BERLIN.
Seit einigen Wochen
ist Andreas in der Schule nicht mehr so wie früher. Immer wieder muss die
Lehrerin ihn ermahnen, aufmerksamer im Unterricht zuzuhören. Seine
Hausaufgaben vergisst er häufig, oder sie sind voll von Fehlern. In der letzten
Mathearbeit hatte er eine 5, wo er doch sonst immer eine 2 oder 3 hatte. In der
großen Pause streitet er sich mit den Jungen, die früher seine Freunde waren.
Boris hat er gestern so heftig geschlagen, dass seine Nase blutig war.
ie
Klassenlehrerin macht sich Sorgen und fragt ihn, was
denn eigentlich los sei in letzter Zeit. Andreas weiß es nicht, er merkt nur,
dass
er schnell verärgert ist und ihm
alles in der Schule zu viel ist.
In einem Telefonat mit der
Mutter erfährt die Lehrerin, dass Andreas zu Hause
nach der Schule schnell in seinem Zimmer
verschwindet und kaum noch nach draußen geht. Er liegt dann auf seinem Bett und
hört Musik oder sieht fern. Er schreit seine Mutter an, wenn sie ins Zimmer
kommt und ihn z.B. auffordert, seine Hausaufgaben zu machen oder endlich sein
Zimmer aufzuräumen. Seine kleine Schwester provoziert er bei jeder Gelegenheit,
so dass diese weinen muss. Der Vater, so hört die Lehrerin, ist meistens nicht
zu Hause, weil er viel arbeiten muss. Und wenn er dann Feierabend hat, ist er
müde. Die Mutter weiß auch nicht
mehr,
wie sie mit Andreas umgehen soll. Sie ist ganz verzweifelt über diese
Entwicklung und macht sich große Sorgen.
Es gibt Situationen wie
diese, die unglücklich und ratlos machen. Mit manchen Problemen kommt man
allein nicht weiter. Familienmitglieder oder bekannte Menschen aus der Umgebung
sind dann nicht unbedingt die richtigen Gesprächspartner.
Wenn
etwas nicht stimmt und man mit seinem Leben, der Beziehung, der Familie
unzufrieden ist, kann es sinnvoll sein, gemeinsam mit Fachleuten darüber
nachzudenken, woran das liegen könnte und wie man besser mit der Situation
zurechtkommt.
In der Erziehungs- und
Familienberatungsstelle des Caritasverbandes für Berlin e.V. Mitte arbeiten
Psychologen/innen, Pädagogen/innen, Sozialarbeiter/innen, Theologen und
Erzieherinnen sowie Fachkräfte für die therapeutische Arbeit mit Kindern,
Jugendlichen, Paaren und Familien.
Alle beraten unabhängig von
Konfession, Religion und Weltanschauung und sind an die Schweigepflicht und
den Datenschutz gebunden. Die Beratung ist kostenlos und – falls erwünscht –
auch in Türkisch, Arabisch, Kroatisch, Serbisch, Bosnisch, Polnisch,
Spanisch
oder Englisch. Darüber hinaus
gibt es spezielle Gruppenangebote z.B. für Kinder in Trennungs- und
Scheidungssituationen, für Vorschulkinder mit Entwicklungsrückständen oder für
Frauen mit Essstörungen.
Nähere Informationen:
Caritas Erziehungs- und
Familienberatungsstelle Mitte
Große Hamburger Straße 18, Vorderhaus, 1. Etage, 10115 Berlin
Außensprechstunde:
Oldenburger Straße 47, 10551
Berlin-Tiergarten
Tel.:
283 32 02 oder 283 32 24
Fax.:
280 96 231
Informationen und
Anmeldungen:
Mo, Di, Do
9.00 –16.00 Uhr
Mi, Fr
9.00 –12.00 Uhr
offene Sprechstunde (ohne vorherige Anmeldung)
Mo
16.00 –18.00
Uhr
Große Hamburger
Straße 18