Tod irgendwie immer Teil meines Lebens waren. Ein besonders einschneidendes Erlebnis war sicherlich während meiner beruflichen Tätigkeit die Krebserkrankung eines sechsjährigen Kindes. Ich habe das Kind sehr intensiv begleitet - natürlich auch die Eltern. Und gemeinsam waren wir bis zum letzten Atemzug am Bett des Kindes. Bei aller Tragik, Traurigkeit und Tränen war das ein Erlebnis, bei dem ich dachte: Das sind Situationen, in denen ich helfen und begleitend da sein möchte. Auch familiär begleitet mich das Sterben. In den letzten fünf Jahren habe ich drei Brüder verloren, meinen Ehemann bereits vor über 25 Jahren. Auch dabei half mir immer, dass ich von klein auf mit dem Sterben vertraut bin. Ich komme aus der Rhön - einer ländlichen und vom Glauben tief geprägten Region. Wenn wir als Kinder die Totenglocke im Dorf läuten hörten, fragten wir wie selbstverständlich, wer gestorben ist. Und dann sind wir in die Häuser der Familien und haben die Toten angeschaut. Heute mag das befremdlich klingen. Aber so bin ich groß geworden. Sterben gehörte zum Leben immer dazu."

Jemand im Sterben begleiten, darf nicht davon abhängen, ob jemand glaubt oder nicht

"Ich bin christlich sozialisiert. Und ich habe in den vergangenen Jahren natürlich auch Menschen im Sterben begleitet, die atheistisch groß geworden sind. Vor anderthalb Jahren, bei einer Begleitung in Rudow, stellte eine Frau - sie war 92 Jahre alt - die Frage: Wer hat es einfacher in der Sterbephase - derjenige, der glaubt, oder der, der nicht glaubt? Ein älterer Herr sagte: Tot ist tot, da ist nichts mehr. Für mich ist der Respekt vor dieser Haltung in der Begleitung wichtig. Denn jemanden beim Sterben zu begleiten, darf nicht an der Frage hängen, ob diese Person glaubt oder nicht. Die Sterbebegleitung lebt vom respektvollen Zusammensein, von Kommunikation, von Beziehung - und von der Wertschätzung all dessen, die dann umgekehrt auch mir Freude und Bestätigung schenkt."

Die Begleitung sollte da ansetzen, wo die Menschen sind

"Für mich ist bei der Begleitung immer wichtig, dass die Begleitung da ansetzt, wo die Menschen sind, wo sie stehen, wie sie fühlen. Das muss nicht die christliche Sozialisation sein. Aber natürlich gibt es auch das. Wenn ich zum Beispiel ins Heim komme und sehe, dass auf dem Nachttisch ein Gotteslob liegt, dann frage ich schon einmal: Wollen wir mal den katholischen Hit "Großer Gott, wir loben Dich" singen? Und auf einmal fängt die betreute Person an mitzusingen und draußen gehen die Pflegekräfte vorbei und glauben es nicht, dass sie auf einmal mitgesungen hat, obwohl sie sonst kaum noch spricht."

Es ist schön, für andere da zu sein. Auch und gerade im Tod

"Ein Gefühl der Erleichterung stellt sich bei mir ein, wenn ich die gewaltigen Fortschritte der Palliativmedizin so unmittelbar erleben darf. Es ist ein Geschenk zu erleben, wie Sterbende, die palliativ gut versorgt sind, nicht mehr leiden, wie sie ruhig einschlafen, friedlich einschlafen. Und gleichzeitig stellt sich mir schon manchmal die Frage, wie selbstverständlich Staat und Gesellschaft das Ehrenamt in der Hospizbewegung nutzen. Ich bin lange mit dem Auto unterwegs - das kostet Zeit, das kostet Benzin. Ich schreibe Protokolle, muss zur Supervision. Dafür kriege ich dann 20 Euro Aufwandsentschädigung. Für mich ist es eine bewusste Entscheidung, ehrenamtlich aktiv zu sein. Nicht, weil ich Langeweile habe oder nicht weiß, was ich in meiner Freizeit machen soll. Sondern weil ich es von meiner Kindheit an so kenne, auch für andere da zu sein. Die Hospizarbeit lebt auch von diesem ehrenamtlichen Ansatz. Und doch ärgert es mich manchmal, wie selbstverständlich dieses Ehrenamt dann vom Staat und von der Allgemeinheit genutzt und abgerufen wird. Dieser Ärger verfliegt allerdings unmittelbar wieder am Bett eines Sterbenden. Und ich spüre: Es ist schön, für andere da zu sein. Auch und gerade im Tod."

 

"Wenn ich etwas Gutes tue, kommt Gutes auch zu mir zurück."
Jörg Thimel, Ehrenamtlicher Mitarbeiter
"Wenn ich etwas Gutes tue, kommt Gutes auch zu mir zurück."
Erfahre mehr über Jörg

Jörg Thimel arbeitet seit 2021 ehrenamtlich beim Caritas-Hospizdienst. Er ist Medienkünstler, macht Videoproduktionen, Fotografie und unterrichtet das auch. „Es war nicht so, dass ich ein Ehrenamt gesucht habe. Sondern ich habe mich mit Tod und Sterben auseinandergesetzt, auch spirituell. Der Ursprung war eigentlich mein Schwiegervater und meine Eltern, meine Schwiegermutter natürlich auch. Die sind sehr alt und ich habe mir überlegt, wie wird denn das, wenn die sterben? Für mich ist es wichtig, diesen Menschen beizustehen, weil ich gemerkt habe, wenn jemand stirbt, kommt immer die Frage auf: ‚Was sollen wir denn jetzt machen?‘“

Empathie, Zuneigung und Liebe einsetzen, um für Sterbende da zu sein

„Ich möchte gern kompetent meine Fähigkeiten der Empathie, der Zuneigung und der Liebe einsetzen können, um für die sterbende Person da zu sein und dabei zu sein. Ich habe selbst ein sehr großes intellektuelles und spirituelles Interesse am Tod. Ich bin sehr neugierig, das ist auch ein Forscher-Aspekt von mir. Das ist sozusagen der Benefit, den ich da rausziehe, mich damit auseinanderzusetzen, weil ich es einfach wissen will. Die unbeantwortbare Frage, wie es ist zu sterben, darauf suche ich eine Antwort. Es trifft mich selbst immer wieder wie ein Hammer. Die Angst vor dem eigenen Tod. Aber dahinter ist, wie das bei Ängsten so ist, dahinter ist die Antwort. Wenn ich eine Angst vor gewissen Situationen habe, wenn ich Flugangst habe und damit umgehe und durch diese Angst durchgehe, dann befreie ich mich davon und dann kann ich wieder fliegen. Beim Tod ist es ein bisschen schwieriger. Die Befreiung stelle ich mir so vor, ohne Angst da reinzugehen und zu sagen - okay, ich atme irgendwann einmal aus und das war es. Und das ist richtig, das ist nicht falsch.“

Alles annehmen und nicht bewerten

„Bevor ich in eine Begleitung hineingehe, ist es für mich wichtig, mir klarzumachen, was jetzt passiert. Ich stelle um vom privaten Jörg auf den Ehrenamtlichen, so dass ich da bin, möglichst vollständig zuhöre, alles annehme und auch nicht bewerte. Und vor allem nicht die ganze Zeit rede, meine eigene Meinung sage, anfange zu diskutieren, sondern mich zurückhalte. Das ist für mich sehr schwer, einfach zuhören. Das ist tatsächlich der wichtigste Punkt, dass ich mich bewusst auf den anderen fokussiere und den anderen so sehe, wie er ist - mit seinem Leid und dass ich diesen Fokus halte. Dann passieren ganz wunderbare Dinge. Es ist wunderbar, weil die Menschen mega dankbar sind. Das ist der zweite Benefit, den ich daraus gewinne. Diese Dankbarkeit, dass ich rausgehe und auch manchmal noch eine SMS kriege, ‚Das war wieder so großartig, dass du da warst. Mit dir kann ich über alles reden.‘ Das sind ja fremde Menschen. Die Schwierigkeit ist, Distanz zu halten und mich nicht selbst verwickeln zu lassen. Wenn ich es tatsächlich schaffe, mich komplett zurückzunehmen und komplett für die Person da zu sein - sozusagen so eine Herz-zu-Herz-Verbindung, so eine komplette Empathie aufbaue, so ein Mitgefühl, dann entsteht eine Verbindung, in der ich was gebe und auch was bekomme.“

