Berlin
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Bereits seit 20 Jahren bietet die Caritas In der Jebensstraße hinter
dem Bahnhof Zoo kostenlose medizinische Grundversorgung und Sozialberatung für
wohnungslose Menschen in ganz Berlin. Hier werden hilflose, kranke Menschen
versorgt, die nicht den Weg in eine normale Arztpraxis finden. Trotz des
wachsenden Bedarfs werden seit diesem Jahr keine Landesmittel mehr zur
Verfügung gestellt. Das Unternehmen Bayer springt ein und trägt damit
wesentlich zum Fortbestand bis zum Jahr 2014 bei.
Die Ambulanz finanzierte sich bisher über Spenden und Zuwendungen des Landes.
Seit einigen Jahren versorgt man dort eine wachsende Anzahl von Bedürftigen,
deren Behandlung
nicht über Landesmittel
abgerechnet werden kann: es sind EU-Bürger, die in Berlin ohne festen Wohnsitz
leben oder nur auf der Durchreise, aber auf unbestimmte Zeit, in Berlin sind.
Das Land Berlin
sieht keine Möglichkeit
mehr, diese Gruppe von hilfsbedürftigen Menschen weiter aus Mitteln der Wohnungslosenhilfe
zu finanzieren und hat daher die Unterstützung der medizinischen Ambulanz am
Bahnhof Zoo zum Jahresende 2011 eingestellt. Um das Projekt zu retten,
übernimmt Bayer in den kommenden drei Jahren
Sachkosten in Höhe von insgesamt 57.000 Euro.
„Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen - insbesondere im Umfeld
unserer Unternehmensstandorte - ist für Bayer eine wichtige Zukunftsinvestition.
Denn unternehmerischer Erfolg ist für uns dauerhaft nur denkbar, wenn die
Rahmenbedingungen stimmen“, so Thimo V. Schmitt-Lord, Vorstand der
Bayer-Stiftungen. „Darum übernehmen wir gern eine Förderpatenschaft für die
Ambulanz.“ Dr. Hans-Joachim Raubach, Standortleiter der Bayer Pharma AG in
Berlin, ergänzt: „Wir engagieren uns dafür, dass weltweit Menschen aller
Einkommensgruppen Zugang zu Arzneimitteln haben. Da ist es naheliegend, vor der
eigenen Haustür anzufangen, und Menschen, die von unserem sozialen Netz nicht
aufgefangen werden, den Zugang zu einer vernünftigen Gesundheitsversorgung zu
ermöglichen.“
Viele der Ärzte arbeiten mit hohem ehrenamtlichem Engagement in der Ambulanz.
Sie behandeln vor allem chronische Entzündungen, Gicht, Rheuma, Hautkrankheiten
und im Winter auch Erfrierungen. Neben der medizinischen Versorgung versucht
das Team, weitergehende Hilfsangebote wie Notunterkünfte oder Suppenküchen zu
vermitteln. „Wir sind Bayer außerordentlich dankbar, dass durch die großzügige
Spende der Fortbestand der Ambulanz gesichert werden kann“, freut sich Peter
Wagener von der Caritas. Die Förderung hat auch einen wirtschaftlichen Aspekt:
„Es entlastet das Gesundheitssystem beträchtlich, Erkrankungen zu behandeln,
bevor die Betroffenen ins Krankenhaus müssen“, so Wagener. „Außerdem hoffen
wir, Bayer-Mitarbeiter mit einer medizinischen Ausbildung als ehrenamtliche
Mitarbeiter für das Projekt gewinnen zu können.“