Die Rechte und Bedürfnisse von Kindern, die lebensverkürzend erkrankt sind, müssen stärker im Zentrum von Politik und Gesellschaft stehen. Eltern aber auch das soziale Umfeld von Familien mit schwer erkrankten Kindern brauchen Unterstützung. Der Bundesverband Kinderhospiz bietet deshalb für Betroffene und das soziale Umfeld das Sorgen- und Infotelefon OSKAR an. Dieses ist rund um die Uhr kostenfrei unter 0800 8888 4711 erreichbar.
Nach aktuellen Zahlen leiden rund 40 000 Kinder in Deutschland an einer Erkrankung, mit der sie das Erwachsenenalter nicht erreichen werden. Etwa 5000 versterben jedes Jahr. Der Kinderhospizdienst des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin betreut derzeit in Berlin rund 50 Familien, in denen ein Kind lebt, das so schwer krank ist, dass es vermutlich nicht erwachsen werden wird. Die Mitarbeiter unterstützen die Familien zu Hause, indem sie sich zum Beispiel stundenweise um das erkrankte Kind kümmern. So verschaffen sie den Eltern Freiraum, sich einmal in Ruhe um die Geschwister zu kümmern. "Viele gesunde Menschen haben große Berührungsängste, wenn es um sterbende Kinder geht. Immer wieder wenden sich Freunde und Bekannte deshalb von Familien ab, wenn bei einem Kind eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wird. Das ist, zusätzlich zu allen Sorgen und Ängsten aufgrund der Erkrankung, eine große Belastung, die für Eltern, Geschwister und das erkrankte Kind schwer auszuhalten ist", so Danlowski.
"Häufig wissen die Menschen im Umfeld einer Familie mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind schlicht nicht, wie sie mit den Betroffenen umgehen sollen. Sie sind mit dieser Situation überfordert", erläutert Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz, die Situation. Deshalb hat der Bundesverband im Juni 2015 das neue Sorgen- und Infotelefon OSKAR gestartet, das sich nicht nur an betroffene Familien wendet, sondern ausdrücklich auch an deren soziales Umfeld. "Dort kann sich jeder beraten lassen, der unsicher ist, wie er sich gegenüber einem lebensverkürzend erkrankten Kind und seinen Angehörigen am besten verhält. So kann OSKAR etwa Freunde, Nachbarn, Lehrer oder andere Bezugspersonen dabei unterstützen, einen guten Umgang mit betroffenen Familien zu finden und dadurch helfen, die Familien vor dem sozialen Abseits zu schützen", erklärt Kraft.
Weitere Informationen
Beate Danlowski
Telefon: 030 666 340 363
http://www.caritas-berlin.de/kinderhospiz
Sabine Kraft
Telefon: 0171 72 73 350