BERLIN, HASELSTEIN. In einer
bewegenden Feier in der Behindertenwerkstatt der Caritas im hessischen
Haselstein verabschiedeten sich Ende vergangener Woche auf ihrer zweiten
Referentenkonferenz dieses Jahres die Presse- und
Öffentlichkeitsverantwortlichen der Diözesan-Caritasverbände in Deutschland vom
ehemaligen Pressesprecher des Deutschen Caritasverbandes und jetzigen
Referenten für Öffentlichkeitsarbeit und
Fundraising
,
Thomas Broch. Der promovierte Theologe tritt am 1.1.2007 seine neue Stelle als
Pressesprecher des Bischofs von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, an.
"Er gehört zu den großen prägenden Gestalten des katholischen
Wohlfahrtsverbandes", betonte sein Berliner Kollege, Joachim
Mordeja
. Zu seinen wichtigsten Beiträgen im Laufe seiner
18-jährigen Tätigkeit bei der Deutschen Caritas gehört nach der politischen
Wende in Deutschland die Neupositionierung der Caritasverbände in den östlichen
Bundesländern der Republik. Waren sie zu Zeiten der DDR vorrangig im
kirchlichen Bereich tätig, schuf Broch durch umtriebige, umsichtige Kommunikationsarbeit
die Voraussetzungen für ihre neue öffentliche Verantwortung in Deutschland.
Der Hintergrund seiner Arbeit
war stets das Motto, das sich der Deutsche Caritasverband im 100. Jahr seines
Bestehens gegeben hat: "Not sehen und handeln. Caritas". Er machte so
das oft beschworene "christliche Menschenbild", nach dem jeder Mensch
in jeder Situation seines Lebens von seinem Schöpfergott geliebt und geachtet
wird unabhängig von seiner eigenen Begabung und Leistungsfähigkeit, zur
Grundlage seiner Tätigkeit. Besonders geprägt hat Broch die Deutsche Caritas in
den letzten fast zwei Jahrzehnten durch die Formulierung eines Jahresthemas und
seine immer professionellere Umsetzung. Diese Jahresthemen haben immer wieder
neu unter verschiedenen Hinsichten auf die Menschen verwiesen, die im hoch
entwickelten Gesellschaftssystem der Bundesrepublik Deutschland nicht mithalten
können. Höhepunkt der nicht selten polarisierenden Kommunikation war
beispielsweise eine Plakatserie mit dem Tenor: "In Deutschland werden
Kinder abgeschoben, in Deutschland werden Arbeitslose beiseite geschoben, in
Deutschland werden Obdachlose übersehen", was zu heftigen Diskussionen
führte. Ebenso sind ihm zu verdanken ein "Kommunikationspolitisches
Gesamtkonzept der Deutschen Caritas" sowie die erfolgreiche Umsetzung eines
einheitlichen Erscheinungsbildes in allen Gliederungen der
verbandlichen
Caritas und die Erstellung eines modernen Internet- und Intranet-Systems.