BERLIN - die AOK-Berlin hat
den ambulanten Pflegediensten in Berlin zum 31.01.2008 die Qualitätsvereinbarungen
gekündigt. Diese Vereinbarungen waren geschlossen worden, um die interne Qualitätssicherung
und das Qualitätsmanagement der ambulanten Pflegedienste weiter entwickeln zu
können. Die Pflegedienste in der häuslichen Krankenpflege stehen seit Jahren
unter höchstem finanziellen Druck. Immer mehr Leistungen und
Dokumentationsvorgaben sind zu erfüllen. Die Zeit für die Patienten wird immer
knapper. Um trotzdem die Qualität weiterentwickeln zu können, schloss die AOK
mit den ambulanten Pflegediensten die Qualitätsvereinbarung zur Ergänzung des
Vertrages gemäß § 132a Abs. 2 SGB V. Ambulante Pflegedienste, die die
Qualitätskriterien erfüllen erhalten eine Zusatzfinanzierung von 3%. Diese soll
nun zum 01.01.2008 wegfallen."Es ist nicht nachvollziehbar, dass sich die AOK-Berlin
am Runden Tisch Pflegequalität für mehr Transparenz und Verbesserung der
Qualität in der Pflege auch im ambulanten Pflegebereich einsetzt und dann
zeitgleich bestehende Qualitätsvereinbarungen kündigt", sagt Hans-Joachim
Wasel, Vorsitzender des Fachausschusses Ambulante Dienste der LIGA der
Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin. Es bedarf eines kontinuierlichen
Verbesserungsprozesses um die Qualität dauerhaft zu sichern, so Wasel. Die
AOK-Berlin verlässt den bislang gemeinsam mit den Pflegediensten beschrittenen
Weg, dass höhere Anforderungen an die Pflegequalität auch wirtschaftlich
honoriert werden muss. Die LIGA versorgt mit Ihren 108 ambulanten Pflegediensten
etwa die Hälfte aller Patienten in Berlin und verfügt über eine 25 - jährige
Erfahrung in der häuslichen Krankenpflege. "Die Vereinbarung von Qualitätskriterien
ist ein wesentliches Instrument, um dem Ziel näher zu kommen, dass schlechte
Pflegedienste vom Markt verschwinden. Die "AOK steht hier in der
Verantwortung für Ihre Versicherten", sagt Wasel. Der LIGA - Fachausschuss
fordert die Rücknahme der Kündigung und die inhaltliche und wirtschaftliche
Weiterentwicklung der Qualitätsvereinbarung.
Weitere Informationen:
Hans-Joachim Wasel - Tel: (030) 666 33
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