BERLIN, POTSDAM - Die Ligen der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin und Brandenburg sowie die Landesarbeitsgemeinschaft Schuldner- und Insolvenzberatung Berlin laden zum 27.10.2004, 9.30 bis 17 Uhr zu einer Zukunftswerkstatt unter dem Titel "Fit for money?" im Tagungshaus BlauArt, Hermannswerder 23, Potsdam, ein. Behandelt wird der Umgang mit dem Tabuthema Geld. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Lehrer, Erzieher, Elternvertreter, Berater aus den sozialen Diensten und Verbraucherberatungen. Interessierte können ein Anmeldeformular unter
http://www.schuldnerberatung-berlin.de/einlad.pdf abrufen oder können in Berlin unter (0 30) 8 57 84-2 28 oder in Brandenburg unter (03 31) 9 71 62 66 weitere Informationen erhalten – noch sind Plätze frei!
Die Zahlen sind alarmierend, so die Wohlfahrtsverbände: Mittlerweile nicht weniger als zwölf Prozent der 13- bis 24-Jährigen, also mehr als jeder Zehnte, sind inzwischen verschuldet, wie der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) in seiner Frühjahrsumfrage 2004 ermittelte. Die durchschnittliche Höhe der Schulden: 1800 Euro. Demgegenüber steht eine ungeheure Wohlstandserwartung der Kinder und Jugendlichen. "Mitreden, mithalten, mitkaufen", ist die Devise der Kinder und Jugendlichen. Es sind die Konsumwünsche, die immer mehr Jugendliche dazu bringen, Eltern und Verwandte anzupumpen oder neben der Schule einen Job anzunehmen.
Als Schuldenfalle entpuppt sich dabei in allererster Linie das Handy. Ende vergangenen Jahres waren einer Kölner Studie zufolge rund 82 Prozent der 12- bis 19-Jährigen in Deutschland über Mobilfunk erreichbar - Tendenz steigend. Eben mal von unterwegs anrufen, schnell mal eine SMS schicken - die Rechnung kommt am Monatsende, für viele unbezahlbar. So geben Kinder und Jugendliche für Telefonieren und Verschicken von Kurzmitteilungen (SMS) nach Angaben der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Monat für Monat rund 72 Millionen Euro aus. Und nicht nur für Mobilfunkanbieter sind Kinder und Jugendliche zu einer umworbenen Zielgruppe geworden: Nach Ergebnissen der "Kids Verbraucher Analyse" verfügten bereits im Jahr 2002 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 17 Jahren über Geldmittel in Höhe von rund 10 Mrd. Euro. Somit verwundert es nicht, dass das Budget für Werbeaktionen, die zum Konsum verführen sollen, ständig steigt.
Vor diesem Hintergrund muss sich jeder, der mit Kindern und Jugendlichen zu tun hat, sei es in der Familienarbeit, im Kindergarten, in der Schule oder im Freizeitbereich , sich mit drängenden Fragen auseinandersetzen. Wie kann es uns gelingen, bei Kindern, Schülern und Jugendlichen den bewussten und verantwortlichen Umgang mit Geld zu fördern, um im unübersichtlichen Konsum-Dschungel fit zu sein?
Weitere Auskünfte: Ruth Keseberg-Alt (0 30) 8 57 84-2 28
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