In der Caritas tut sich was ...

ORANIENBURG, BERLIN - Am 13. März tagte die Delegiertenversammlung des Caritasverbandes für Brandenburg in den Räumen der Caritas-Werkstatt für Behinderte in Oranienburg. In der Hauptsache beschäftigte sich die Versammlung mit zwei Themen. Das Sachthema betraf die Arbeit der Betreuungsvereine in Frankfurt (Oder) und in Potsdam. "Caritasarbeit ganz unten", warf einer der Herren vom Vorstandstisch ein und traf damit nach dem Eindruck vieler genau ins Schwarze. Menschen, die aufgrund eines geistigen oder psychischen Handicaps nicht in der Lage sind, ihr Leben eigenverantwortlich zu führen, bekommen auf richterlichen Beschluß eine Betreuerin oder einen Betreuer, die Verantwortung für die betroffene Person in einem vom Gericht fest umschriebenen Bereich übernehmen. Das können hauptamtliche Berufsbetreuer sein (für die schwierigeren Fälle) oder ehrenamtliche Betreuer. Der Caritasverband bekannte sich dazu, daß diese Arbeit für ihn eine der originärsten Aufgaben ist, die er zu übernehmen hat.

Das zweite Thema war für einen großen Teil der Versammlung das spannendste, weil schon viel gemunkelt wurde. Jetzt ist es öffentlich: Der Caritasverband für Brandenburg unternimmt unter der Leitung seines neuen Direktors Andreas Kaczynski gewaltige Anstrengungen, um seinen Auftrag heute und in Zukunft noch besser erfüllen zu können. "Wir müssen den Menschen in ihren jeweiligen Nöten nachgehen, und wir müssen gute Kaufleute sein", charakterisierte Kaczynski plakativ die aktuelle Aufgabe des Verbandes. Es müssen Strukturen gestrafft werden. Kompetenzen müssen abgegeben und neu verteilt werden, damit Entscheidungen schnell und flexibel dort gefällt werden können, wo sie hingehören. Dazu ist eine Kernentscheidung getroffen worden: Aus neun Geschäftsstellen wurden fünf Caritas-Regionalstellen: für die Stadt Frankfurt (Oder) (Leiter: Bernhardt Schmitt), für die Landkreise Oder-Spree und Märkisch-Oderland mit Sitz in Fürstenwalde (Leiterin: Regina Lux-Hahn), für die Landkreise Barnim, Oberhavel, Havelland und Uckermark mit Sitz in Oranienburg (Leiter Michael Standera), für die Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin mit Sitz in Perleberg (Leiterin: Gabriele Swietlik) und für den Landkreis Potsdam-Mittelmark un d die Städte Potsdam und Brandenburg a.d. Havel mit Sitz in Potsdam (Leitung zur Zeit noch vakant).

Aus der Reihe der geplanten Aktivitäten seien folgende insbesondere hervorgehoben: das "Gesundheitsforum Potsdam", eine Vernetzung gesundheitspflegerischer Dienste der Caritas, des Malteser-Hilfsdienstes und der Alexianer. In Frankfurt (Oder) wird ein "Carisatt"-Laden geplant – bekannt schon durch den Caritasverband Mecklenburg -, eine Einrichtung, wo beispielsweise Sozialhilfeempfänger mit einer besonderen Berechtigung Waren des täglichen Lebens weitaus günstiger einkaufen können als bei anderen Anbietern. Ausdrücklich hervorgehoben wurde das Vorhaben, die Caritasarbeit in den Gemeinden wesentlich zu stärken. Vieles kann nicht allein von hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Caritasverbandes geleistet werden. "Wir sind angewiesen auf ein stärkeres Miteinander von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen!", war das von allen positiv aufgenommene Bekenntnis des Verbandes.