Pressemitteilung des Diözesan-Caritasverbandes Berlin |
Berliner Caritas stellt Modellprojekt für Senioren nichtdeutscher Herkunft vor |
Alt werden in der Fremde |
BERLIN. Mit ihrem Modellprojekt "Altwerden in der Fremde" wendet sich die Caritas in Berlin an Mitarbeiter in der Alten- und Krankenpflege. So will der katholische Wohlfahrtsverband nach eigenen Angaben eine bessere Versorgung der Berlinerinnen und Berliner nichtdeutscher Herkunft erreichen. Immer mehr Migranten bleiben auch im Rentenalter in Deutschland. Häufig sind sie gesundheitlich durch schwere Arbeit beeinträchtigt und im Vergleich zu deutschen Gleichaltrigen stärker auf medizinische Versorgung angewiesen, die es in ihren in ihren Heimatländern häufig so nicht gibt. Auch die dortigen sozialen Kontakte sind vielen von ihnen im Laufe der Jahre weggebrochen. Unterschiedliche religiöse und kulturelle Orientierungen sowie besondere Belastungen im deutschen Alltag, wie z.B. mangelnde Sprachkenntnisse, kennzeichnen das Anderssein ausländischer Senioren. Eben dadurch stellen sie die bereits bestehenden Alten- und Krankenpflegedienste in Deutschland vor neue Herausforderungen. Hier setzt das Modellvorhaben an: Mitarbeitern von Alten- und Krankenpflegeeinrichtungen in den fünf ausgewählten Berliner Bezirken Mitte, Steglitz, Tempelhof, Wilmersdorf und Schöneberg sollen kulturspezifische Kenntnisse über die hier stark vertretenen ethnischen Minderheiten vermittelt werden. Vor allem die Sozialarbeiter und das Pflegepersonal der ambulanten und stationären Krankenpflege und Altenhilfe können in Weiterbildungsseminaren und Workshops viel über den Umgang mit ausländischen Klienten lernen. Laut einer Studie der Hamburger Sozialbehörde aus dem Jahre 1997 wollen 23 % der über eine halbe Million Migranten mit 60 Jahren oder älter hier bleiben. Nur 17 % der befragten ausländischen Senioren geben an, in ihre Heimat zurückgehen zu wollen, während ein Drittel im Alter pendeln will. Mit seinem Modellprojekt greift der Caritasverband auch die Initiative der Vereinten Nationen auf, die das Jahr 1999 zum Internationalen Jahr der Senioren erklärt haben. Das Projekt wird durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales sowie durch die LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege gefördert. Nähere Informationen: Ulrika Zabel und Silva Demirci, Telefon: 030 / 25 45 03 - 12 |
Pressemitteilung
Alt werden in der Fremde
Erschienen am:
19.11.1999
Beschreibung