Meine Betreute kann mit mir über Sachen reden, über die sie mit anderen nicht sprechen kann

„Mit meiner Betreuten jetzt verstehe ich mich extrem gut. Sie ist auch sehr spirituell und sehr künstlerisch, sie kann mit mir über Sachen reden, mit denen sie mit anderen im Umfeld gar nicht reden kann. Das inspiriert sie, Dinge zu tun, die natürlich in so einem Stadium super sind. Wenn sie anfängt Kunst zu machen, dann hilft ihr das, mit ihrer Situation umzugehen und sie ist dann besser drauf. Wenn sie sich besser fühlt, dann geht es ihr auch besser. Der Tod und die Krankheit sind weniger die Themen. Oft dieses, ‚Ich wollte doch noch gerne‘ und ‚Ich würde gerne mal wieder‘. Die Begleitung davor, das war meine erste, war nicht so, weil derjenige nicht so gepasst hat. Es war aber trotzdem okay. Er war sehr frustriert, hatte alles verloren, seine Frau selbst krank, kurz vorm Tod, also ganz schlimm, der wollte einfach nur reden und dass ich dabei bin.“

Ich kann auch mein Karma-Konto auffüllen

Auf die Frage, was ehrenamtliche Tätigkeit für ihn bedeutet, sagt Jörg Thimel: „Wenn ich es jetzt aus meiner spirituellen Sicht beantworte, ist das vielleicht zweierlei. Einmal, wenn ich was Gutes tue, dann kommt auch Gutes zu mir zurück, also es ist einfach so für mein Karma-Konto. Und auf der anderen Seite ist es so, dass ich auch schon viel Schaden zugefügt habe und jetzt von Nutzen sein kann. Das ist auch ein guter Ausgleich, finde ich.

"Lebe ich mein Leben so wie ich es möchte, um irgendwann gut abtreten zu können?"
Julia Mundry, Ehrenamtliche Mitarbeiterin
"Lebe ich mein Leben so wie ich es möchte, um irgendwann gut abtreten zu können?"
Erfahre mehr über Julia

Julia Mundry arbeitet seit anderthalb Jahren ehrenamtlich im Caritas-Hospizdienst. Ihre Ausbildung hat sie in einem anderen Hospiz gemacht. Dass sie sich für ein Ehrenamt im Hospizdienst entschieden hat, war ein Prozess. „Ich habe in meinem Leben einige Menschen verloren. Meine Mutter begleitet, eine Freundin begleitet, meinen letzten Partner begleitet. Und da kam dann der Wunsch, Menschen ehrenamtlich zu begleiten, ohne dass ich selbst betroffen bin.“ Damals wusste sie nicht, dass es ambulante Hospizdienste gibt. Es wäre sehr gut und hilfreich gewesen, wenn sie damals jemanden an der Seite gehabt hätte, sagt sie.

Es ist nicht immer der Sterbende, der Unterstützung wünscht

„Man ist in der Situation so gefordert - häufig auch so überfordert. Einmal mit Entscheidungen, aber auch mit diesen ganzen emotionalen Dingen, die da kommen, wenn man selbst betroffen ist, weil es eben klar ist, das geht jetzt zu Ende.“ Mundry berichtet: „Bei meinen Begleitungen geht es eigentlich immer erst mal darum, die Person kennenzulernen und erst mal abzuchecken, ist das eigentlich wirklich erwünscht? Es sind meistens die Angehörigen, die das nachfragen. Dann muss man sondieren - Wie ist die Situation? Wer ist eigentlich jetzt gerade betroffen? Wer hat auch Gesprächsbedarf? Das ist nicht immer unbedingt der oder die Sterbende, sondern es sind oft eher die Angehörigen, die sich Unterstützung wünschen. Auch eine zeitliche Entlastung für Angehörige ist wichtig, damit sie mal anderthalb Stunden etwas für sich machen können. Oft ergeben sich sehr persönliche Gespräche, gerade mit den Angehörigen, aber auch mit den Sterbenden. Das tut gut, und zwar nicht nur den Menschen, die ich begleite, sondern auch mir.“

Mit meiner Anwesenheit kann ich beruhigend einwirken

Das Ehrenamt ist für mich eigentlich eine einzige Auseinandersetzung mit der Frage: „Lebe ich das Leben, was ich leben möchte, um irgendwann gut abtreten zu können“. Mundry über ihre Erfahrungen: „Wenn es jemandem sehr schlecht geht, dann sind da manchmal auch ein bisschen Hektik und Schmerzen. Aber auch da habe ich oft das Gefühl, dass ich mit meiner Anwesenheit beruhigend einwirken kann. Manchmal reicht es auch einfach schon nur zu fragen, soll ich ihnen mal ein bisschen die Hände massieren. Das wird immer sehr dankbar angenommen, also so ein wenig Körperkontakt, wenn es gewünscht wird. Und manchmal geht es auch einfach nur darum, wenn Menschen vielleicht gar nicht mehr unbedingt bei Bewusstsein sind, einfach nur dazusitzen. Ich bin zutiefst überzeugt, dass das gespürt wird.

Auf dem Sterbebett kommen oft ungeklärte Dinge hoch

Nicht selten kommt auf dem Sterbebett dann nochmal einiges hoch, ungeklärte Dinge, oft auch viel Zorn - das Bedürfnis, von früher zu sprechen, noch etwas mit einer bestimmten Person klären zu wollen. Das ist nicht in jedem Fall möglich, aber manchmal kann ich dann auch motivieren, das nochmal auszusprechen und so ein bisschen Druck zu nehmen. Ja, es fällt mir leicht das zu tun, weil ich das beruflich mache. Ich bin im Bereich Coaching, Therapie, Training unterwegs. Ich habe ein Repertoire für solche Settings, was unheimlich hilfreich ist.“ Wenn das Umfeld sehr festhält und sehr in Trauer ist, dann entsteht oft bei dem Sterbenden so ein Gefühl, jetzt bin ich auch noch verantwortlich dafür zu sorgen, dass die nicht so leiden müssen. Es ist dann wichtig, jemand Neutrales dort zu haben, bei dem man auch Dinge, die ich vielleicht in der Familie jetzt nicht ansprechen möchte, anvertrauen kann. Außenstehende stellen sich oft vor, dass immer eine sehr traurige Stimmung herrscht. „Natürlich gibt es traurige Momente, wennrealisiert wird, es geht jetzt zu Ende oder eben Dinge ungeklärt sind. Es gibt aber auch unheimlich witzige Momente. Ich hatte gerade eine Begleitung, mit einem Herrn, der eigentlich schon dement ist und ein richtiges Gespräch gar nicht mehr möglich war. Dann haben wir über Musik gesprochen. Daraufhin hat er im Bett getanzt und wir hatten richtig Spaß miteinander.“

 

"Der Tod steht schon mit der Geburt von Anbeginn am Ende. Den Weg dazwischen sollten wir füllen und nicht immer vorausschauend oder zurückblickend leben."
Peter Boragno, Ehrenamtlicher Mitarbeiter
"Der Tod steht schon mit der Geburt von Anbeginn am Ende. Den Weg dazwischen sollten wir füllen und nicht immer vorausschauend oder zurückblickend leben."
Erfahre mehr über Peter

Peter Boragno arbeitet seit Abschluss seiner Hospiz-Helfer-Ausbildung 2016 ehrenamtlich im Caritas-Hospizdienst. Er ist selbstständiger Kulturmanager und hat sein Büro in Berlin. „Ich war länger auf der Suche nach einer ehrenamtlichen Betätigung. Und habe mich selbst geprüft und gefragt: wo passe ich denn hin? Wo könnte ich mich einbringen, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben, weil es mir sehr gut geht in diesem Leben. Als mir eine Freundin von ihrem Hospizdienst erzählte, wusste ich, dass ich mich da einbringen möchte. Die erste Kontaktaufnahme mit der Caritas war so offenherzig und einladend, dass ich das Angebot, die Ausbildung dort zu beginnen, sofort wahrgenommen habe. Es war ein großartiges Ausbildungsjahr und eine bereichernde heterogene Gruppe. Ich habe die 120 Stunden, die wir ausgebildet wurden, wirklich geschätzt. Alle Ausbildungsmodule haben mir viel gegeben - für mich, für mein Leben und auch zum Teil für die Begleitung. Allerdings werden in der Ausbildung so diverse Situationen und auch Gefahren durchgearbeitet - die habe ich in meiner Realität dann doch selten so vorgefunden.“

