Pressemitteilung des Diözesan-Caritasverbandes Berlin |
Widersinnige Krankenhausplanung |
BERLIN - Mit großem Befremden hat der Caritasverband für das Erzbistum Berlin die von der Tagespresse vom 05.01.99 vorab veröffentlichten Schließungskonzepte von Krankenhäusern durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales im Zuge der Neufassung der Krankenhausplanung für das Land Berlin zur Kenntnis genommen. Enttäuschung nicht nur darüber, daß - noch bevor mit den Beteiligten und Betroffenen auch nur ein erster Gedankenaustausch erfolgt ist - durch den Anschein der Konkretisierung bereits erhebliche Unruhe in den Krankenhäusern ausgelöst wird. Enttäuschung vor allen Dingen darüber, daß mit diesen Konzepten wieder einmal die Chance vertan wurde, eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit leistungsfähigen und wirtschaftlich arbeitenden Krankenhäusern sicherzustellen. Es wird weiterhin nur vordergründige Kosmetik hinsichtlich der gebotenen Sparzwänge betrieben; an die Wurzeln der Ursachen wird nicht herangegangen. Die Vorschläge zu Hausschließungen von den neutralen Gutachtern, die den kommunalen Bereich als größten Verursacher des Hochkostengefüges in Berlin erkannt und dementsprechende Reduzierungen des Angebots in diesem Bereich gefordert haben, bleiben weitestgehend unbeachtet. Nunmehr soll kein einziges städtisches Krankenhaus in Berlin geschlossen werden. Wahlversprechungen im Tenor von Ausgeschlossenheit betriebsbedingter Kündigungen in städtischen Krankenhäusern provozieren die Lähmung ausgewogenen politischen Handelns. Die Hauptlast der Einsparungen soll wieder einmal der gemeinnützige Bereich durch die Aufgabe kompletter Krankenhäuser tragen. Die im Caritasverband für das Erzbistum Berlin zusammengeschlossenen Häuser sind von diesen Absichten in besonderem Maße betroffen, da in beiden Alternativen jeweils die beiden größten Krankenhäuser betroffen sind, obwohl gerade die neutralen Gutachter für beide Krankenhäuser sogar eine Erweiterung des Betten- und Leistungsangebots vorsehen. Der Verband wird seinen ihm angeschlossenen Trägern empfehlen, alle Rechtsmittel auszuschöpfen, damit Krankenhausplanung in Berlin nicht als Akt der Willkür Fuß fassen kann. Weitere Informationen für die Presse: Joachim Küchler, Abteilungsleiter Einrichtungen des Gesundheitswesens |
Pressemitteilung
Widersinnige Krankenhausplanung
Erschienen am:
05.01.1999
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