BERLIN. "Wir begrüßen das neue Zuwanderungsgesetz prinzipiell, weil es für viele Gruppen von Zuwanderern erhebliche Verbesserungen bringt", so Caritas-Referentin Dr. Elke Tießler-Marenda vom Deutschen Caritasverband, Freiburg, zum Auftakt einer Fachtagung im Berliner Haus der Caritas. Wie der Verband mitteilte, bereiteten sich am Montag und Dienstag dieser Woche Beraterinnen und Berater ostdeutscher Caritasverbände intensiv auf die Umsetzung des neuen Zuwanderungsgesetzes vor. Da es noch keine Verwaltungspraxis im Umgang mit dem neuen Gesetz gibt, wird es sowohl bei den Beratern des katholischen Wohlfahrtsverbandes als auch bei den Behöreden noch lange erheblichen Beratungsbedarf geben. Zudem muss das neue Integrationsprogramm umgesetzt werden, das nicht nur Sprachkurse meint sondern eine langfristige Begleitung der nach Deutschland kommenden Ausländer.
Das neue Zuwanderungsgesetz und die sich daraus ergebenden Konsequenzen leiten nach den Worten von Christina Busch, Leiterin des Raphaels-Werkes in Berlin, einen Paradigmenwechsel ein: Deutschland ist ein Zuwanderungsland. Das bedeutet für die Caritas-Beratungsdienste, dass sie ihre gesamte Arbeit stärker an interkultureller Öffnung ausrichten. Das betrifft alle Integrationsmaßnahmen von Neuzuwanderern mit Informationen über das politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben der deutschen Aufnahmegesellschaft. Die Migrationsdienste werden die Arbeit der Beratungsstellen für Einheimische stärker integrieren.
Gabriela Hockertz, Abteilungsleiterin beim Caritasverband, beschreibt die Integrationsarbeit ihrer Kolleginnen und Kollegen so: "Integration braucht jemanden, der die Schwingtüre offen hält, bis der Mensch mit all seinen Koffern und Taschen und seinem Handwagen durch die Tür gekommen ist. Der Mensch, der in Deutschland ankommt, braucht kompetenten Beistand, der ihm den Weg zeigt und unter Umständen die erste Strecke mit ihm geht. Er braucht jemanden, zu dem er zurück kommen kann, um ihm noch mal seine Fragen zu stellen. Er braucht jemanden, bei dem er seine Eigenarten behalten kann."
Weitere Informationen:
Annette Reck (0 30) 8 57 84-2 72
Christina Busch (0 30) 8 57 84-2 37