Unter dem Motto "Weg mit den Schulden - ein öffentliches Interesse?!" diskutieren Ülker Radziwill (SPD), Amira Mohamed Ali (Linke), Martin Mindermann (Bundesministerium für Arbeit und Soziales), Hermann-Josef Tenhagen (Chefredakteur Finanztip) und Prof. Andreas Rein (Hochschule Ludwigshafen am Rhein). Die Veranstaltung findet am 6. Juni 2018 von 9:30 - 15:30 Uhr bei der Diakonie Deutschland, Caroline-Michaelis-Str.1, 10115 Berlin statt.
In Deutschland ist mittlerweile jeder zehnte Erwachsene überschuldet. In Berlin sogar jeder Achte, Tendenz steigend. Überschuldung erschüttert die Existenz der Betroffenen grundlegend. Dies betrifft nicht nur den wirtschaftlich-rechtlichen, sondern häufig auch den sozialen, psychischen und gesundheitlichen Bereich. Die Auswirkungen haben auch schwerwiegende Folgen für Familienangehörige und Kinder.
"Um den Betroffenen zu helfen, braucht es weit mehr als nur die Gläubiger aufzulisten und Forderungen einzusammeln," erklärt Marco Rauter, Vorsitzender des Vorstandes der LAG Schuldner- und Insolvenzberatung Berlin. "Hier setzt das Konzept der Sozialen Schuldnerberatung an. Dem Betroffenen werden Wege aus und mit den Schulden aufgezeigt. Neben der Existenzsicherung, dem Schuldnerschutz und der Schuldenregulierung leistet Soziale Schuldnerberatung auch eine umfassende psychosoziale Betreuung. Der Betroffene und seine Familie werden nachhaltig stabilisiert. Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld ist die Prävention, die hilft, dass Menschen gar nicht erst in die Schuldenfalle tappen", so Rauter.
"Durch die Vermittlung zwischen Gläubigern und Schuldnern sowie die gemeinsame Erarbeitung realistischer Entschuldungskonzepte profitieren auch die Gläubiger von der Sozialen Schuldnerberatung. Zudem kann viel unnötiger und kostenträchtiger Verwaltungsaufwand vermieden werden, " sagt Susanne Wilkening, Leiterin der Schuldnerberatungsstelle der AWO Berlin Spree-Wuhle. "Auch für den öffentlichen Haushalt rechnet sich die soziale Schuldnerberatung: Stabilisierte Schuldner haben verbesserte Berufsaussichten. Damit sinken Ausgaben für Unterstützungsleistungen und es fließen höhere Steuern und Sozialabgaben. Viele soziale Folgewirkungen wie Krankheiten und Familien- und Erziehungsprobleme können verhindert werden", erklärt Wilkening.
Weitere Informationen: Dr. Susanne Fairlie, Leiterin Geschäftsstelle LAG SIB e.V. - Email: lag@schuldnerberatung-berlin.de - Telefon: 030 453 001 -18
Forderungen der Arbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatung der Verbände und weitere Materialien siehe unter www.aktionswoche-schuldnerberatung.de