Pressemitteilung des Diözesan-Caritasverbandes Berlin |
In Pasewalk wird keiner vor die Tür gesetzt ... |
PASEWALK. Eingeweiht wurde am 10. Dezember in Pasewalk, Landkreis Uecker-Randow, eine Tagesstätte des Caritasverbandes für alkoholabhängige Menschen. Unter den 60 Gästen waren zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung des Landkreises sowie der Stadt Pasewalk zugegen, unter ihnen Bürgermeister Wilfried Sieber und Landrat Siegfried Wack. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Musikschule Lewin. Den Segen sprach der katholische Pfarrer von Pasewalk, Heribert Duschinski. In einem Schreiben des erkrankten Geschäftsführers des Caritasverbandes für Vorpommern e.V., Burghardt Siperko, heißt es: "Es ist eine große Seltenheit, daß sich ein solches Projekt innerhalb einer so kurzen Zeit entwickeln läßt. Dies war nur möglich durch das gemeinsame Ziehen an einem Strang, durch das gemeinsame Anstreben des Zieles Tagesstätte". Pia von Lüninck, die Leiterin der Tagesstätte, umriß die Aufgaben der neuen Einrichtung, die schon seit Oktober ihre Funktion wahrnimmt. Die Tagesstätte ist geschaffen worden für alkoholkranke Menschen, die eine Entgiftung im Krankenhaus und eine Therapie in einer sozial-therapeutischen Einrichtung hinter sich haben und nach Hause entlassen wurden. "Mit sehr guten Vorsätzen wollen sie trocken bleiben. Aber wenn sie zu Hause wieder in den alten Trott kommen, wenn sie alleine sind, wenn ihnen die Decke auf den Kopf zu fallen scheint, dann droht manche der Mut zu verlassen, und die Gefahr, in alte Verhaltensmuster zurückzufallen, ist groß", schildert Pia von Lüninck die Situation. Für diese Menschen ist die Tagesstätte konzipiert. Hier finden sie einen geregelten Tagesablauf, eine feste Gemeinschaft mit anderen Betroffenen und den Mitarbeiterinnen und Miktarbeitern der Caritas-Tagesstätte, geregelte Zeiteinteilung mit handwerklicher Arbeit, mit regelmäßigen Mahlzeiten, aber auch mit Gesellschaftsspielen, Gruppen- und Einzelgesprächen. 18 Plätze hat das Haus, sieben sind bislang besetzt. Pia von Lünick rechnet damit, daß jeder "mehr oder weniger ein halbes Jahr" dort bleiben muß, um soweit gefestigt zu werden, daß ihre Klienten wieder auf eigenen Füßen stehen können. Alkoholprobleme sind häufig ein Teil in einem ganzen Geflecht von weiteren Problemen wie Arbeitslosigkeit und damit einhergehend das Verlieren des eigenen Selbstwertgefühls und in Folge dessen Partnerprobleme bis hin zur Auflösung familiärer Beziehungen, Verschuldung, Überschuldung, Obdachlosigkeit. Hier braucht es fachliche Beratung und Unterstützung und Begleitung. Spezialberatungsstellen des Caritasverbandes bieten sich hier an, "oder wir setzen uns mit den entsprechenden Ämtern in Verbindung und kooperieren mit Einrichtungen anderer Träger", so Pia von Lüninck. Weitere Informationen: Pia von Lüninck, Telefon: 0 39 73 / 21 02 22 |
Pressemitteilung
"In Pasewalk wird keiner vor die Tür gesetzt ..."
Erschienen am:
11.12.1998
Beschreibung