Pressemitteilung des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Berlin |
Diözesanrat fordert: Geisterfahrt der Gesundheitssenatorin stoppen |
BERLIN - Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin verurteilt aufs Schärfste die Pläne der Gesundheitssenatorin, mit dem St.Hedwig-Krankenhaus, dem Sankt Gertrauden-Krankenhaus und dem Malteser-Krankenhaus drei katholische Krankenhäuser zu schließen, deren Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit außer allem Zweifel steht und die wegen ihrer christlichen Prägung und ihrer Geschichte in einem bürgerorientierten Krankenhausangebot unverzichtbar sind. Die Absicht, bei weitgehender Schonung der kommunalen Angebote insgesamt fast 50 % der Betten in den katholischen Krankenhäusern der Stadt abzubauen, stellt einen massiven Angriff auf das diakonische Wirken der Kirche dar und läßt nur den Schluß zu, daß die Senatorin das vom Gesetz vorgegebene Gebot der Trägervielfalt schlicht mißachtet. Statt dessen folgte sie dem von der Geschichte längst widerlegten Leitbild des Staatsmonopolismus. Wir fordern das sofortige Ende dieser Geisterfahrt. Die katholischen Krankenhäuser haben in den letzten Jahren dem unbestreitbaren Zwang zu Einsparungen in erheblichem Umfang Rechnung getragen. Mehrere Häuser wurden geschlossen (St.Hildegard, St.Christophorus), andere haben die Bettenzahlen drastisch reduziert. Die Bereitschaft zur Kooperation besteht auch weiterhin. Sie ist aber kein Freibrief für Kahlschlagaktionen. Die katholischen Krankenhäuser bieten eine anerkannt gute medizinische und pflegerische Versorgung zu Preisen, die keinen Vergleich zu scheuen brauchen. Wenn die Schließungspläne der Gesundheitssenatorin sich gleichwohl gerade auf diese Häuser konzentrieren, hat dies vor allem einen Grund: Die Stadt will sich auf Kosten der kirchlichen und anderer freier Träger sanieren. Die Zusage, daß es in städtischen Krankenhäusern keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde, würde den Senat bei einer Schließung solcher Häuser vor große Probleme stellen. Statt dessen sollen nun freie gemeinnützige Träger in großem Umfang zu Stillegungen und Personalentlassungen gezwungen werden. Wir bitten alle Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, diesen Plänen entschiedenen Widerstand entgegenzusetzen und nachdrücklich für eine sachgerechte Krankenhausplanung einzutreten. Wir unterstützen den Aufruf des Caritasverbandes zu einem Demonstrationszug am Freitag, dem 15. Januar 1999, 14.00 Uhr, von der Hedwigskathedrale zum Roten Rathaus. Für den Vorstand Dr. H.-R. Laurien, H.J. van Schewick Dr. St. Schumbe |
Pressemitteilung
Diözesanrat fordert: Geisterfahrt der Gesundheitssenatorin stoppen
Erschienen am:
10.01.1999
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