Seit 1995 versorgen im Arztmobil ehrenamtliche Ärzte, Krankenpfleger und Sozialarbeiter wohnungslose Menschen an öffentlichen Plätzen in Berlin. Der Fotograf Matthias Lindner hat die Arbeit im letzten Jahr fotografisch begleitet. Die Ausstellung ist vom 3. Februar bis zum 21. März 2016 (Mo-Mi 9-16h, Do 9-18h, Fr 9-13h) in der Pax-Bank, Chausseestraße 128a, 10115 Berlin-Mitte zu sehen.
"Medizinische Versorgung ist ein Menschenrecht. In Berlin fallen aber viele Hilfsbedürftige durch die Maschen. Menschen, die auf der Straße leben. Wohnungslose, die keine Krankenversicherung haben oder sich schämen in eine Arztpraxis zu gehen. Für sie ist das Caritas-Arztmobil da. Das Caritas-Arztmobil hilft dort, wo sich Wohnungslose aufhalten. Es bringt so Menschlichkeit auf die Straße. Hand in Hand mit unserer Caritas-Ambulanz am Bahnhof Zoo, dem ältesten medizinischen Versorgungsprojekt für Wohnungslose in Berlin", sagt Caritasdirektorin Ulrike Kostka.
Kein Geld, um Medikamente zu kaufen, oft keine Krankenversicherung. Wer im Arztmobil behandelt wird, hat nicht nur gesundheitliche Probleme. Es sind Menschen, die in unserer Gesellschaft nicht klar kommen. Viele leben auf der Straße oder haben keine feste Bleibe. Sie sind "nicht wartezimmerfähig", so der Fachbegriff, und schämen sich, denn sie wissen, dass sie riechen, oft Läuse oder Parasiten haben. Dazu kommen psychische und Suchtprobleme. Verletzungen, gebrochene Knochen, Bauchkrämpfe, Blutvergiftungen - was für jeden gefährlich ist, wird auf der Straße schnell lebensbedrohlich. Das Caritas-Arztmobil ist ein zum Behandlungsraum umgebauter Kleinbus, der mit den wichtigsten Instrumenten der Sofortversorgung ausgestattet ist. Zwei Teams à drei Personen, davon ein ehrenamtlicher Arzt, eine Krankenschwester und eine Sozialarbeiterin führen im Jahr etwa 1700 Behandlungen durch, reden mit den Menschen und versuchen zur Reintegration in gesellschaftliche Bezüge beizutragen.
Weitere Informationen: www.caritas-arztmobil.de