Nur wenige wollen sich mit dem Tod auseinandersetzen

„Ich hatte zum Beispiel bisher niemanden, der mit mir über das Sterben sprechen wollte. Ich habe gemerkt, nur wenige Menschen mögen sich mit ihrem Tod auseinandersetzen. Dennoch sind es alles intensive Begegnungen. Persönlich habe ich keine großen Hemmungen, ins Gespräch zu kommen. Manchmal ist es jedoch mühsam, weil das Gespräch nicht vorangeht. Oder weil es sich immer um dasselbe dreht - oder weil nichts passiert. Und manchmal weiß ich nicht mehr, was ich erzählen oder fragen soll. Wenn der Mensch, den ich begleite schweigsam ist, versuche ich, andere Wege zu finden. Zusammen zu singen, vorzulesen oder nur die Hand zu halten reicht manchmal schon aus. Man kann immer nur abwägen, was ist in der Stunde, die man da ist, das Richtige für den Menschen? .“

Bei Menschen mit Demenz in die Vergangenheit gehen

„Ich erinnere mich an eine Dame, die an Demenz litt, der habe ich immer Märchen vorgelesen, davon konnte sie gar nicht genug kriegen. Ihre Freude an den Märchen hat mir wiederum Freude bereitet. Bei Menschen mit Demenz ist das meistens so, dass man in die Vergangenheit gehen muss, um sie zu erreichen. Sie lebte regelrecht in den Märchen, die ich ihr vorlas. Manchmal unterstütze ich Personen auch dabei, Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen, weil sie das alleine nicht mehr können. Oder ich bringe die, die nicht mehr laufen können, mit dem Rollstuhl in den Garten und wir genießen die Natur. Es waren bislang überwiegend Menschen mit Demenz, die ich begleitet habe. Rund 80 Prozent, vielleicht sogar etwas mehr.“

Die Begleitungen in den Alltag integrieren

„Der Umgang mit den Menschen, die man begleitet ist immer sehr individuell. Die Übernahme einer Begleitung beginnt mit dem Anruf einer Kollegin der Caritas und der Frage, ob ich Kapazitäten und Lust habe, eine Begleitung zu übernehmen. Ich bitte immer, dass es in der Nähe meines Wohn- und Arbeitsumfeldes ist, um die Begleitung in den Alltag integrieren zu können. Wenn es passt, verabreden wir einen Termin an dem Ort, wo die Person lebt. Die Kollegin der Caritas stellt uns dann vor, erzählt etwas über mich und über die Person, die Begleitung wünscht und lässt uns dann alleine. Es stellt sich meist schnell heraus, ob die Begleitung für beide Seiten passt und gewünscht ist. Bislang hat es immer gepasst. Ob sich mein Umgang mit dem Tod durch die Beschäftigung hier im Caritas-Hospizdienst verändert hat? Die Intensität der Beschäftigung mit dem Sterben, vor allem während der Ausbildung, hat mir geholfen, nochmal anders auf mein eigenes Leben zu schauen und mein Bewusstsein für das Leben und für den Tod zu schärfen. Im Hier und Jetzt zu leben. Dass der Tod eben vom ersten Atemzug an am Ende steht und dass wir den Weg dazwischen füllen und genießen dürfen und gegenwärtig leben sollten - ohne ständig mit den Gedanken in der Zukunft oder Vergangenheit festzuhängen.“

"Ich gehe reicher raus, als ich reinkomme."
Bernhard Lewerich, Ehrenamtlicher Mitarbeiter
"Ich gehe reicher raus, als ich reinkomme."
Erfahre mehr über Bernhard

Bernhard Lewerich arbeitet seit zwölf Jahren ehrenamtlich im Caritas-Hospizdienst Berlin. "Ich wollte, nachdem ich mit 68 meine Arbeit beendet hatte, auch etwas im Ehrenamtlichen tun. Ich war beruflich hauptsächlich im Verlagswesen tätig. Später habe ich dann auch noch Aufgaben in einer medizinischen Gesellschaft übernommen. Meine Entscheidung für die Hospizbegleitung war eine Spontansache, also nicht groß überlegt, es passte aber auch. Ja, es hatte auch sehr viel mit meiner persönlichen Geschichte zu tun. Ich habe, damals war ich gerade so gut Ende der 30, meinen ältesten Bruder begleiten dürfen. Ich habe nicht so ganz gewusst, was alles auf mich zukommen kann."

Ich habe Berlin besser kennengelernt

"Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit habe ich auch Berlin besser kennengelernt. Ich bin Rentner von Beruf und so ist es für mich kein Problem, einfach auch mal eine Stunde zu fahren, entweder bis zum Hospiz oder bis zum Krankenhaus oder gelegentlich auch zu einer Familie. Häufig ist es fast ausreichend, wenn man sich vorstellt und dann zuhört. In den letzten Jahren war ich fast ausschließlich in den Palliativstationen. Die Umgebung ist da klinisch sauber und dort wird eben manchmal sehr schnell gestorben. Wenn ich überlege, finde ich, habe ich durch all die Gespräche, durch all die Begegnungen, auch immer etwas mitgenommen."

Ich stelle mich vor. Dann weiß der andere, wo er mich einordnen kann

"Wie meine Tätigkeit aussieht? Ich gehe so in das Gespräch hinein, indem ich mich vorstelle. Ich bin verheiratet, wir haben sechs Kinder, ich bin Großvater. Ich bin im Münsterland geboren, nahe der holländischen Grenze, als Bauernsohn und katholisch. Dann weiß der andere, wo er mich einordnen kann. Bei Männern, das darf man auch nicht unterschätzen, frage ich dann gezielt nach dem, was sie beruflich gemacht haben. Dadurch ergibt sich sofort eine Gesprächsebene. Ich bin nur derjenige, der dann zuhört oder einfach auch mal sagt, oh, das hätte ich mir gar nicht vorstellen können. Oft ist es auch interessant, Männer zum Sprechen zu kriegen, die dann auch wirklich viel erzählen."

Es ist interessant, wie Erlebnisse noch nach Jahrzehnten ihre Aktualität für die Erzählenden haben

"Ich habe vor 10 Jahren zwei Mal 100-jährige Männer besucht. Sie hatten noch als Fahnenjunge arbeiten müssen, also als Hitlerjunge. Dadurch, dass ich so fragte, haben die sehr viel erzählen können. Es ist interessant zu sehen, wie die damaligen Verhältnisse, auch noch nach 60 Jahren, ihre Aktualität für den Erzählenden haben können - und oft ja auch für die Generationen danach. Ich habe vor fünf, sechs Jahren noch häufiger die Kranken zu Hause besucht. Sie waren auch immer im Endstadium. Es war aber durchaus auch sehr belebend. In Gesprächen, bei denen die Ehefrau auch dabei war, kam es durch meine Fragen häufiger vor, dass die Ehefrau nachher sagte, wenn ich mich verabschiedete: "das hat er noch nie erzählt". Das war nichts Tragisches, sondern einfach Dinge, die seine Jugend betrafen, und das fand ich gut. Ich habe viele getroffen, so 60 bis 70 - es wird ja gern der Begriff betreut gesagt - aber betreuen war das ja nicht. Ich setze mich hin, erzähle und höre zu. Begleiten passt besser. Ein Großteil, was ich mitgenommen habe, hat mit den Personen, mit deren Erlebniswelt, mit deren Geschichte zu tun. Um das noch mal genau zu sagen, ich gehe reicher raus, als ich reinkomme."

