In den Berichtsjahren hat die Abschiebungsbeobachtung insgesamt 610 Einzelrückführungen und 18 Sammelrückführungen begleitet. "Die Abschiebungszahlen nehmen aktuell weiter zu. Das bringt Herausforderungen für alle Beteiligten mit sich. Das Forum kann dabei behilflich sein, Defizite zu erkennen, auf Verbesserungen hinzuwirken und die Abschiebungsprozesse so wenig belastend wie möglich zu gestalten", so Barbara John, Moderatorin des FABB und ehemalige Ausländerbeauftragte des Berliner Senats.
Seit Anfang des Jahres 2014 werden an den Flughäfen Tegel und Schönefeld Abschiebungen von ausreisepflichtigen Asylbewerbern bzw. Ausländern durch einen Beobachter begleitet. Diese Praxis, die auch an den Flughäfen Düsseldorf und Frankfurt zu finden ist, wurde durch das "Forum Abschiebungsbeobachtung Berlin-Brandenburg" begründet. In dem Forum sind neben der Bundespolizei als Vollzugsbehörde, den am Abschiebungsverfahren beteiligten Behörden der Länder Berlin und Brandenburg auch beide großen Kirchen, die Wohlfahrtsverbände, der UNHCR sowie Amnesty International und Pro Asyl vertreten. Das Forum Abschiebungsbeobachtung wurde 2013 gegründet, um sich mit Fragen und Problemfeldern im Zusammenhang mit dem Vollzug von Abschiebungen auf dem Luftweg zu beschäftigen. Initiiert wurde die Abschiebungsbeobachtung in Berlin-Brandenburg vom Jesuiten-Flüchtlingsdienst und der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Anstellungsträger der Abschiebungsbeobachterin ist der Caritasverband für das Erzbistum Berlin. Die Stelle der Abschiebungsbeobachtung wird von den Ländern Berlin und Brandenburg, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der Katholische Kirche im Erzbistum Berlin sowie dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin finanziert.
Der vorgelegte Bericht enthält eine Übersicht über die Arbeit und über ausgewählte Ergebnisse der Aktivitäten des Forums. Er ist im Internet unter www.caritas-brandenburg.de/beratung-hilfe/flucht-und-migration/abschiebungsbeobachtung/ verfügbar.
Weitere Informationen: Prof. Barbara John
Telefon: 030 860 01 103, E-Mail: john@paritaet-berlin.de