Pressemitteilung des Diözesan-Caritasverbandes Berlin |
Caritasverband lud Sammlerinnen und Sammler zur Dampferfahrt ein |
"Wurde ooch Zeit ..." |
BERLIN. Ein überwältigendes Bild", so ein Caritas-Vertreter bei der Begrüßung der rund 400 Sammlerinnen und Sammler am Sonnabend, 28. August, "der größte Dampfer, der die Berliner Binnengewässer befahren kann, ist zu klein, um alle Caritas-Sammlerinnen und –Sammler zu fassen!" Zum ersten Mal nach der Wende dachte sich der Diözesan-Caritasverband wieder ein Dankeschön für seine vielen hundert Ehrenamtlichen aus, die Jahr für Jahr mit der Büchse oder der Sammelliste Geld betteln gehen, damit Menschen, die allein nicht weiter können, zuverlässig, kompetent und liebevoll geholfen werden kann. Der wunderschöne Spätsommertag begann mit der Eucharistie, die der Erzbischof in der vollen St. Hedwigskathedrale feierte. Ein Impuls zum Nachdenken war für viele seine Predigt. Die Welt ist nicht in Ordnung, sagte er, trotz aller Bemühungen der Sozialpolitik, den Menschen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Es bedarf immer heilender und helfender Kräfte, die barmherzige Menschen geben. "Barmherzigkeit der Menschen ist immer ein Abglanz der Barmherzigkeit Gottes!" Daher müssen Almosen sein. Es wäre ein moralischer Verlust, eine Verarmung, wenn es keine Sammlung gäbe, wenn die Menschen nicht die Möglichkeit hätten, barmherzig zu sein. Wir brauchen mehr als soziale Gerechtigkeit, wenn es gottgemäß menschlich in unserer Welt zugehen soll, betonte der Bischof. Pünktlich um 11.45 Uhr stach die "Mark Brandenburg" in die Spree zur zweistündigen Rundfahrt durch die alte und neue Berliner City. Die Zeit verging – das Bild paßt nicht ganz – wie im Fluge. Wen man auf dem Dampfer nicht alles traf! Wer geht nicht alles sammeln für die Caritas-Arbeit in den Kirchengemeinden und die Arbeit der Caritasverbände! Fast 12 Millionen DM sind in den vergangenen zwanzig Jahren gesammelt worden, wie doch einigen erstaunten Dampferfahrern berichtet wurde. Not sehen – und handeln. Caritas. Nach diesem Motto, das es offiziell seit der 100-Jahr-Feier des Deutschen Caritasverbandes gäbe, hätten sie bereits seit Jahrzehnten gehandelt. Sie hätten sich, wie der Samariter, von den Menschen anrühren lassen, die heute unter die modernen Räuber gefallen und zerschlagen und ihrer menschlichen Würde beraubt liegengeblieben seien. Nicht für alle Dienste brauche die Caritas Spendengelder, wurde erklärt, weil vieles heute auch vom Staat, von den Krankenkassen und anderen öffentlichen Händen bezahlt würde, aber für die caritativen Basisdienste, Allgemeine Soziale Beratung beispielsweise, würde keine öffentliche Hand bezahlen. Und doch wolle die Caritas diesen Dienst weiter den Menschen anbieten, die an ihre Grenzen stoßen und nicht weiter wüßten und auch nicht wüßten, wo sie einen Menschen fänden, der sich ihrer annimmt. Dafür wird weiter Spendengeld gebraucht. Daher werden weiter Sammlerinnen und Sammler benötigt! Ein Wermutstropfen trübte die Freude: die begrenzte Anzahl der Plätze auf dem Dampfer. Etwa vierzig Damen und Herren, die sich etwas verspätet angemeldet hatten, fanden keinen Platz mehr. Wie aber aus der Caritasdirektion zu hören war, wird dort überlegt, wie auch ihnen angemessen Danke gesagt werden kann. Um 14 Uhr legte die "Mark Brandenburg" wieder an. Für viele ging ein schöner Tag der Begegnung und der Erlebnisse zu Ende. Voll Freude und Stolz drückte einer aus, was sicher viele dachten: "Wurde ooch Zeit ...!" |
Pressemitteilung
"Wurde ooch Zeit..."
Erschienen am:
30.08.1999
Beschreibung