 

"Jemandem Zeit zu schenken, ist ein schönes Gefühl."
Valeska Thiessen, Ehrenamtliche Mitarbeiterin
"Jemandem Zeit zu schenken, ist ein schönes Gefühl."
Erfahre mehr über Valeska

Valeska Thiessen begann ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Caritas-Hospizdienst vor einem Jahr, direkt nach Ende ihres Ausbildungskurses. Sie hat viele Jahre im Hotelbereich gearbeitet, ist aber seit fünf Jahren als Hausdame in einer Seniorenresidenz mit Wohnungen und Pflegeappartements tätig. „Dort habe ich gesehen, dass es Menschen gibt, die in der wirklich allerletzten Lebensphase allein gelassen sind - mit ihren Sorgen und mit ihren Ängsten und es dafür keinen qualifizierten Gesprächspartner gab. Da dachte ich mir, dass ich mich um diese Menschen kümmern sollte. Ich habe keine Angst vor dem Tod und bin jemand, der damit sehr natürlich umgeht. Damit es mir dann aber auch nicht zu nahe geht, musste ich die richtige innere Haltung dazu finden, damit nicht jedes Mal das Herz zerbricht, wenn jemand geht. So bin ich zur Caritas gekommen.“

Wir haben viel gelernt, wie man Menschen in ihren letzten Stunden begleitet

„Wir haben hier in unserem Ausbildungskurs sehr viel darüber gelernt, wie man Menschen in ihren letzten Stunden und Tagen begleiten kann. Sehr beeindruckend ist für mich die Stille, die häufig im Raum ist. Man ist oft einfach nur da. Ich finde es immer wieder ganz faszinierend, wie unterschiedlich und wie intensiv Stille sein kann. Die Menschen möchten manchmal gar nicht Probleme oder irgendwelche Abläufe besprechen. Es ist häufig so, dass wir einfach gemeinsam still sind. Das ist nicht einfach, aber ich glaube man sollte das in solchen Momenten bewusst gemeinsam zu zweit erleben. Man ist nicht allein.“

Zuhören und ein aufmunterndes Wort sprechen

„Wichtig ist auch die körperliche Anwesenheit, einfach mal die Hand zu halten. Zuhören und mal ein aufmunterndes Wort sprechen. Vielleicht auch mal die Welt von draußen in diese Zimmer bringen, wo die alten Menschen sitzen, deren Radius ja immer kleiner wird. Man muss keine Blumen mitbringen, sondern man kann den Menschen eine Freude machen mit den Geschichten und Themen, die man bespricht. Ich glaube, man gibt damit ein Geschenk und dieses Schenken tut man mit vollem Herzen. Und dann tut man es auch gut. Es kommt natürlich auch vor, dass es nicht harmonisch läuft. Man bemerkt, dass man es nicht schafft, still zu sitzen und die Hand zu halten und Trost zuzusprechen. Aber dafür ist das Team groß genug und dann gibt es andere, die diese Begleitung übernehmen.“

Viele Menschen, die wir begleiten haben niemanden, der sich um sie kümmert

„Es gibt aber auch andere Situationen. Ich habe letztens im Krankenhaus bei einem Herrn am Bett gesessen und über wirklich sehr schwierige Themen sprechen müssen, weil die Ärzte keine Zeit hatten und keine Patientenverfügung vorhanden war. Es ist nicht einfach, jemanden, der an einem Tropf hängt und den man kaum kennt, zu fragen, ob er kämpfen oder gehen möchte. Aber man wächst an solchen Situationen und weiß irgendwann, ob und wie man diese Fragen stellen kann. Dafür braucht es sehr viel Gefühl und dafür braucht man Zeit. Man sollte sich generell viel Zeit für diese Tätigkeit nehmen. Es funktioniert nicht, einen Menschen schnell und nebenbei zu besuchen, um dann zum nächsten Termin zu eilen. Viele Menschen, die wir begleiten, haben niemandem mehr, der sich um sie kümmert. Für die ist es schon wichtig zu wissen, ob alle Angelegenheiten geregelt sind, ob eine Grabstelle bestimmt ist oder ob es noch etwas gibt, das sie unruhig werden lässt, wenn es zu Ende geht. Jemand, der sehr gut vorgesorgt hat, ist auf dieser letzten Etappe deutlich friedlicher. Wichtig ist für mich auch, diese Tätigkeit ehrenamtlich wahrzunehmen. Es ist ein schönes Gefühl, jemandem Zeit zu geben, der das von mir nicht erwarten kann und ihm damit eine Freude zu machen. Es gibt einem eine Zufriedenheit, eine Sinnhaftigkeit. Und es ist was anderes, als einen Job zu machen und dafür bezahlt zu werden. In der Regel erfährt man sehr viel Dankbarkeit dafür.“ 

"Ich begleite nicht den Sterbenden, ich begleite den Lebenden. Das ist der große Unterschied."
Teresa Wieland, Ehrenamtliche Mitarbeiterin
"Ich begleite nicht den Sterbenden, ich begleite den Lebenden. Das ist der große Unterschied."
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Teresa Wieland hat vor drei Jahren die Ausbildung zur Sterbebegleiterin gemacht und danach ihre ehrenamtliche Tätigkeit beim Caritas-Hospizdienst Berlin begonnen. Hauptberuflich arbeitet sie beim Deutschen Caritasverband. „Das Thema Tod hat mich grundsätzlich schon recht lange beschäftigt, weil ich sehr früh damit konfrontiert wurde. So entstand bei mir bald der Eindruck, dass das Sterben innerhalb der Gesellschaft ausgeklammert wird. Ja, es ist ein Tabuthema, über das die Leute nicht nachdenken wollen und auch nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Für mich kam nach mehreren Todesfällen im Freundes- und Bekanntenkreis irgendwann der Punkt, dass ich dachte: Egal wer, wann, wie sterbend ist, keiner sollte allein sterben, wenn er das nicht möchte. Er sollte auf seinem letzten Lebensweg Menschen haben, die da sind. Vor allem, weil gerade in Situationen, in denen es schwierig wird, bekanntermaßen auf einmal Leute verschwinden. Auch Freunde und Familie aus Angst und Sorge, weil sie denken, dass sie das nicht können“, erzählt Wieland.

Erst sich selbst verstehen, um andere zu begleiten

„Ich fand die Ausbildung zur ambulanten Hospizbegleiterin extrem gut. Sie war sehr intensiv, weil der erste Teil viel mit der persönlichen Reflexion und eigenen Identität zu tun hat. Wie man reagiert, agiert, wie man hört, wie man spricht und handelt, und aus welchen Beweggründen. Ich fand es sehr hilfreich, um mich selbst zu hinterfragen und auch meine eigenen Beweggründe zu verstehen. Und vor allen Dingen diese in dem Moment, wenn man in die Begleitung geht, nicht in den Vordergrund treten zu lassen. Denn da geht es dann nicht mehr um mich, sondern um den Menschen, den ich begleite. Der Kurs hilft auch dabei, die eigene Verantwortung zu klären. Was sind die Aufgaben, die ein Palliativarzt und ein Palliativteam hat? Was machen wir als Ehrenamtliche? Was macht der ambulante Hospizdienst? Was macht ein Pflegedienst, ein Sozialdienst? Das ist ein großes Netz, das da aufgebaut ist und Sicherheit gibt. Was parallel zu einer Begleitung sehr hilft, ist die Supervision. Ich glaube sehr viele Menschen, die in diesem Bereich tätig sind - und ich nehme mich da nicht aus - haben ein gewisses Helfer-Syndrom. Dass man nicht zu stark Verantwortung übernimmt und reingezogen wird, darauf muss man manchmal aufpassen. Die Supervision und Gespräche mit anderen Begleiter:innen helfen einem darauf zu achten.“

Der Lebende entscheidet, was wir gemeinsam machen

„Ich treffe mich üblicherweise einmal in der Woche mit Personen. Und dann gehe ich zu ihnen nach Hause. Es kommt tatsächlich darauf an, was sie wollen. Im Endeffekt geht es immer darum, was tut der Person gut? Und das ist sehr unterschiedlich. Ich habe eine Dame begleitet, die wollte unbedingt shoppen gehen. Mit ihr bin ich jede Woche ins Shoppingcenter gegangen und wir waren in allen möglichen Läden, wo sie sich Sachen angeguckt und gekauft hat - mit dem Rollstuhl, weil sie nicht mehr selbst laufen konnte. Und dann gab es Tage, an denen ging es ihr nicht gut, dann wollte sie nur kurz raus. Dann sind wir auf die Terrasse und sie hat ihre Zigarette geraucht. Ich begleite eben nicht den Sterbenden, ich begleite den Lebenden. Das ist der große Unterschied. Und natürlich, es geht Richtung Lebensende, aber der Mensch ist noch da. Und das ist das Entscheidende. Solange er da ist, darf er sein und darf er begleitet werden und muss nicht allein sein, wenn er das nicht möchte. Wenn ich den Eindruck habe, ich bin da und gebe der Person einen Raum, den sie jetzt gerade braucht, dann habe ich das Gefühl: „Schön, dass es diesen Moment so für diesen Menschen gibt“.

