BERLIN. Bereits im 9. Jahr
betreut der Caritasverband für Berlin e.V. Sinti und Roma auf dem Gelände des
ehemaligen Stauraums Dreilinden: Eine Sozialarbeiterin ist für den sozialen
Bereich, aber auch für Verwaltungsaufgaben, wie z.B. Kassieren der Platzmiete
zuständig. Sie berät die Bewohner in Fragen des Schulbesuchs, bei
gesundheitlichen Problemen sowie bei Behördengängen und ist Ansprechpartnerin
für ihre Sorgen und Wünsche, die das Leben auf dem Platz betreffen.
Unterstützt wird ihre Arbeit
von einem Platzwart, der für die Beaufsichtigung der technischen Einrichtungen
und die Platzbelegung verantwortlich ist. Ehrenamtliche Mitarbeiter bieten
vor allem Freizeitaktivitäten für die jüngeren Kinder an. Ältere Kinder und
Jugendliche zu erreichen, ist sehr viel schwieriger, da sie tagsüber meist gar
nicht auf dem Platz sind und ihre Berührungsängste gegenüber
Sozialrbeitern
groß sind.
Bereits seit den siebziger
Jahren ist Berlin Anlaufstelle für durchreisende Sinti- und
Romafamilien
. Nachdem sie lange Zeit auf nicht dafür vorgesehenen
Plätzen campierten, die weder Sanitäranlagen noch Strom oder Müllabfuhr
hatten, wurde 1995 von der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport der
Stellplatz in Dreilinden bereitgestellt. Erstmals gab es damit auch in Berlin
einen Platz, wo Sinti und Roma nicht nur geduldet wurden, sondern ganz legal
bleiben konnten.
Während in Städten, wie
Hamburg und München bereits seit 15 Jahren Stellplätze existieren, die das
ganze Jahr über geöffnet sind, ist „Dreilinden“ zunächst noch ein Provisorium.
Der Bau des seit Jahren geforderten ständigen Wohnwagenplatzes ist jedoch inzwischen
in den Entwurf der Investitionsplanung 2002 bis 2006 des Landes Berlin für das
Jahr 2004 aufgenommen worden. Der Platz soll dann winterfest werden und eine
ganzjährige Nutzung erlauben.
Nähere Informationen:
Peter
Wagener
,
Fachbereichsleiter
Telefon: 6 66 33-12 04 / -12 03
Gerd
Melinat
,
Platzwart
Telefon: 01 63 / 3 12 44 92