Pressemitteilung des Diözesan-Caritasverbandes Berlin |
"Ich glaube, Migration kann ein gutes Schicksal sein." |
Einladung Migrations-Erzählcafé Mittwoch, 20. September 2000, 17.00 – 20.00 Uhr Café Bellermann – Ort der Begegnung für ältere Migranten Bellermannstrasse 92, 13357 Berlin (Wedding)
BERLIN. Am 20. September 2000 stellen Arbeitsmigrant/innen und Spätaussiedler/innen aus Spanien, Portugal, Italien, dem ehemaligen Jugoslawien, Korea und Kasachstan ihre persönlichen Geschichten vor. Dies geschieht durch die Präsentation einer Broschüre mit dem Titel "Ich glaube, Migration kann ein gutes Schicksal sein", durch Lesungen und Schautafeln, aber auch ganz persönlich durch die Autorinnen und Autoren. Im Rahmen der Veranstaltung wird ein internationales Buffet und ein Musikprogramm geboten. Durch den Rückzug aus der Gesellschaft, die Rückkehr ins Herkunftsland, aber auch durch das "Versterben" der sogenannten Gastarbeiter der 1. Generation verschwinden wichtige Zeitzeugen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Mit der Broschüre "Ich glaube, Migration kann ein gutes Schicksal sein" soll ihnen Achtung und Aufmerksamkeit entgegengebracht werden. Während Anfang der 60-er Jahre die Isolierung der Neuankömmlinge, ihre Unterbringung in Wohnheimen, der Mangel an Informationen jeglicher Art und die Unkenntnis der deutschen Sprache, der Sitten und des Lebens in einem völlig fremden Land die größten Schwierigkeiten darstellten, ist die heutige Situation gekennzeichnet durch finanzielle Probleme aufgrund sehr geringer Renten und psychosozialer Probleme. Mit wachsender Aufenthaltsdauer und steigendem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr ins Herkunftsland. Hier gibt der Caritas-Migrationsdienst Orientierungshilfe und unterstützt die Ratsuchenden in Fragen des Arbeitsrechts, des Mietrechts, bei Schwierigkeiten mit dem Aufenthaltsstatus und bei psychosozialen Problemen. Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit des Migrationsdienstes bildet die Betreuung von Aussiedlern und Spätaussiedlern. Obwohl die Hintergründe der Migration von Arbeitsmigranten und Spätaussiedlern sehr verschieden sind, sind doch deren Auswirkungen oft ähnlich. Im Herbst 1999 eröffnete die Caritas das Café Bellermann, einen Ort der Begegnung für ältere Migranten. Hier können sie sich treffen und ihre eigene kulturelle Identität pflegen. Sie erhalten aber auch die Möglichkeit, an Deutsch- und Konversationskursen teilzunehmen, Informationsveranstaltungen und Vorträge zu besuchen, Ausflüge und Reisen mitzumachen oder individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen. 120 Besucher/innen pro Woche zeigen, wie wichtig solch ein Begegnungsort für diese Menschen ist. Nähere Informationen: Andrea Günther / Aileen Treichel
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Pressemitteilung
"Ich glaube, Migration kann ein gutes Schicksal sein."
Erschienen am:
15.09.2000
Beschreibung