Ich bin in einem christlichen Kontext aufgewachsen. Für mich war immer klar, die Gesellschaft lebt nicht davon, dass jeder für sich autonom bleibt. Sie lebt davon, dass wir gemeinsam was machen. Ich bin der Meinung, jeder Mensch kann etwas dazu beitragen, dass die Welt sich verändert, und zwar im positiven Sinne.

 

"Ich bekomme sehr viel zurück, viel Dankbarkeit, auch ein Sterbender lächelt noch."
Ilse Müller, Ehrenamtliche Mitarbeiterin
"Ich bekomme sehr viel zurück, viel Dankbarkeit, auch ein Sterbender lächelt noch."
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Ilse Müller ist 88 Jahre alt und arbeitet schon seit 27 Jahren ehrenamtlich beim Caritas-Hospizdienst Berlin. Sie hat im Oktober 1996 ihre Ausbildung begonnen. Auslöser war eine Annonce in der Berliner Zeitung. Müller war kurz vor der Rente und suchte nach einer sinnvollen Beschäftigung, die das Leben wieder ein bisschen reicher macht, um nicht zu Hause zu sitzen. Bis dahin arbeitete sie im psychologischen Dienst der Deutschen Bahn.

Die Ausbildung war Neuland – ich habe viel für mich gelernt

„Schon die Ausbildung mit zehn, zwölf anderen Frauen, die ich beim Caritas-Hospizdienst gemacht habe, war Neuland für mich. Bei den Seminaren habe ich für mich selbst sehr viel gelernt. Und die Psychologen, die das geleitet haben, die haben wirklich ihre Arbeit verstanden. Sie haben uns motiviert. Da habe ich Freundschaften geschlossen, die bis heute bestehen. Ich war viele Jahre im Hausbetreuungsdienst. Ich bin in die Wohnungen der kranken Menschen gegangen. Dann wurde ich gefragt, ob ich auch Kurse geben könnte. Wir sind in Schulen gegangen, in Sozialeinrichtungen, in Krankenhäuser und haben die Hospizarbeit vorgestellt. Ich war immer mit der Leiterin dabei.“

Ich war ein hilfreiches Wesen – ein Puffer zwischen dem Kranken und dem Pflegepersonal

„Dann war ich viele Jahre in einem Pflegeheim, als Haus-Ehrenamtliche. Wenn im Pflegeheim jemand im Sterben lag, allein war und keine Angehörigen da waren, wurde ich von den Pflegerinnen und Pflegern angesprochen. Also immer als ein hilfreiches Wesen, so ein bisschen wie ein Puffer zwischen dem Kranken und dem Personal. Ich konnte einfach am Bett sitzen und da sein, damit die Sterbenden nicht allein sind mit ihrem Schicksal. Das wurde immer sehr dankbar aufgenommen. Und da ich die Zeit hatte, war das für mich kein Stress. Jetzt bin ich raus aus allem, werde nur angesprochen, wenn nochmal Not am Mann ist. Ich fühle mich einfach im Moment noch nicht so, dass ich nichts mehr machen möchte.“ Auf die Frage, was sie für sich mitgenommen hat, antwortet Ilse Müller: „Konfliktbewältigung, man wird ja nicht immer gleich willkommen sein.“

Die Dankbarkeit am Schluss war immer da

Man muss sich erstmal vorstellen, man muss Kontakt knüpfen. Und das war manchmal nicht einfach, gerade auch wenn der Partner noch da war. Der fragte dann: ‚Was wollen Sie hier?‘ - so ungefähr. Man muss erstmal versuchen, so ein bisschen einfühlsam an die Sache heranzugehen. Der Partner fühlte sich manchmal ein bisschen beiseitegeschoben. Da kam jemand, der hatte Fachkenntnisse. Vielleicht sind das manchmal auch andere Gespräche, weil es mit einer außenstehenden Person einfacher ist. Auch der Kranke war nicht immer einverstanden. Manche waren ein bisschen kratzbürstig, manche waren liebevoll, auch die Menschen sind ja sehr unterschiedlich. Manchmal muss man sich selbst überwinden, aber es hat sich immer gelohnt. Die Dankbarkeit zum Schluss war dann doch immer wieder da, so dass man motiviert war, weiterzumachen. Wenn du die Dankbarkeit und den Händedruck gespürt hast, dann war es wieder gut. Ich bin einfach gern aktiv, ich bin gern unterwegs, treffe gern Menschen. Ich habe sehr viele unterschiedliche Menschen, Schicksale, Charaktere kennengelernt. Das motiviert mich nach wie vor. Die meisten alten Menschen sind doch sehr allein, gerade im Pflegeheim. Die Pflege ist da, aber die Zeit für andere Dinge bleibt häufig nicht. Wenn ich komme und Zeit mitbringe, das ist schon was Schönes. Die kranken Menschen genießen das und wenn ich frage, darf ich wiederkommen, sagen sie, aber sicher. Ich bekomme sehr viel zurück, ja, sehr viel Dankbarkeit. Auch ein Sterbender lächelt noch.

Infos und Fakten über den Caritas-Hospizdienst in Berlin

Den Caritas-Hospizdienst gibt es in Berlin bereits seit 30 Jahren. 100 ehrenamtliche Mitarbeiter:innen begleiten Jahr für Jahr Schwerkranke und Sterbende. Sie führen Gespräche, lesen vor, helfen dabei, wichtige Angelegenheiten zu ordnen und Wünsche zu erfüllen. In einer Zeit, in der die Welt stillzustehen scheint, ermöglichen sie ein würdiges Sterben in vertrauter Umgebung. Begleitet und koordiniert wird die Hospizarbeit von vier Hauptamtlichen. Der Caritas-Hospizdienst hilft auch Angehörigen, den Verlust eines lieben Menschen zu bewältigen. Im Trauercafé stehen Trauerbegleiterinnen und Ehrenamtliche denjenigen bei, die zurückbleiben. Grundlage für diesen wichtigen Dienst am Menschen ist eine umfassende, sorgfältige Ausbildung. Deshalb bietet die Caritas eine fundierte Qualifizierung für alle Ehrenamtlichen an. Zur Finanzierung der Ausbildung ist die Caritas auf Spenden angewiesen.

Gruppe von vier Frauen sitzen auf einer Bank und schauen freundlich in die Kamera. Sie sitzen vor einem grünen Gebüsch.
"Ich wachse an den Begleitungen. Ich hinterfrage täglich mein eigenes Leben und bin mehr im Jetzt."
Heike Senger, Ehrenamtliche Mitarbeiterin
"Ich wachse an den Begleitungen. Ich hinterfrage täglich mein eigenes Leben und bin mehr im Jetzt."
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Heike Senger hat 2023 ihre Ausbildung im ambulanten Caritas-Hospizdienst gemacht und schon im Juli ihre erste Begleitung begonnen. Über ihre Motivation, ehrenamtlich in der Begleitung von sterbenden Menschen aktiv zu werden, sagt sie: „Ich bin vor drei Jahren in die Teilzeit gegangen und habe überlegt, irgendwas in Richtung Ehrenamt im Hospiz zu machen. Am Anfang wusste ich nicht, ist es meins, kann ich das, aber ich kann die Frage erst beantworten, wenn ich es gemacht habe. Ich bin mit der Ausbildung auch gewachsen“.

Es kann nicht sein, das ganze Leben nur für später zu arbeiten

Heute beschreiben folgende Begriffe ihre Erfahrungen: Persönlichkeitsentwicklung, Herausforderung, Bereicherung und Wertschätzung. „Wir haben uns in der Ausbildung viele Gedanken gemacht, wie wir zu unserem eigenen Leben stehen. Mein Lieblingsbuch ist: „Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern“. Mit der Ausbildung und jetzt auch mit den Begleitungen komme ich in manche Situationen, in denen ich viel reflektiere, nachdenke. Ich wachse daran, ich merke, persönlich verändere ich mich und ich hinterfrage täglich mein Leben. Bin ich im Jetzt? Ich habe die Worte Sicherheit und Rente komplett aus meinem Wortschatz gestrichen, weil es nicht sein kann, dass ich das ganze Leben nur für später arbeite. Ich hatte jetzt drei Begleitungen. Die erste ging über zehn Monate in einer Seniorenresidenz. Ich bin einmal in der Woche dahingefahren und wusste nie, ist mein Gegenüber jetzt in einer guten oder schlechten Verfassung. Aber ich habe diejenige immer glücklich gemacht. Jetzt auf der Palliativstation bin ich meistens im Kontakt mit den Angehörigen, bin für sie da.

