Brandenburger Caritasverband wählte neues Vorstandsmitglied

BERLIN (cv). Zu einer Nachwahl für den Vorstand trat am Samstag Vormittag, 20.01.2001, die Delegiertenversammlung des Caritasverbandes für Brandenburg e.V. zu einer außerordentlichen Sitzung in Berlin-Weißensee zusammen. Gewählt wurde mit großer Mehrheit Beate Werhahn (33), Personalleiterin bei der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG. Die Nachwahl wurde notwendig, weil Herr Dr. Schieben aus beruflichen Gründen sein Mandat im Vorstand aufgeben musste und nach Brüssel umzog.

Der stellvertretende Vorsitzende und Geschäftsführer des Verbandes, Andreas Kaczynski, gab einen kurzen Bericht zur Situation:

1. Das Projekt "Boxenstopp" für Antigewalttraining nimmt immer konkretere Formen an. Im Herbst 2000 wurden die ersten finanziellen Mittel von der Landesregierung genehmigt. Mehre Trainings werden bereits durchgeführt. In einem so genannten Kompetenzzentrum sollen neue Trainer ausgebildet werden.
2. In Königs Wusterhausen wird am 28.02.2001 eine Tagesstätte für Obdachlose eröffnet, die zusammen mit der Kirchengemeinde und dem Diakonischen Werk den zunehmend vielen jugendlichen Obdachlosen ein Zuhause bieten will.
3. Ebenfalls am 28.02.2001 wird in Königs Wusterhausen ein zweiter Carisatt-Laden im Land Brandenburg eröffnet, in dem Sozialhilfeempfänger Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu deutlich niedrigeren Preisen erwerben können.
4. In Perleberg hat das Café Vogelfrei für eine Selbsthilfegruppe psychisch Kranker und andere Gäste seine Türen geöffnet.
5. Weiter sorgt sich in Perleberg ein ambulantes Hospiz in Zusammenarbeit mit der Caritas-Sozialstation um Schwerkranke und Sterbende.
6. In Brandenburg an der Havel nahm ein zweites Freiwilligenzentrum, eine Börse für freiwillige soziale Dienste, neben dem in Frankfurt (Oder) seine Arbeit auf.
7. Seit dem 01.01.2001 geben die Schwangerschaftsberatungsstellen der Caritas keinen Schein mehr für eine erfolgte Konfliktberatung aus, mit dem ein Schwangerschaftsabbruch straffrei bliebe. Gleichwohl bieten die Beratungsstellen nach wie vor auch Konfliktberatung an. Darauf macht zur Zeit eine breit angelegte Kommunikationskampagne der Deutschen Bischofskonferenz aufmerksam. Das Land Brandenburg hat die Konfliktberatungsstellen der Caritas zur Übernahme durch andere Wohlfahrtsverbände ausgeschrieben. Den Caritas-Beratungsstellen sind die Zuwendungen durch das Land entsprechend gestrichen worden, wogegen die Caritasverbände Brandenburg und Görlitz Klage eingereicht haben. Trotz der Streichung der finanziellen Mittel hat der Caritasverband im Jahr 2001 keine Kürzungen seiner Leistungen ins Auge gefasst, weil zumindest für dieses Jahr der Erzbischof von Berlin die fehlenden Finanzmittel kompensieren wird.
8. Der Brandenburger Caritasverband führt auch 2001 die Geschäfte der LIGA-Mitgliederversammlung.
9. Die Behinderteneinrichtung "St. Norbert" in Michendorf, eine Einrichtung in Trägerschaft des Deutschen Ordens, ist offensichtlich nicht von den akuten Liquiditätsschwierigkeiten seines Trägers unmittelbar betroffen. Gleichwohl hatten das Erzbistum Berlin und der Diözesan-Caritasverband ihre Absicht erklärt, die Einrichtung auf jeden Fall zu halten.