Berlin
- auf
dem Hintergrund der massiven und nur kurzfristig angekündigten kommunalen
Kürzungen der Zuwendungen für das Caritas Kinder- und Jugendzentrum Magdalena
in Berlin-Lichtenberg, sprachen heute die Direktorin des Caritasverbandes für
das Erzbistum Berlin, Ulrike Kostka und Caritas Regionalleiter Frank
Petratschek mit dem Bezirksbürgermeister von Lichtenberg, Andreas Geisel (SPD).
Kostka hatte in einem Schreiben an die Bezirksstadträtin für Jugend und
Gesundheit Christina Emmrich (LINKE) ihr Unverständnis über deren
Kommunikationspolitik und die des Lichtenberger Jugendamtes zum Ausdruck
gebracht. Bürgermeister Geisel bedauerte die Vorgänge und machte deutlich, dass
der Bezirk Lichtenberg weiterhin großen Wert auf eine Zusammenarbeit mit dem
Caritasverband legt.
Die demokratischen Parteien konnten gerade noch, die von der Bezirksstadträtin
und dem Jugendamt vorgeschlagen komplette Streichung der Mittel von ursprünglich
117.000 Euro auf null verhindern. So wurden zumindest 40.000.- Euro für 2013
beschlossen.„Kinder und Jugendliche dürfen nicht zum Spielball der Politik
werden“, so Kostka. „Wir werden nicht zulassen, dass langjährig aufgebaute
Beziehungen zu den jugendlichen Besuchern abrupt abreißen. Deshalb wird der
Caritasverband das Kinder- und Jugendzentrum Magdalena auf jeden Fall bis Ende
2013 weiterführen“, erklärt die Caritasdirektorin. Bezirksbürgermeister Geisel
sagte zu, dass im Verlaufe des kommenden Jahres alternative Möglichkeiten zur
Erhaltung der Angebote des Kinder- und Jugendzentrums Magdalena geprüft werden.
Kinder und Jugendliche hatten nach Bekanntwerden der Kürzungen vor den
Bezirksverordneten aus Lichtenberg demonstriert. Neben vielen Eltern
beteiligten sich auch die katholischen Gemeinden aus Lichtenberg am Protest.
Sie sammelten mehr als 200 Unterschriften für den Erhalt der Einrichtung
übergaben diese dem Bezirk. „Es freut mich sehr, dass die Gemeinden gezeigt
haben, wie sehr sie sich für die Kinder- und Jugendarbeit der Caritas
einsetzen“, erklärt Kostka. Wer angesichts von Gewaltexzessen auf dem
Alexanderplatz und des hohen Anteils von Jugendlichen ohne Schul- und
Berufsabschluss in Berlin bei der Jugendarbeit spart, handelt unverantwortlich,
sagt Ulrike Kostka.
Das
Jugendzentrum besteht seit 15 Jahren in Trägerschaft der Caritas. Etwa 80
Kinder und Jugendliche besuchen das Magdalena. 15 Prozent der Kinder und
Jugendlichen aus dem Stadtteil Frankfurter Allee Süd sind Stammbesucher im Kinder-
und Jugendhaus Magdalena. Die Integrationsarbeit hat hier einen hohen
Stellenwert. Zwei Drittel der Besucher haben einen Migrationshintergrund.