Bei den Begleitungen komme ich selbst zur Ruhe

Bei den Caritas-Koordinatorinnen bin ich gut aufgehoben. Gerade wenn ich auf der Palliativstation in einer intensiven Begleitung bin, muss ich mich auch mit jemandem austauschen. Freude bereitet es mir, wenn die Angehörigen meine Anwesenheit schätzen, derjenige, der in der Begleitung ist natürlich auch, sofern er sich noch äußern kann. Wir gucken nicht auf die Uhr, wir verdienen kein Geld, das ist etwas ganz anderes, als wenn ich arbeiten gehe. Bei den Begleitungen komme ich selbst zur Ruhe. Die habe ich sonst nicht in meinem Leben, weil ich so ein Wirbelwind bin und ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal zu so einem Moment komme. Ich mache Yoga, Meditation, da fällt es mir manchmal schwer abzuschalten. Beruflich arbeite ich als Chemielaborantin und mache Auftragsanalysen für die Pharmaindustrie.

Der Tod sollte von klein auf mehr ins Leben integriert werden

Es ist ein gutes Gefühl, jetzt dieses Ehrenamt zu machen. Ich denke, man kriegt am Ende des Tages viel wieder, an Wertschätzung für die eigene Person. Auch in meinem privaten Umfeld bekomme ich ziemlich viel Respekt für mein Ehrenamt. Mir wird bei jeder Begleitung bewusst, dass der Tod dazugehört und ich finde, er sollte schon von klein auf mehr ins Leben integriert werden - damit man nicht immer so eine Angst davor hat, vor dem Tod - vor dem Tag, an dem man nicht mehr lebt. Ich kann nur sagen: Ihr habt nur dieses eine Leben und das Leben ist ein Abenteuer und keine Pauschalreise. Die Dinge, die man nicht gemacht hat, bereut man dann am Ende des Tages oder am Ende des Lebens.

 

"Wichtig sind auch Grenzen, dass man sich mal zurückziehen darf, wenn es einem zu viel wird."
Lucas Herrmann, Ehrenamtlicher Mitarbeiter
"Wichtig sind auch Grenzen, dass man sich mal zurückziehen darf, wenn es einem zu viel wird."
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Lucas Herrmann arbeitet seit August 2023 ehrenamtlich im Caritas-Hospizdienst. Er ist am Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration als Wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt. Vor zwei Jahren besuchte er in Charlottenburg die Ehrenamtsbörse, weil er sich für ein Ehrenamt interessierte. „Ich hatte im näheren Umfeld einen Tod erfahren. Das war die erste Leiche, die ich wirklich in meinem Leben gesehen habe. Und dann dachte ich, dass ich damit doch ganz gut umgehen kann, aber dass ich noch nicht so richtig darauf vorbereitet bin, auch mit der Familie umzugehen oder wie es denn in den Stunden vorher ist. Deshalb hat mich die Tätigkeit im Hospizdienst sehr angesprochen. Es gab Bewerbungsgespräche. Da habe ich dann einen Fragebogen ausgefüllt. Das waren doch schon sehr tiefgreifende Fragen. Interessante Fragen, die auch viel mit mir selbst zu tun hatten. Das ist ja letzten Endes auch der Inhalt der ganzen Kurse, dass man einfach sich selbst besser kennenlernt und dann auch mit Situationen umgehen kann.

Die ersten Begleitungen

„Die erste Begleitung, die ich gemacht habe und die jetzige Begleitung finden im Pflegeheim statt, im „Kardinal Bengsch“. Ich hatte auch mal eine ambulante Begleitung. Eine Dame, die zu Hause lebte. Sie war mobiler, konnte noch selbst kochen, selbst auf die Toilette gehen. Meine erste Begleitete war sehr bettlägerig. Das bedeutet, man hat sich ans Bett dazugesetzt, hat, wenn es möglich war, ein Gespräch geführt, vielleicht auch mal die Hände gehalten - versucht irgendwas anzureichen, zu fragen, wie es ihr geht, ob man irgendwas für sie machen kann. Die zweite Begleitung, eine Dame im Rollstuhl, ist noch sehr naturverbunden. Da sie nicht in der Lage ist, allein rauszugehen, gehen wir zusammen raus, wenn das Wetter mitspielt. Richtung Schlosspark Charlottenburg oder hier um den Block, damit sie ein bisschen frische Luft schnappen kann. Bei der Begleitung, bei der ich zu Hause war, ging es mehr darum, beim Ausfüllen von Dokumenten zu helfen, weil sie die deutsche und türkische Staatsbürgerschaft hatte. Dementsprechend kam sie mit bürokratischem Deutsch nicht allzu gut zurecht.“

Manche finden es großartig, wenn jemand Junges kommt

Auf die Frage, wie es die älteren Menschen empfinden, wenn jemand Junges kommt, sagt Lucas Herrmann: „Das hat ihnen schon ganz gut gefallen, denke ich. Die erste Dame, die ist jetzt 90 geworden, findet das ganz großartig. Ich glaube, eine andere nimmt es nicht mehr so richtig wahr, da sie einen gewissen dementen Status hat. Dennoch freuen sie sich auf jeden Fall sehr. Es ist nicht so, dass sie sagen, du bist ja noch so jung, wieso kommst du her. Bei der Begleitung zu Hause war die Frau 62. Sie hat gesagt, ‚erstaunlich, dass du das mit deinem jungen Alter machst. Ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du zu mir kommst und mich unterstützt‘. Die Seminare haben mich gut auf die Tätigkeit vorbereitet. Wir hatten auch einen guten Gruppenzusammenhalt, was auch dazu geführt hat, dass man einen regen Austausch hat, verschiedene Perspektiven wahrgenommen hat. Wir haben auch Hilfsmittel an die Hand bekommen. Es ist immer sehr situationsabhängig, je nach Stadium des Menschen, ob man ins Gespräch geht, ob man die Lippen befeuchtet, um es erträglicher zu machen. Zusätzlich sind aber auch Grenzen wichtig, so dass man sich auch mal zurückziehen darf, wenn es einem zu viel wird oder wenn die Person dann doch irgendwie nicht sehr sympathisch ist in manchen Situationen.“

Es macht mich glücklich, wenn sich sie sich freut, wenn ich vorbeikomme

„Freude bereitet mir, wenn man ins Pflegeheim kommt und die Pfleger sagen: ‚Frau W. ist heute nicht gut drauf‘ – ich gehe ins Zimmer und sie starrt nach draußen. Dann gucke ich so drum herum und dann lächelt sie auf einmal doch. Es macht mich glücklich, dass sie sich freut, wenn ich komme. Das ist schon viel Anerkennung. Auch wenn sie mich jetzt vielleicht nicht beim Namen kennt. Aber sie weiß, da kommt regelmäßig jemand und kann sich vielleicht dann auch an mein Gesicht erinnern, auch daran was wir gemacht haben. Es ist auf jeden Fall schön, viel aus ihrem Leben zu erfahren. Sie hat den Krieg erlebt. Ist dann schon interessant zu hören, was damals abging. Bei der einen Dame, bei der ich zu Hause war, die war sehr zuvorkommend. Ich kam jedes Mal dahin und da war direkt ein Tee auf dem Tisch und irgendwelche Naschereien. Sie wollte sich dankbar zeigen dafür, dass ich vorbeigekommen bin.“

"Sterben kann auch ein guter Prozess sein, um Päckchen, die man mit sich herumträgt, aufzuschnüren."
Renate Müller-Daweke, Ehrenamtliche Mitarbeiterin
"Sterben kann auch ein guter Prozess sein, um Päckchen, die man mit sich herumträgt, aufzuschnüren."
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Renate Müller-Daweke hat 2006 ihren Ausbildungskurs abgeschlossen und arbeitet seit Anfang 2007 ehrenamtlich beim Caritas-Hospizdienst Berlin. In den ersten Jahren war sie noch in Teilzeit als Leiterin für Schulentwicklungsprojekte berufstätig.

