Pressemitteilung des Dfiözesan-Caritasverbandes Berlin |
Ein Jahr nach dem verheerenden Hurrikan Mitch noch keine Entwarnung |
BERLIN. Auf den Tag genau ein Jahr nach der verheerenden Katastrophe, die der Wirbelsturm "Mitch" in den mittelamerikanischen Staaten Honduras, Nicaragua, El Salvador und Guatemala angerichtet hat, übt Caritas international heftige Kritik an den Regierungen der betreffenden Länder. Wörtlich sagte Caritas-Projektkoordinator Hajo Spoerhase vor der Presse in Berlin: "Die jeweiligen Regierungen haben die Chance nicht ergriffen, die in jeder Katastrophe vorhanden ist: Mit einer Neuorientierung der Politik und Visionen für den Wiederaufbau ein neues Kapitel der Entwicklung einzuleiten". Sie ignorierten vielmehr auch heute noch die Situation der privaten Haushalte. Wiederaufbauprogramme würden lediglich durch die Hilfsorganisationen durchgeführt, wobei sie von staatlichen Stellen eher behindert als gefördert würden. Kritisiert wurde beispielsweise die schleppende Bearbeitung von offiziellen Dokumenten, die zur Durchführung von Projekten notwendig sind. Gerade was Nicaragua anbelangt, äußert Spoerhase hier Unverständnis, da gerade hier ein gemeinsames Vorgehen dringend geboten wäre, um der tiefen Armut breiter Bevölkerungsschichten wirksam zu begegnen. Insgesamt 14.550.058 Mark hat die Deutsche Caritas an Spenden bekommen. Davon ausgegeben wurden für akute Nothilfen, für Wiederaufbauprogramme für Neubau und Reparatur von Wohnhäusern, Latrinen, Brunnen und für landwirtschaftliche Rehabilitationsprogramme wurden bislang 10.146.000 Mark aufgewendet. Für die Fortführung der Wiederaufbuaprogramme in den Jahren 2000 bis 2001 werden die restlichen 4.404.058 Mark verwandt. Auf die Frage an Caritas-Koordinator Spoerhase, wie denn unter den gegebenen Rahmenbedingungen überhaupt sinnvoll geholfen werden könne, antwortete er: "Man kann sinnvoll helfen, wenn man angepasst arbeitet und langfristig orientiert ist. Zusammen mit unseren lokalen Partnern, den jeweiligen Caritas-Organisationen haben wir Pläne für den Wiederaufbau erstellt, deren Kern die aktive Beteiligung der Betroffenen ist." Weitere Informationen: Matthias Schüth, 07 61 / 2 00-2 93, Christine Decker, 07 61 / 2 00-6 06 |
Pressemitteilung
Ein Jahr nach Hurrikan Mitch noch keine Entwarnung
Erschienen am:
26.10.1999
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