"Evas Haltestelle" seit drei Jahren für obdachlose Frauen

BERLIN. Mit einer Benefizveranstaltung in der Katholischen Akademie, Hannoversche Straße 5, Berlin-Mitte, am 20.10.2000 um 19.30 Uhr begeht der Sozialdienst katholischer Frauen das dreijährige Bestehen der Tageswohnung für Frauen ohne Obdach "Evas Haltestelle". Geboten wird nach Auskunft der Veranstalter ein "Fest der Sinne" mit Lyrik (Christiane Keppler, Inka Bach), Tanzperformance (Jasmin Henry) und Musik (Sebastian Klinger, Elena Soudnitsyna, Birgit Schröder). Karten kosten an der Abendkasse 15,-- DM, ermäßigt 10,-- DM.

Täglich kommen acht bis zehn Frauen, um vor Gewalt sicher zu sein, ungestört schlafen zu können, Rat und Stärkung zu erhalten und sich wenigstens für kurze Zeit zu Hause fühlen zu können. Wie der Sozialdienst mitteilte, gibt es in Berlin immer mehr Frauen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind oder schon auf der Straße leben. Fachleute gehen davon aus, dass die Zahl der registrierten wohnungslosen Frauen nur die "Spitze des Eisberges" ist, denn Frauen versuchen möglichst lange ohne institutionelle Hilfe auszukommen. Deshalb sind sie statistisch oft nicht erfasst. Frauen trifft der Wohnungsverlust sehr viel härter als Männer, da sie mit der Wohnung ihren persönlichen Schutzraum verlieren. Sie gehen Zwangsgemeinschaften ein, sie akzeptieren Beziehungen oft nur deshalb, um ein Dach über dem Kopf zu haben. "Evas Haltestelle" bietet ihnen Räume eigens für Frauen, weil dort anders auf ihre Bedürfnisse uns Lebenserfahrungen Rücksicht genommen werden kann.

Öffentliche Mittel zur Förderung dieser Arbeit sind begrenzt. Daher wird der Geburtstag mit einer Benefizveranstaltung gefeiert, damit auch in Zukunft obdachlose Frauen den Dienst und die Fürsorge von "Evas Haltestelle" in Anspruch nehmen können.