Berlin - Seit mehr als 25 Jahren bietet IN VIA in Berlin Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind, Beratung und Begleitung an. Im Jahr 2010 etablierte IN VIA außerdem eine Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel im Land Brandenburg und unterstützt Frauen im Bereich der Sexarbeit in der Grenzregion zu Polen mit Streetwork sowie HIV-/Aidsprävention. Seit 1997 konnte IN VIA ca. 5.000 Frauen aus 30 Ländern helfen. Am 01.12.2022 geben Astrid Gude, Leiterin IN VIA und Margarete Mureşan, Leiterin der Fachberatungsstelle, bei einem Pressegespräch Einblicke in die Situation betroffener Frauen und Minderjährigen und berichten über Hilfsmöglichkeiten. Die Mitarbeiterinnen der IN VIA Fachberatungsstelle wollen Frauen in Notlagen so zur Inanspruchnahme der Angebote ermutigen. Hilfesuchende können sich an folgende Telefonnummer wenden: 0177 73 86276 - E-Mail: moe@invia-berlin.de. Das Pressegespräch beginnt um 11:00 Uhr in der Residenzstraße 90, 13409 Berlin (Eingang Ecke Residenzstraße/Reginhardstraße).
Menschenhandel findet tagtäglich in Deutschland statt. Menschenhandel ist eine schwere Menschenrechtsverletzung und liegt vor, wenn eine Person unter Ausnutzung ihrer Zwangslage in eine Ausbeutungssituation gebracht wird. Dies kann durch sexuelle Ausbeutung, Zwangsprostitution, ausbeuterische Arbeitsverhältnisse oder auch Ausbeutung strafbarer Handlungen erfolgen. In der langjährigen Arbeit der IN VIA Fachberatungsstelle zeigte sich immer wieder, dass viele Frauen bereits als Minderjährige Opfer dieser Straftaten wurden. Die Zahl der von Menschenhandel und Ausbeutung betroffener Kinder und Jugendlichen steigt nach Schätzungen von Expert*innen. Doch das tatsächliche Ausmaß dieser Form des sexuellen Missbrauchs und Ausbeutung von Kindern ist schwer einzuschätzen, denn der Handel mit Minderjährigen findet im Verborgenen statt. Die Identifizierung und Wiedereingliederung der betroffenen Kinder und Jugendlichen in die Gesellschaft stellt die Behörden und Hilfsorganisationen vor die Herausforderung, neue adäquatere Schutzmechanismen und Betreuungsangebote zu entwickeln.
"IN VIA engagiert sich seit vielen Jahren für den Aufbau von nachhaltigen Schutzstrukturen für Kinder. Diese Aufgabe ist uns sehr wichtig, denn die Betroffenen leiden lebenslang unter den verheerenden Folgen des Missbrauchs und der Ausbeutung. Menschenhandel ist moderne Sklaverei und zugleich ein äußerst gewinnbringendes Geschäft der organisierten Kriminalität. Wir wollen deshalb Betroffene nicht alleine lassen, ihnen Auswege aufzeigen und werden uns auch in der Zukunft für den Schutz und die Durchsetzung der Rechte der betroffenen Kinder und Frauen einsetzen", sagt Astrid Gude, Leiterin von IN VIA.
Weitere Informationen: Astrid Gude - Tel.: 0173 45 42 224 - E-Mail: gude@invia-berlin.de