"Ein Gespräch kann Leben retten" - unter diesem Motto startet die Caritas in Berlin eine Kampagne, um das Thema Selbsttötung von Jugendlichen aus der Tabu-Ecke zu holen und Suizide zu verhindern. Suizid ist in der Altersgruppe unter 25 die häufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen. In Deutschland nehmen sich jährlich fast 500 junge Menschen unter 25 Jahren das Leben. Die Kampagne will dazu anregen, an den eigenen Freundes- und Familienkreis zu denken und zu überlegen, ob es hier vielleicht jemanden gibt, dem man mit einem offenen Gespräch über Suizidgedanken oder Depressionen helfen könnte. Außerdem weisen Plakate, Citycards und Social Media Posts auf das Online-Hilfsangebot von [U25] Berlin hin. Die Firma Wall stellt unentgeltlich Freiflächen in Digitalen City Light Boards für die Kampagne zur Verfügung.
[U25] ist ein Beratungsangebot für Jugendliche und junge Erwachsene in Krisen und Suizidgefahr. Per E-Mail kann man sich kostenlos, vertraulich, anonym und auf Augenhöhe beraten lassen (www.u25-berlin.de). Die Beraterinnen und Berater sind selbst junge Menschen im Alter bis 25 Jahren, so genannte Peer-Berater:innen. Sie werden in einer viermonatigen Ausbildung geschult und arbeiten ehrenamtlich im Projekt. [U25] gibt es an vierzehn Standorten im ganzen Bundesgebiet. In Berlin gibt es [U25] seit zwölf Jahren. Pro Jahr werden in Berlin mehrere hundert suizidgefährdete Jugendliche beraten. Aktuell engagieren sich 62 junge ehrenamtliche Beraterinnen und Berater in der Hauptstadt. Im Februar 2026 startet die nächste Peer-Ausbildung mit 14 Engagierten. [U25] wird von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und teilweise aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.
Seit dem Start im Jahr 2013 hat die Beratungsplattform zahlreichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen geholfen, in schwierigen Zeiten Unterstützung zu finden und Suizidgedanken zu bewältigen. Insgesamt haben sich in den letzten zwölf Jahren mehr als zweitausend junge Menschen an [U25] Berlin gewandt. Das Spektrum der Themen reicht von persönlichen Problemen wie Einsamkeit, Selbstzweifel und Beziehungsproblemen bis hin zu psychischen Erkrankungen, Suizidgedanken und Missbrauch. In der Beratung können sich Ratsuchende entlasten und durch die Begleitung der Peers Bewältigungsstrategien und alternative Handlungsoptionen entwickeln. [U25] versteht sich als ergänzendes Angebot und ist durch den niedrigschwelligen digitalen Zugang für Ratsuchende häufig ein Türöffner, um schambehaftete Themen erstmalig anzusprechen.
Weitere Informationen: Lara Rodday - Telefon: 0152 0690 44 27