Die LIGA-Wohlfahrtsverbände sind bestürzt über den Anschlag auf die jüdische Kindertagesstätte Gan Israel, der am vergangenen Sonntag begangen wurde.
Die LIGA sieht darin eine besonders perfide Tat, da hier ein Ort zum Angriffsziel wurde, an dem Kinder aus unserer Mitte Förderung und Geborgenheit erfahren. Die Tat zielt darauf, Eltern und Kinder in Angst zu versetzen. Das nötige Grundvertrauen in die Wahrung der Würde und körperlichen Unversehrtheit des Einzelnen in unserer Gesellschaft und der jüdischen Mitbürger im Besonderen soll damit untergraben werden.
Die Tat ist geprägt von Antisemitismus und Rechtsextremismus, die eine Fährte zunehmender Gewalt durch unsere Stadt ziehen. Staatliche Institutionen sind gefordert, dieser Gewalt Einhalt zu gebieten. Und die zivilgesellschaftlichen Organisationen und Bürger dieser Stadt müssen sich der Herausforderung stellen, dem Antisemitismus und Rechtsextremismus im Alltag wirksam und entschlossen entgegenzutreten. Präventive Programme, Projekte und Initiativen gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus müssen dabei auf die Unterstützung von Staat und Gesellschaft setzen können.
Die Jüdische Gemeinde zu Berlin ist ebenso wie das Rote Kreuz, die AWO, die Caritas, das Diakonische Werk und der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Teil der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin. Die konstruktive Zusammenarbeit all dieser Verbände unterschiedlicher konfessioneller und weltanschaulicher Orientierungen ist seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit.
Den Anschlag auf eine Einrichtung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin wertet die LIGA als Angriff auf das gut nachbarliche, friedliche Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kulturen, Weltanschauungen und Religionen in dieser Stadt. Die Täter müssen gefunden und bestraft werden. Und das bürgerschaftliche Engagement für Respekt, Toleranz und Vielfalt muss ganz oben stehen auf der gesellschaftlichen Agenda.