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Pressemitteilung

Menschen im Schatten - Folgen einer Untersuchung

Erschienen am:

10.02.1999

  • Beschreibung
Beschreibung

Pressemitteilung des Diözesan-Caritasverbandes Berlin
10.02.99

Caritas und Diakonie: Abschließender Bericht über Lebenslagenuntersuchung in den neuen Bundesländern vorgestellt

"Menschen im Schatten" - Folgen einer Untersuchung

BERLIN, LEIPZIG - Der Deutsche Caritasverband und das Diakonische Werk der EKD haben am heutigen Mittwoch in Leipzig ihren abschließenden Bericht über die gemeinsame Untersuchung der Lebenslagen ihrer Klientinnen und Klienten in den neuen Bundesländern in Buchform vorgelegt. Durchgeführt hat die Untersuchung Mitte 1996 das Institut für Lebenslagenforschung und Sozialberichterstattung (ISL) aus Frankfurt a.M. und dazu rund 2.600 Menschen befragt. Sie bilden repräsentativ die Lebenslagen von 24.721 Menschen in den neuen Bundesländern und im östlichen Teil von Berlin ab. Bezieht man die Haushaltsangehörigen mit ein, so können mit Stand vom Mai 1996 gesicherte Aussagen über rund 64.000 Menschen getroffen werden. Diese empirische Untersuchung beleuchtet ein soziales Segment der Gesellschaft, zu dem bevölkerungsrepräsentative Untersuchungen nur unzureichend vorstoßen können. Wie unter einem Vergrößerungsglas werden damit die Lebenslagen vieler Menschen sichtbar, die das unterste Segment der Gesellschaft bilden. Insofern sind die Ergebnisse dieser Untersuchung auf weite Teile der ostdeutschen Bevölkerung verallgemeinerbar.

Die Autoren der Studie, Dr. Werner Hübinger und Udo Neumann, fassen die wichtigsten Ergebnisse so zusammen:

Die Lebenslagen des überwiegenden Teils der Befragten lassen sich als sehr prekär bezeichnen. Unterversorgung und soziale Benachteiligung prägen das Bild. In dieser Hinsicht dürfte sich seither für die Betroffenen wenig zum Positiven geändert haben. Vielmehr gibt es hinreichenden Grund zu der Annahme, daß die in diesem Bericht anhand vieler Fakten beschriebenen sozialen Probleme heute sogar für mehr Menschen zum persönlichen Alltag gehören als das zum Befragungszeitpunkt der Fall war. Finanzielle Probleme und Arbeitslosigkeit dominieren das Bild. Dabei kommt der verdeckten Armut eine besondere Aufmerksamkeit zu. Verdeckt arm sind jene Personen, die zwar einen Anspruch auf Sozialhilfe haben, diesen Anspruch – aus welchen Gründen immer – aber nicht wahrnehmen. Rund 60 % derjenigen, die einen Anspruch auf Sozialhilfe haben, nehmen ihn nicht wahr. Dies muß als ein brisantes soziales Problem bezeichnet werden.

Arbeitslosigkeit ist für viele zur Langzeitarbeitlosigkeit geworden; knapp 60 % sind länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. Nun könnte man annehmen, daß die meisten dieser Arbeitslosen sich enttäuscht abwenden und nur noch wenig Eigeninitiative zeigen. Doch weit gefehlt. Trotz der überwiegend langen Dauer ihrer Arbeitslosigkeit fühlen sich die Betroffenen jedoch nicht entmutigt, sondern befinden sich aktiv auf Arbeitsuche. Sie würden auch eine Reihe von Nachteilen in Kauf nehmen, um wieder arbeiten zu können. Umzüge nach Westdeutschland oder auch innerhalb der neuen Bundesländer, Wochenendpendeln oder mehrstündige Anfahrtszeiten, finden bei der Mehrheit der Befragten zwar keinen Anklang, dennoch würde eine stattliche Minderheit auch solche gravierenden Belastungen auf sich nehmen.

Doch die materiellen Probleme bestimmen nicht ausschließlich die Lebenssituation der Menschen. Einschränkungen des Wohlbefindens, Ängste und Sorgen sowie große Schwierigkeiten, sich in die neuen Umstände einzufinden, sind weit verbreitet. Für rund ein Drittel der Befragten haben sich die persönlichen Ziele nach der Vereinigung "überhaupt nicht" erfüllt. Etwa vier von zehn Befragten blicken eher pessimistisch in die Zukunft. Sieben von zehn Befragten überkommen immer wieder Angst und Sorgen.

