Pressemitteilung des Diözesan-Caritasverbandes Berlin |
Haste mal ne Stunde Zeit? |
FRANKFURT (ODER). Engagement ist Grundlage einer lebendigen Gesellschaft. Viele Menschen auf der einen Seite suchen aus den verschiedensten Gründen eine Möglichkeit sinnvollen Tuns. Auf der anderen Seite brauchen viele gemeinnützige Organisationen, Vereine, Projekte Menschen mit Gemeinsinn. Seit einem Jahr bildet das Freiwilligenzentrum Frankfurt (Oder) als Modellprojekt in Brandenburg, in Trägerschaft des Caritasverbandes, die Brücke zwischen beiden Seiten. Am 27. November wurde gefeiert und über die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit nachgedacht. Als Gäste gaben dieser Veranstaltung Gewicht Ministerin Dr. Regine Hildebrandt, der städtische Beigeordnete für Soziales, Martin Patzelt, sowie der Direktor des Caritasverbandes für Brandenburg, Andreas Kaczynski. Ehrenamtlich tätige Gäste schilderten ihren Weg ins Freiwilligenzentrum und ihre Erfahrungen mit unbezahlter freiwilliger Arbeit. Sie berichteten davon, was die Arbeit für sie persönlich bedeutet und für die Menschen, für die sie arbeiten. Von Abenteuer war die Rede, die Arbeit mit Menschen immer sei, Arbeit für Kinder, Jugendliche und für alte Menschen, für gefangene Straftäter, die niemanden mehr sonst haben, zu dem sie so etwas wie Zutrauen, Beziehung aufbauen können, unverzichtbare Voraussetzung, später in der Gesellschaft bestehen zu können, ohne wieder mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Von Arbeit war die Rede, die wesentlich mehr ist als reiner Broterwerb. Mit dem Wert der eigenen Arbeit müssen Menschen ihren eigenen Wert erfahren können. Daher ist es unabdingbar, daß die Grundbedürfnisse befriedigt sind, um ehrenamtlich tätig sein zu können. Für den Bestand jeder Gesellschaft ist unbezahltes freiwilliges Engagement unverzichtbar, sonst sei er ernstlich in Gefahr. Ehrenamtliche Arbeit sei komplementär zu sehen als dritte Säule neben Erwerbs- und Familienarbeit. 106 Personen ließen sich nach Auskunft des Frewilligenzentrums im abgelaufenen Jahr registrieren: 15 16-30jährige (14,1 %), 22 31-40jährige (20,8 %), 28 41-50jährige (26,4 %), und die größte Gruppe bildeten die über 51jährigen mit 38,7 %. Insgesamt waren 85 von ihnen Frauen (80,2 %) und 21 Männer (19,8 %). Von den 81 Vermittlungen erfolgten 52 in den sozialen Bereich (64,2 %), 18 in den kulturelle (22,2 %), 2 in den Naturschutz (2,5 %), und 9 waren "sonstige Vermittlungen" (11,1 %). Immer bestimmt der Freiwillige selbst, was, wo und wie lange er tätig sein möchte. Nicht alle fanden bisher das für sie Passende, manche verwirklichen ihr eigenes Projekt, wobei das Freiwilligenzentrum behilflich ist. Das Zentrum hat in einer anonymen Befragung ermittelt, was den Interessenten am besten gefalle. Am meisten geschätzt ist danach der Kontakt mit anderen, das Kennenlernen neuer Informationen und Lebenszusammenhänge, durch die Anerkennung der Tätigkeit Anerkennung seiner selbst. Das Freiwilligenzentrum sucht ständig weiter nach Menschen, die sich einbringen möchten. Wie es berichtete, werden in den kommenden Wochen neue Träger die Zusammenarbeit suchen und damit neue Möglichkeiten anbieten. Interessenten können sich melden bei Renate Jahnz oder Ingrid Tischer unter der Rufnummer: 03 35 / 56 54-1 41. |
Pressemitteilung
Haste mal ne Stunde Zeit?
Erschienen am:
27.11.1998
Beschreibung