Berlin - Am 31. März 2012 
endet die diesjährige Kältehilfesaison 2011/2012. Im Rahmen der Berliner 
Kältehilfe haben sich in den vergangenen fünf Monaten mehr als 70 Träger von 
Projekten und Angeboten in ganz Berlin für wohnungslose Menschen engagiert. In 
17 Notübernachtungen freier Träger und 19 überwiegend von evangelischen und 
katholischen Kirchengemeinden betriebenen Nachtcafés konnte täglich 475 
Menschen ein Schlafplatz zur Verfügung gestellt werden. Das entspricht ca. 
69.500 Übernachtungen während der gesamten Kältehilfeperiode. Zahlreiche 
Tagesstätten, Treffpunkte und Suppenküchen gaben obdachlosen Menschen außerdem 
tagsüber die Möglichkeit, der Kälte zu entfliehen und etwas Warmes zu sich zu 
nehmen. Die  
Kältebusse 
 der Stadtmission, der  
Wärmebus 
 des DRK und das Caritas - Arztmobil betreuten mit 
ihrer mobilen Hilfe Menschen auf der Straße, brachten diese zu 
Übernachtungsplätzen oder leisteten medizinische Hilfe. Grundsätzlich hat sich 
gezeigt, dass das Berliner Kältehilfesystem greift. Verglichen mit Hunderten 
von erfrorenen Menschen in ganz Europa hilft das Berliner Kältehilfesystem, 
Kältetote in der Stadt zu vermeiden. In diesem Winter war in Berlin ein 
Kältetoter zu beklagen. 
 
 
 
 
Auch in diesem Jahr gab es allerdings wieder zu wenige Übernachtungsplätze. 
Durchschnittlich waren die vorhandenen Plätze von November bis Ende Februar mit 
115 Prozent dauerhaft überbelegt. Einzelne Einrichtungen wie die 
Notübernachtung in der Lehrter Straße waren zeitweise sogar zu mehr als 200 
Prozent überbelegt. Nach dem massiven Kälteeinbruch im Januar wurden seitens 
der Senatssozialverwaltung Finanzmittel für bis zu 100 zusätzliche Plätze in 
Aussicht gestellt. Diese Unterstützung kam jedoch zu spät, da die Einrichtung 
neuer Übernachtungsplätze immer einen organisatorischen Vorlauf benötigt. 
 
 
 
 
Neu geschaffene vereinzelte Angebote während der Kältesaison werden zudem von 
obdachlosen Menschen häufig nicht angenommen, da sich diese bereits zu Beginn 
der Saison, spätestens aber während der ersten kalten Nächte, einen festen 
Schlafplatz suchen und zentral erreichbare Örtlichkeiten bevorzugen. Ein 
zusätzliches Problem ist, dass viele Einrichtungen stark alkoholisierte, 
verelendete und psychisch auffällige  
Hilfesuchende 
 
nicht aufnehmen können. Deshalb fordert Susanne Kahl-Passoth, Direktorin des 
Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, für die 
kommende Kältesaison von Anfang an Finanzmittel für ein zusätzliches zentral 
gelegenes Übernachtungsangebot.
 
 
 
 
Weitere Informationen und Auswertungsdaten: www.kaeltehilfe-berlin.de
            Pressemitteilung
        
    Berliner Kältehilfe zieht zum Ende der Saison Bilanz
        Erschienen am:
        
28.03.2012
                    Beschreibung