Mein Weg zum Hospizdienst

„Meine Mutter kam 2004 aus einem Pflegeheim in NRW zu uns ins Haus, bettlägerig und dement. In einem Kurs für pflegende Angehörige lernte ich eine Mitarbeiterin des Caritas-Hospizdienstes kennen. Ich wusste bis dahin gar nicht, dass es einen ambulanten Hospizdienst gibt. Ich fühlte mich erleichtert angesichts der Zuversicht der Hospiz-Mitarbeiterin, dass man das alles schaffen kann, was wir uns als Familie so vorstellten. Nachdem meine Mutter 2005 gestorben war, las ich zufällig in der Zeitung, dass der Caritas-Hospizdienst Teilnehmer:innen für einen neuen Ehrenamtlichen-Kurs sucht. Ich dachte nach den Erfahrungen mit meiner Mutter, dass ich mir das zutraue und gerne lernen möchte. So kam ich zur Caritas, obwohl ich nicht sehr kirchlich orientiert bin. Die persönliche Begegnung hat mich überzeugt.“

Sterbebegleitung im Pflegeheim

„Während der vielen Jahre als Ehrenamtliche habe ich ungefähr 60 bis 70 Menschen begleitet. Nach einigen Begleitungen in der häuslichen Umgebung bin ich 2008 in das Pflegeheim St. Kamillus am Klausener Platz vermittelt worden, ein Caritas-Pflegeheim. Dort habe ich schnell einen guten Kontakt zur Leitung und zum Team gefunden. Ich fand den Einsatz im Pflegeheim auch persönlich weniger belastend, weil ich ja die Person nicht ganz allein lassen musste, nachdem ich ein, zwei Stunden mit ihr verbracht hatte. Vorher fand ich es bei alleinlebenden Menschen doch oft schwer zu gehen, wenn ich wusste, die Person bleibt dann allein, bis der Pflegedienst kommt. Die Leiterin des Heims hat nach der ersten Begleitung vorgeschlagen, dass ich weiter Begleitungen dort übernehme.“

Es gibt viele Formen der Kommunikation

„Die Aufgaben im Pflegeheim haben sich in den letzten Jahren verändert. Viele der Bewohnerinnen und Bewohner sind schon in hohem Grad dement, wenn sie einziehen. Es ist unterschiedlich, welche Art von Kommunikation noch möglich ist. Wenn ich etwas vorlesen würde, schliefen viele ein oder würden nicht erkennbar reagieren, aber sie reagieren doch fast immer noch auf Ansprache. Es gibt viele Formen der Kommunikation. Berührung, wenn sie das gerne haben; ein bisschen singen und summen tut den meisten auch sehr gut. Manchmal gehe ich auch im Zimmer herum und erzähle, was mir so auffällt, da gibt es ja oft Fotos oder Erinnerungsstücke.“

Angehörige ermutigen, beim Sterben dabei zu sein

„Angehörige sind oft nicht darauf gefasst, über Sterben und Tod zu sprechen. Manche haben Angst, ihre Angehörigen bis zum Schluss zu begleiten und äußern das manchmal mit dem Wunsch: 'Ich möchte die Mama in Erinnerung behalten, wie sie immer war.' Bis auf wenige Ausnahmen ist es mir gelungen, sie so zu ermutigen, dass sie dann wirklich beim Sterben dabei sein und Abschied nehmen konnten. Bei den Sterbenden oder Schwerstkranken ist Tod eher selten ein Thema. Mit der aufkommenden öffentlichen Diskussion über Sterbehilfe kam einige wenige Male der Satz 'Ich mag eigentlich nicht mehr. Gibt's da nicht was?' Ich frage dann eher, was gerade so schwer erträglich ist und das ergibt dann wieder andere Themen. Ich habe das gute Gefühl, dass ich jetzt viel mehr weiß, wie Sterben geht – so eigenartig das klingt. Es gibt so unterschiedliche Arten, wie Menschen auf ihr Lebensende zugehen und es kann wirklich auch ein guter Prozess sein. Diese Zuversicht vermittle ich hoffentlich und sie tut mir selbst gut.“

 

"Ich sehe das Sterben wie eine Geburt in eine andere Welt."
Karin Kemmerling, Ehrenamtliche Mitarbeiterin
"Ich sehe das Sterben wie eine Geburt in eine andere Welt."
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Karin Kemmerling ist seit 2019 ehrenamtlich im ambulanten Caritas-Hospizdienst tätig. Während der Corona-Zeit hat sie die Ausbildung gemacht. Sie arbeitet als Architektin für Innen und Außen im eigenen Büro. Nach der Begleitung von zwei ihrer Schwestern, die beide an Brustkrebs verstorben sind, nahm sie sich vor, ihre Erfahrungen weiterzugeben, wenn sie selbst älter ist. Sie sagt, dass sie die Seminare gut auf ihre Tätigkeit vorbereitet haben. Es habe ihr sehr großen Spaß gemacht, in der Gruppe viele verschiedene Menschen zu erleben, andere Ansätze zu sehen. Sie glaubt, dass außerdem ihre eigene Lebenserfahrung sehr wichtig sei. Sie hat gemerkt, dass sie gegenüber den Jüngeren den Vorteil der eigenen Erfahrung hat und dass sie das viel selbstsicherer und auch ruhiger macht in dem Begleiten, auch wenn dann der Tod wirklich da ist, mit einem Toten umzugehen. Wenn man alles schon mal durchgemacht hat, dann ist es nicht mehr so schreckbehaftet.

Der Sterbende steht immer im Mittelpunkt

Die Tätigkeit empfindet sie sehr unterschiedlich: Von älteren Menschen im Pflegeheim, die im Sterbeprozess sind, wo es manchmal sehr schnell gehen kann, mit nur ein, zwei Besuchen bis hin zu einer längeren Begleitung. Manchmal choreografiert das Leben das so gut, dass man zufällig am richtigen Ort zur richtigen Zeit ist und alles wird rund. Der Sterbende ist immer der Fokus. Es ist jedes Mal ein sich-auf-den-Moment-Einlassen, weil es ganz anders ist, als man vielleicht erwartet. Einmal hatte sie eine Begleitung zu Hause. Sie habe immer gefühlt, die Frau selbst braucht sie nicht, die möchte es gern mit sich abmachen. Sie hat jede Woche einmal angerufen, kurz mit ihr gesprochen. Das ging den ganzen Sommer und als es dann so weit war, hat die Tochter angerufen und auch da wieder, war sie genau in der Sterbestunde da, konnte sie vorher nochmal sprechen. Letztendlich verstand sie, die Sterbende wollte ihre Unterstützung in erster Linie für ihre Kinder haben. Sie waren schon älter, also 30, 40, aber mit einer leichten Behinderung. Da konnte sie gut helfen beim Abschied nehmen.

Ein innerliches Einverständnis durch Blickkontakt

In besonderer Erinnerung ist ihr auch ein Mann, der im Hospiz war. Beim letzten Besuch konnten sie nicht mehr viel reden, aber sie hatten einen intensiven Blickkontakt. Und der hat sich bei ihr ganz eingebrannt, weil es wie ein innerliches Einverständnis war - ein Abschied nehmen. Karin Kemmerling fällt es leicht, mit Menschen Kontakt aufzubauen. Irgendwie habe sie das Gefühl, dass man ihr einfach schnell vertraut. Wenn die Chemie passt, dann vertraut man. Und wenn es nicht passt, dann wird es ausgesprochen und dann ist es in Ordnung. Die Tätigkeit als Hospizbegleiterin gibt Karin Kemmerling eine Zufriedenheit, ein Stück gemeinsam zu gehen im Schweren und komplett anzunehmen, dass das Leben einfach endlich ist. Annehmen, dass es so ist und dass es wie ein Übergang ist, macht sie innerlich ruhig.

Den Sterbenden beim Loslassen unterstützen

Karin Kemmerling sieht das Sterben wie eine Geburt in die andere Welt. Es freut sie, wenn derjenige es schafft. Besonders wichtig ist ihr, dass sie den Sterbenden beim Loslassen etwas unterstützen kann. Zu diesem Ja zu kommen. Ja, ich darf jetzt gehen. Es ist alles gut. Also auch im Frieden abschließen zu können. Sie empfinde, dass sie viel Glück in ihrem Leben gehabt hat, mit Familie, mit Kindern, mit allem. So kann sie dem Leben etwas zurückzugeben und für andere da sein.

