BERLIN
- Am 18. Juni 2008 veranstaltet der Caritasverband für das Erzbistum
Berlin eine Fachtagung für Träger von Einrichtungen der Alten- Behindertenhilfe
und ambulanten Pflegediensten. Es geht um ein brisantes Thema. Die Ernährung
und Flüssigkeitsversorgung alter Menschen zwischen Fürsorge und Bevormundung. Pflegekräfte
in stationären Einrichtungen, in denen alte und behinderte Menschen betreut
werden, wie auch ambulante Pflegedienste müssen eine bedarfsgerechte
Nahrungsaufnahme sicherstellen. Neben dieser medizinischen Notwendigkeit
stellen sich aber auch weitere pflegerische und ethische Fragen. Ältere
Menschen erscheinen vielfach als Objekte von Behandlung und weniger als
Menschen mit eigenen Gewohnheiten, Wünschen und Bedürfnissen. Wie findet der
Wille des Patienten Berücksichtigung? Inwieweit werden emotionale
Entscheidungen vernachlässigt, wenn der Pflegebedürftige gegen seinen eigenen
Wunsch zwangsernährt wird? Der Umgang mit der Ernährung alter Menschen in
katholischen Einrichtungen soll transparent und selbstkritisch hinterfragt
werden. Es geht darum, Ansätze für eine menschenwürdigere Pflege zu diskutieren
und Anstöße für eine Verbesserung der Pflegepraxis zu entwickeln. Die
Veranstaltung beginnt um 10:00 Uhr mit Vorträgen von Dr. Hans-Jürgen Stöhr und
Dr. Karl-Otto Richter, Institut für ökosoziales Management - Rostock und Dr.
Marianne Rabe, Pfelgeethikerin der Gesundheitsakademie der Charité Berlin. Ab 13:30
Uhr diskutieren Fachleute des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MdK),
des Deutschen Caritasverbandes und des Caritasverbandes für das Erzbistum
Berlin unter dem Motto: "Weiterleben um jeden Preis? -
Handlungsempfehlungen für eine menschenwürdige Pflege". Die Veranstaltung
findet im Haus Helene Weber, Wundtstraße 40-44 in 14057 Berlin statt.
Weitere Informationen:
Hildegard
Schweitzer - Telefon (030) 666 33 - 1093