Schwierigkeiten, mit den neuen Institutionen zurechtzukommen, haben sehr viele der Befragten. Große Teile von ihnen haben schlechte Erfahrungen mit den neuen Ämtern und Behörden gemacht; sechs von zehn geben an, daß sie ihre Rechte nicht durchschauen, und fast vier von fünf der Befragten glauben, zu viel Neues lernen zu müssen, worin sich eine hohe Überforderung ausdrückt. Die Befunde belegen, daß viele der Befragten durch den fundamentalen politischen und rechtlichen Systemwechsel überfordert und den neuen Anforderungen und Zumutungen nicht gewachsen sind. Bei den Befragten kommt einerseits ein hohes Potential an Unzufriedenheit und Kritik zum Vorschein, das sich nicht nur in einer beträchtlichen Distanz zu den politischen Mitwirkungsmöglichkeiten ausdrückt, sondern auch im eher geringen Vertrauen in die staatlichen Institutionen und in einem Gefühl der Überforderung durch die Zumutungen, die die neue Rechts- und Sozialordnung den einzelnen abverlangt. Andererseits sind die Potentiale herauszustellen, die sich im Selbsthilfebereich, für soziale Aufgaben und in Nachbarschaftsinitiativen aktivieren ließen. Die Potentiale für freiwilliges Engagement scheinen zumindest vorhanden zu sein. Ob sie auch mobilisiert werden können, ist eine offene Frage.

Das Buch "Menschen im Schatten" widmet sich in einem Kapitel verschiedenen sozialen Gruppen, worunter Arbeitslose, Familien, junge Erwachsene, alte Menschen und Rentner zählen. Das Ziel ist es, herauszufinden, in welchem Ausmaß diese Gruppen durch Mehrfachbelastungen in verschiedenen Lebensbereichen beeinträchtigt sind. Lassen sie mich ein paar Beispiele geben: Das Problem der Arbeitslosen ist in erster Linie sicherlich der fehlende Arbeitsplatz. Doch die vielfältigen anderen Beeinträchtigungen werden durch einen neuen Arbeitsplatz womöglich nicht beseitigt. Die Untersuchung zeigt nämlich, daß Arbeitslosigkeit oft nicht das einzige zu lösende Problem der arbeitslosen Menschen ist. Hinzu kommen nicht selten schlechte Wohnverhältnisse und verdeckte Armut, fehlende Freunde und unzureichendes Wohlbefinden. Bei den Familien mit Kindern dominieren Wohnprobleme, häufig kommen aber noch zusätzlich verdeckte Armut und fehlende soziale Außenkontakte hinzu. Bei den Alleinerziehenden finden sich oft ganze Bündel schwerer Probleme – z.B. verdeckte Armut, keine Freunde, große Einschränkungen bei der Ernährung und Unzufriedenheit mit dem Leben – diese Probleme wirken zusammen und beeinträchtigen die Lebenslage erheblich. Diese Analyse zeigt, wie schwierig es ist, eine Verbesserung der Lebenslage der Betroffenen zu erreichen. Es bedarf höchst differenzierter und an verschiedenen Stellen ansetzender Maßnahmenbündel, um die großen Beeinträchtigungen und Benachteiligungen zu mildern oder idealerweise völlig zu beseitigen.

Vergleicht man die hier vorgestellten Ergebnisse mit Untersuchungen für Westdeutschland, so ist festzustellen: Es gibt sowohl in Ostdeutschland als auch in Westdeutschland unterprivilegierte Gruppen, die häufig mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Den deprivierten Menschen in Deutschland geht es in Ost und West gleichermaßen schlecht. Es muß jedoch hervorgehoben werden, daß die Verbreitung und Konzentration zentraler Probleme in Ostdeutschland deutlich ausgeprägter ist. Häufig geäußerte Forderungen, die sozialen Risiken viel stärker als früher der Privatvorsorge der Bürger zu überlassen, sollten deshalb berücksichtigen, daß viele Bürger nur auf unzureichende private Ressourcen zurückgreifen können. Mehr Selbstinitiative und Selbstvorsorge werden nur jene Menschen leisten können, die über ausreichende finanzielle und soziale Ressourcen dauerhaft verfügen.

