Berlin braucht ausführliche Wohnungsnotfallstatistik

Berlin - heute stellte die Senatsverwaltung die Ergebnisse aus der ersten Berliner Obdachlosenzählung vor. Insgesamt wurden 1976 Obdachlose erfasst, davon 807 Personen auf der Straße gezählt. Caritasdirektorin Ulrike Kostka zum Ergebnis: "Die Zahlen sind ein erstes Indiz für den Umfang der Obdachlosigkeit in Berlin. Die Zählung war ein erster Schritt für eine dringend benötigte Wohnungsnotfallstatistik in Berlin. Wir brauchen eine ausführliche Statistik, um die Entwicklung von Wohnungslosigkeit beobachten zu können und Angebote zu verbessern." In anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg existieren bereits solche Statistiken.

Für obdachlose Menschen in Berlin muss es differenziertere Notübernachtungsangebote geben, so dass beispielsweise auch alkoholisierte Menschen und Menschen mit Hunden einen Platz zum Schlafen finden. Zudem müssen in Berlin alle Bezirke ihrer Pflicht zur Unterbringung nachkommen - jeder, der unfreiwillig auf der Straße lebt, muss einen Übernachtungsplatz und Zugang zu Beratung bekommen.

Wohnungslosigkeit greift immer weiter um sich, längst betrifft sie auch Familien und ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch die Armut von EU-Bürgern nimmt zu. "Wir brauchen Strategien, wie Armut und Wohnungsnot in Deutschland und in der EU wirksam bekämpft werden können. Ich setze mich deshalb für ein Grundrecht auf Wohnen ein. Wohnen ist ein Menschenrecht. Bei steigender Wohnungsnot muss dieses Grundrecht stärker geschützt werden", so Caritasdirektorin Ulrike Kostka. Sie fordert, dass sich Berlin für ein Grundrecht auf Wohnen auf Bundesebene einsetzt.


Weitere Informationen
Prof. Dr. Ulrike Kostka
Diözesancaritasdirektorin/Vorstandsvorsitzende
Caritasverband für das Erzbistum Berlin
Tel.: (030) 666 33 1024
Mobil: 0160 71 333 40
E-Mail: u.kostka@caritas-berlin.de