"Ich möchte den Hospizgedanken nach außen tragen, damit viele Menschen davon erfahren und sich bei Bedarf an uns wenden."
Catharina Jebe-Akakpo, Leiterin, Caritas-Hospizdienst
"Ich möchte den Hospizgedanken nach außen tragen, damit viele Menschen davon erfahren und sich bei Bedarf an uns wenden."
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Catharina Jebe-Akakpo hat im Januar 2019 ihre Arbeit im Caritas-Hospizdienst begonnen. Sie ist Krankenschwester und hat viele Jahre auf der Intensivstation gearbeitet. Schon dort hat sie zahlreiche sterbende Menschen begleitet. „Ich hatte immer das Gefühl, ich habe nicht genug Zeit für diese Menschen. Deshalb habe ich einen Vorbereitungskurs zur Sterbebegleitung gemacht. So konnte ich dann ehrenamtlich Sterbende begleiten. Irgendwann bin ich ganz in den Hospizdienst gewechselt.“ Jebe-Akakpo leitet den Caritas-Hospizdienst mit vier hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und koordiniert die Arbeit. Wenn Anfragen von Betroffenen und Angehörigen kommen, führt sie Beratungsgespräche, schaut wie die Menschen unterstützt werden können und ob Ehrenamtliche zum Einsatz kommen sollen. Ein weiterer Arbeitsbereich von Jebe-Akakpo ist die Akquise und Schulung von Ehrenamtlichen, die alle einen Qualifizierungskurs durchlaufen müssen. „Auch Öffentlichkeitsarbeit gehört zu meinen Aufgaben. Ich möchte den Hospizgedanken nach außen tragen, so dass viele Menschen davon erfahren und sich bei Bedarf an uns wenden. Wir arbeiten mit Krankenhäusern und mit Pflegeeinrichtungen zusammen. Dort haben wir feste Ansprechpersonen, die unser Angebot kennen und sich an uns wenden. Auch Ärzte wenden sich an uns, empfehlen uns weiter und weisen Betroffene auf das Angebot hin.“

Sterbebegleitung heißt, eine Beziehung einzugehen

Auf die Vorbereitung der künftigen Ehrenamtlichen wird großen Wert gelegt: „Interessierte  bekommen einen Fragebogen, um sich mit der Thematik Sterben, Tod, Trauer und eigenen Schlüsselerlebnissen auseinanderzusetzen. Anschließend gibt es ein Kennenlerngespräch, so dass wir und sie selbst einen ersten Eindruck gewinnen. Wenn ich in die Sterbebegleitung gehe, heißt das, eine Beziehung einzugehen, verlässlich zu sein, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Die Betroffenen oder die Angehörigen geben die Richtung vor. Wir schauen da ganz genau hin. Alle Ehrenamtlichen durchlaufen einen neunmonatigen Vorbereitungskurs von 120 Stunden. Da geht es einerseits um die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit, der eigenen Biografie und andererseits um Wissensvermittlung durch Fachleute. In dieser Zeit lernen wir die Ehrenamtlichen sehr gut kennen. Einen Großteil des Kurses unterrichten wir Koordinatorinnen selbst, damit wir einen Eindruck von den zukünftigen Ehrenamtlichen bekommen. Wir bieten auch Fachvorträge an. Eine Rechtsanwältin informiert zu den Themen  Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Eine Palliativärztin und ein Bestatter berichten von ihrer Arbeit. Ein Pfarrer thematisiert Trauer und Spiritualität. Wenn die Ausbildung abgeschlossen ist, gibt es regelmäßige Treffen. Einmal im Monat bieten wir Supervisionen für die Ehrenamtlichen an. Die Ehrenamtlichen sind verpflichtet, daran teilzunehmen  auf jeden Fall die, die in der Begleitung sind. Ich habe eine Verantwortung, wenn ich Ehrenamtliche einsetze, denn man stirbt nur einmal. Die ehrenamtliche Tätigkeit hat nichts mit pflegerischen Tätigkeiten zu tun. Als ambulanter Hospizdienst sind wir für die Beratung und Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden da. Begleitung bedeutet psychosoziale Begleitung, Kümmerer fürs Alltägliche zu sein. Dasein, am Bett sitzen, oder auch etwas vorlesen, zusammen singen und beten, aber auch über den Tod sprechen. Die Betroffenen und die Angehörigen stecken so tief drin und können miteinander vielleicht gar nicht darüber sprechen. Die Ehrenamtlichen sind geschult, sie weichen dem Thema nicht aus. Für uns gehören die Betroffenen und Angehörigen immer zusammen.“

Das Ehrenamt ist jünger geworden

„Die Altersspanne der Ehrenamtlichen hat sich verändert. Früher waren es Menschen, die ins Rentenalter gegangen sind und sich gesagt haben, ich möchte nochmal was Sinnvolles tun. Sie haben uns dann über viele Jahre unterstützt. Mittlerweile ist es aber so, dass das Ehrenamt deutlich jünger geworden ist, es sind auch ganz junge Menschen, die  dann aber nicht so lange tätig sind. Sie bleiben für ein paar Jahre und schauen dann nach etwas anderem oder das eigene Leben verändert sich so, dass das Ehrenamt keinen Platz mehr hat.“

Erst einmal schauen, wo wir unterstützen können

„Wenn sich Betroffene oder Angehörigen bei uns melden, geht es zunächst einmal um ein Kennenlernen. Dann fahre ich in die Pflegeeinrichtung, ins Krankenhaus oder zu jemandem nach Hause und rede mit den Betroffenen, um ein Gefühl zu bekommen, was die Person eigentlich braucht. Es ist dann noch gar nicht klar, ob jemand Ehrenamtliches in die Begleitung geht. Ich möchte schauen, wo wir unterstützen können. Vielleicht gibt es auch Fragen zur Versorgung, zur Patientenverfügung oder einer Vorsorgevollmacht. Wenn der Einsatz von Ehrenamtlichen gewünscht und sinnvoll ist, frage ich Ehrenamtliche an. Ich erzähle von der kranken Person und wir treffen uns noch mal zu dritt oder auch mit den Angehörigen. Dann ziehe ich mich als Koordinatorin langsam zurück und organisiere, dass sich die Ehrenamtlichen mit der Familie ein- bis zweimal die Woche treffen. Es ist mir wichtig, dass ich im regelmäßigen Kontakt mit Betroffenen und Angehörigen bin. Außerdem tausche ich mich regelmäßig mit den Ehrenamtlichen aus.“

Steigender Bedarf an Begleitung durch veränderte Lebenswelten

„Durch die gesellschaftlichen Veränderungen leben heute kaum noch Familienverbünde unter einem Dach oder in derselben Stadt. Ich erlebe es oft, dass Angehörige, die gerne ihre Eltern pflegen möchten, am Ende ihrer Kräfte sind. Sie sind einerseits berufstätig, haben die eigene Familie, Kinder, Partner, Partnerinnen und dann noch die Eltern. Das ist oft nicht zu schaffen. Dadurch steigt der Bedarf an Begleitung von außen. Menschen im Alter sind außerdem mehr und mehr einsam. Zudem ist der Umgang mit dem Thema Tod leider immer noch ein Tabu. Viele wollen nicht darüber sprechen und dennoch habe ich das Gefühl, dass es doch etwas mehr in die Gesellschaft eingedrungen ist. Mehr Menschen setzen sich damit auseinander, allein mit dem Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Auch die Bestattungskultur hat sich stark verändert. Es gab früher nur den klassischen Standard. Heute gibt es viele unterschiedliche Richtungen.

Es gibt viele traurige Momente, aber auch schöne Begegnungen

„Besonders in Erinnerung ist mir eine 100-Jährige, die klar und orientiert war. Sie sagte: „Ich habe so ein großartiges Leben gehabt, es ist schön und ich freue mich, dass ich mein Sterben bewusst miterleben kann. Ich wünsche mir noch eine Marzipantorte und dann ist es gut“. Es gibt viele traurige Momente, aber auch schöne Begegnungen. Häufig erhalten wir positive Rückmeldungen von den Angehörigen, nachdem jemand verstorben ist. Sie sind für die Begegnung, die Gespräche und die Begleitung durch die Ehrenamtlichen sehr dankbar. Es ist auch immer ein sehr schönes Zeichen, wenn die Angehörigen die Ehrenamtlichen zur Trauerfeier einladen. Wenn ich ein Ehrenamt mache, muss es immer ausgewogen sein. Geben und Nehmen müssen sich die Waage halten. Wenn das nicht so ist und ich keine Freude an dem Ehrenamt habe, kann ich es nicht machen. 

 

Rotes Jubiläumslogo mit großer Zahl 30 und Text: „Jahre Caritas-Hospizdienst Berlin. Begleitung am Lebensende“. Links unten das Caritas-Kreuzsymbol auf rotem Hintergrund.
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