BERLIN (cv). Nach der langen Zeit des Pastoralforums luden die Caritasverbände für Brandenburg und Vorpommern wieder einmal ihre Caritas-Referenten, das sind Priester und Diakone, die in den Dekanaten die Verbindung zur Caritas halten, zu einem Gedankenaustausch in das Seniorenzentrum Kardinal Bengsch nach Berlin ein. Den einleitenden geistlichen Impuls gab Caritaspfarrer Stefan Dybowski. Er betonte zwei Aspekte: Einmal zieht sich durch die Geschichte des Christentums die Spannung zwischen Welt, das ist Wirtschaftlichkeit, Gesetze, Strukturen, und Mensch, festgemacht an dem Bericht vom Mann mit der verkrüppelten Hand (Markus 3). Einen pastoralen Aspekt machte er an der Geschichte von der wunderbaren Brotvermehrung deutlich. "Die Leute rannten Jesus hinterher2, sagte Dybowski, "Er hat etwas, was andere nicht haben" und stellte die Frage: Was macht uns Menschen wirklich satt? Vielleicht die Frage der Caritas. Das Brot der Beratung, der Begleitung, der Pflege teilen die caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter reichlich aus. Reicht das? Er resümierte: Caritas der Kirche muss der Raum sein, wo Menschen Nahrung bekommen und wo sie Heil erfahren, Lebenssinn, Beziehung.
In vier Arbeitsgruppen machten sich die zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei 35 Grad Außentemperatur wieder einmal Gedanken über die Beziehung zwischen Gemeinde und Caritas zwischen ehrenamtlichen Caritas-Mitarbeiterinnen und dem Caritasverband. Ehrlich soll über die Beziehung gesprochen werden, nur dann werden Treffen dieser Art Sinn machen. Ehrlich über Finanzen und Finanzprobleme, ehrlich über die Senioren-Service-Gesellschaft (SSG), deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vielen Caritas-Bereichen arbeiten aber zu anderen Bedingungen als die eigentlichen Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Man traf folgende drei Vereinbarungen: 1. Es gibt einen konkreten Termin für ein nächstes Treffen, 2. Die Anwesenden wollen in den Dekanaten daraufhin arbeiten, dass Caritas-Mitarbeiter in die Dekanatsräte regelmäßig eingeladen werden, 3. Thema des nächstens Treffen soll insbesondere sein: Caritas zwischen Wirtschaftlichkeit, eigenem Anspruch und Einbindung in das staatliche System.