BERLIN. Am 1. Mai 2005
öffnet nach Auskunft der Caritas wieder der Wohnwagenstellplatz für Sinti und
Roma in Dreilinden. Bereits im 11. Jahr betreut sie der katholische
Wohlfahrtsverband auf dem Gelände des ehemaligen Stauraums. Eine Sozialarbeiterin
ist für den sozialen Bereich, aber auch für Verwaltungsaufgaben wie zum
Beispiel Kassieren der Platzmiete zuständig. Sie berät die Bewohner bei
gesundheitlichen Problemen, bei Behördengängen sowie bei Fragen des
Schulbesuchs der Kinder. Sie ist Ansprechpartnerin bei allen Sorgen und
Wünschen, die das Leben auf dem Platz betreffen.
Unterstützt wird ihre
Arbeit von einem Platzwart, der die technischen Einrichtungen beaufsichtigt und
für die Platzbelegung verantwortlich ist. Ehrenamtliche Mitarbeiter bieten vor
allem Freizeitaktivitäten für jüngere Kinder an. Ältere Jugendliche zu
erreichen ist sehr viel schwieriger, da sie tags über meist nicht auf dem Platz
sind und ihre Berührungsängste gegenüber Sozialarbeitern groß sind.
Bereits seit den
siebziger Jahren ist Berlin Anlaufstelle für durchreisende Sinti- und
Romafamilien. Nachdem sie lange Zeit auf nicht dafür vorgesehenen Plätzen ohne
Sanitäranlagen, Strom und Müllabfuhr campierten, wurde 1995 von der
Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport der Stellplatz in Dreilinden
bereitgestellt. Erstmals gab es damit in Berlin einen Platz, wo Sinti und Roma
nicht nur geduldet wurden, sondern ganz legal bleiben konnten.
Während
in Städten wie Hamburg und München bereits seit mehr als 15 Jahren Stellplätze
existieren, die das ganze Jahr über geöffnet sind, ist Dreilinden nach wie vor
ein Provisorium.