  • Zunächst: war sie die größte der mehr als 2000 sozialwissenschaftlichen Untersuchungen in Ostdeutschland nach der Wende, sie basierte auf einer unmittelbaren Befragung der Betroffenen und nicht auf indirekten Informationen, und wir konnten somit die Sozialpolitik in Bund und Ländern mit verläßlichen Zahlen konfrontieren.
  • Die Wirkungen waren vielfältig. Sie lösten etwa in den Landtagen des Freistaats Sachsen oder auch in Mecklenburg-Vorpommern intensive parlamentarische Diskussionen aus. Erwartungsgemäß traf sie bei der damaligen Bundesregierung auf Zurückhaltung. Die damalige Opposition nutzte die Fakten als Beleg für ihre Kritik an der Regierungspolitik. Wie sich dieser Proporz in Zukunft entwickelt, wird man sehen müssen. Die Zahlen zur verdeckten Armut und zur Situation der Familien bewegten den damals für Sozialhilfe zuständigen Minister Seehofer und die Familienministerin Nolte zu ernsthaften Überlegungen dazu, wie vor allem die Situation der Haushalte mit Kindern verbessert werden könnte. Leider fanden sie bei ihrem Kollegen im Finanzressort keine Unterstützung.
  • Es traten Differenzen mit den Kommunen zu Tage, die die Träger der Fürsorgeleistungen sind. Während wir eine betroffenengerechte Ausrichtung der Hilfe forderten, hingen vor allem die kommunalen Spitzenverbände der alten Ordnung an, die Hilfeleistung nur auf Antrag zu gewähren. Inzwischen kam es jedoch auch hier zu Veränderungn: Viele haben ihre Rolle als Beschäftigungsträger für Sozialhilfeempfänger deutlich ausgebaut. Manchmal bestehen über die Ausgestaltung der Hilfe zwischen den Wohlfahrtsverbänden und den Kommunen zwar noch Differenzen; aber immerhin passiert überhaupt etwas. Auch nehmen die Städte und Landkreise ihre Rolle als Dienstleister auch gegenüber Sozialhilfeempfängern deutlich besser als früher wahr.
  • Durch den Nachweis des hohen Anteils verdeckter Armut haben wir die unselige Mißbrauchsdiskussion eindämmen können.
  • Wir haben nachweisen können, daß die Menschen nicht auf Versorgung warten, sondern vielfach eigene Initiativen ergreifen, um ihre Situation zu verbessern, und sich bereiterklärten, sich für andere einzusetzen. Diese Feststellung ist auch von Bedeutung für die Arbeit unserer Verbände, denn wir werden künftig verstärkt dieses Potential an Selbsthilfekräften und an Solidaritätsbereitschaft mit unseren hauptamtlichen Diensten verknüpfen müssen - nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil das Dasein des einen für den anderen zum christlichen Grundverständnis gehört.
  • Wir können nachweisen, daß weit über den kirchlichen Binnenraum hinaus Menschen bei Caritas und Diakonie Rat und Hilfe suchen. Diese starke Nachfrage ist nachweislich Zeichen, daß unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertrauenswürdig sind und daß unsere Arbeit fachlich qualifiziert ist.
  • Die Ergebnisse unserer Untersuchung haben uns auch bei den Sozialhilfeträgern Anerkennung verschafft. So wurden den beiden Verbänden von den Sozialhilfeträgern Projekte z. B. der Arbeitsbeschaffung oder der Jugendhilfe angeboten. Bei einer Vielzahl von Informationsveranstaltungen auf kommunaler Ebene konnte die Bedeutung der von uns vorgelegten Fakten für die kommunale Sozialpolitik aufgewiesen werden.
  • Daraus lassen sich zwei Schlußfolgerungen ziehen: Zum einen stehen die beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie vor der Frage, wie sie dieser Nachfrage entsprechen und ein flächendeckendes Hilfesystem vorhalten können. Zum anderen ist teilweise immer noch ein Liebäugeln mit der Staatswohlfahrt zu beobachten; demgegenüber können wir die Bedeutung der freigemeinnützigen Wohlfahrtspflege und insbesondere der sozialen Arbeit der Kirchen für ein wirksames Hilfessystem und für die Wahrung des sozialen Friedens insgesamt mit empirischen Daten belegen.

Die Lebenslagenuntersuchung wird nicht nur von uns selbst, sondern auch von Politikern und Wissenschaftlern als Teil des Modernisierungsprozesses unserer Wohlfahrtsverbände angesehen. Zum einen ist uns damit eine neue Assoziation mit den Betroffenen gelungen. Der Deutsche Caritasverband hatte bereits in seiner Armutsuntersuchung im Westen deutlich sein Profil geschärft und gezeigt, daß er trotz vieler Verpflichtungen gegenüber der Politik und vor allem auch der finanziellen Einbindung in das staatliche Sozialsystem immer deutlich auf der Seite der betroffenen, der ausgegrenzten Menschen steht. Vergleichbares ist uns gemeinsam mit der Diakonie im Osten gelungen. Bei weitem nicht alle Menschen haben von der deutschen Einheit profitiert. So wie wir uns gemeinsam über die Errungenschaften der wiedergewonnenen Freiheit und Demokratie freuen können, so ist es auch unsere Pflicht, auf die Defizite aus der Sicht der Betroffenen hinzuweisen. Zum anderen sind solche Befragungen aber auch als ein Instrument der Qualitätssicherung anzusehen. So richteten sich unsere damaligen Folgerungen nicht nur an die Politik, sondern auch an uns selbst als Verbände auf den verschiedenen Ebenen. Wir wissen auch, daß nicht jedes Handlungsdefizit von uns selbst sofort beseitigt werden kann. Wer seine eigenen Defizite aber nicht zur Kenntnis nimmt, der verschließt seine Augen vor dringend Notwendigem. Wir müssen deshalb auch darüber nachdenken, ob wir das Instrument der Klientenbefragung als regelmäßiges Instrument zur Sicherung der Qualität unserer Arbeit aufnehmen können.

Weitere Informationen: Dr. Thomas Broch, 03 41 / 96 36 10 und ab Freitag: 07 61 / 2 00-4 19 oder Alfred Schleimer, 07 61 / 2 00-3 85

Zu beziehen ist das Buch unter www.lambertus.de

Der Bericht kann eingesehen werden unter www.diakonie.de , Menschen im Schatten

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