Pressemitteilung des Diözesan-Caritasverbandes Berlin |
Flughafensozialdienst Berlin-Schönefeld begeht zehnjähriges Bestehen |
Erster gesamtdeutscher Sozialdienst |
BERLIN-SCHÖNEFELD. Auf sein zehnjähriges Bestehen blickt am 5. Oktober der Flughafensozialdienst Berlin-Schönefeld mit einem Empfang zurück. Der vom Brandenburger Caritasverband und dem Diakonischen Werk Neukölln-Oberspree getragene Dienst ist neben München und Frankfurt einer von dreien in Deutschland und versteht sich "als erste Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen in Not- und Krisensituationen jedweder Art, die im Bereich des Flughafens Schönefeld und in seinem Umfeld auftreten". Wie der Sozialdienst mitteilte, reagierten die Träger im Jahr der Wiedervereinigung mit der Einrichtung auf "massiv dort auftretende Notlagen von Passagieren, damals vorrangig Flüchtlinge und Aussiedler, die mittellos in Schönefeld festsaßen". Somit wurde der erste aus Ost und West getragene soziale Dienst eingerichtet. Heute arbeiten hier drei Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, drei Zivildienstleistende, eine Mitarbeiterin im Freiwilligen Sozialen Jahr, sieben Mitarbeiter im Nachtdienst und dreißig ehrenamtliche Mitarbeiter als Sprachmittler. Zu diesem ursprünglichen Auftrag sind in den letzten Jahren neue Aufgaben und Betätigungsfelder hinzugekommen. Reisende haben beispielsweise die Möglichkeit, beim Flughafensozialdienst zu übernachten, wenn eine Weiterreise am selben Tag nicht möglich ist, oder sie können sich bei Flugverspätungen abseits der Hektik des Terminals ausruhen. Älteren und behinderten Reisenden wird Hilfe beim Einchecken angeboten. Verwirrten und psychisch auffälligen Personen wird ein Ort der Ruhe gegeben, an dem zusammen mit einem Sozialarbeiter die weiteren Wege geplant und besprochen werden können. Die Entscheidung für den Ausbau des Flughafens Schönefeld als gemeinsamer Großflughafen der Länder Berlin und Brandenburg ist gefallen. Ein Anstieg des Fluggastaufkommens und ein damit verbundener Anstieg der Anzahl hilfsbedürftiger Personen mit unterschiedlichsten Problemlagen ist absehbar. Nach dem vollständigen Rückzug der Länder Berlin und Brandenburg 1996 aus der Finanzierung des Flughafensozialdienstes haben die Träger für das Jahr 2001 erneut einen Zuschussantrag an das Land Brandenburg für die Überregionalen Aufgaben gestellt. Der bisherige Verweis der Länder auf die alleinige örtliche Zuständigkeit des Landkreises für Hilfsbedürftige auf dem Internationalen Flughafen Berlin-Schönefeld ist für niemanden nachvollziehbar. Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, so Bernhard Stelter, Fachbereichsleiter Migration im Brandenburger Caritasverband, dass auch die Länder Berlin und Brandenburg wieder Verantwortung übernehmen. Eine Schließung des Sozialdienstes wegen fehlender Finanzmittel, trotz Ausbaubeschlusses für einen Großraumflughafen, kann nicht im Interesse der verantwortlichen Länder liegen. "Wenn künftig auch die Länder Berlin und Brandenburg im Kontext des neuen Großflughafens ihren Beitrag für die überregionalen Aufgaben des Flughafensozialdienstes leisten, dann wird dieser Ort auch in den nächsten zehn Jahren ein Ort der Zuflucht, der Hoffnung und Gastfreundschaft sein können", wünschen Andreas Kaczynski, Direktor des Caritasverbandes für Brandenburg, und Siegfried Lemming, Geschäftsführer Diakonisches Werk Neukölln-Oberspree. Weitere Informationen: Bernhard Stelter, Caritasverband, (0 30) 96 25 39-32, Siegfried Lemming, Diakonisches Werk, (0 30) 6 89 04-1 35
Diakonisches Werk Neukölln-Oberspreee e.V.
Caritasverband für Brandenburg e.V. |
Pressemitteilung
Erster gesamtdeutscher Sozialdienst
Erschienen am:
02.10.2000
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