Im Anschluss an die Grußworte findet von 12:00 bis 16:00 Uhr ein Sommerfest mit einer Ausstellung und Musik statt. Veranstaltungsort ist die Levetzowstraße 12a, 10555 Berlin.
Im Jahr 1974 legte das Abgeordnetenhaus von Berlin einen "Obdachlosenplan" vor. Dieser beschrieb notwendige "Maßnahmen zur Vermeidung und Reduzierung der Obdachlosigkeit". Der Senat sprach 1974 von 3800 Obdachlosen in Berlin. Viele hielten sich um den Bahnhof Zoologischer Garten auf, der vor der Wende der zentrale Hauptbahnhof West-Berlins war. Damals wie heute gab es zu wenige günstige Wohnungen. Gemeinsam mit Caritas und Diakonie schmiedete der Senat Konzepte, die Abhilfe schaffen sollten. Es dauerte allerdings noch fünf Jahre, bis die Überlegungen in die Praxis umgesetzt wurden. Caritas und Diakonie stellten schließlich vier Sozialarbeiterinnen ein, die zunächst ohne Räumlichkeiten ihre Arbeit rund um den Bahnhof Zoo aufnahmen. Nach einigen Monaten in einem provisorischen Bauwagen folgte im Jahr 1979 schließlich die Gründung der Beratungsstelle Bahnhof Zoo in einem Container ohne Strom und Wasser aus der dann die Zentrale Beratungsstelle hervorging. 1980 konnten richtige Büroräume in der nahe gelegenen Levetzowstraße bezogen werden. Die Beratungsstelle wurde zu einem zentralen Ausgangspunkt für die professionelle Beratung und die Entwicklung einer Hilfestruktur für wohnungslose Menschen in der gesamten Stadt. Seit 1997 ist die Berliner Stadtmission neben dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin Träger der Beratungsstelle.
"Konzipieren, anstoßen, so dass ein selbst funktionierendes Angebot entsteht, ist die Devise für die die Zentrale Beratungsstelle für Menschen in Wohnungsnot steht", so Elfriede Brüning, Leiterin der Beratungsstelle. Heute werden jährlich etwa 3300 Wohnungslose beraten. Es kommen zunehmend Familien, die keine Wohnung finden, und viele Leute, die in Berlin zwar eine Arbeit gefunden haben, aber eben kein Zuhause, erklärt Brüning. Im Schnitt werden jährlich zwischen 5000 und 5500 persönliche Beratungen durchgeführt. Ein wichtiger Service, den die Beratungsstelle Levetzowstraße bietet, ist die Möglichkeit, hier eine Postadresse zu bekommen. Ohne Postadresse keine Bankverbindung und somit keine Möglichkeit Anträge zu stellen. 2200 Postadressen werden verwaltet. Die Levetzowstraße ist im Verlauf der Jahre mehr und mehr zu einem Hilfezentrum geworden. Sie bietet heute eine breite Palette an sozialen Hilfen für Alleinstehende und Familien in Wohnungsnotfällen an. Die Beratung erfolgt in elf Sprachen, es gibt an fünf Wochentagen offene Sprechstunden, mobile und aufsuchende Arbeit und Krisenintervention. Diese Vielfalt konnte durch die intensive Zusammenarbeit mit der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer, mit MOBI Berlin - der mobilen Beratung für Zuwandernde aus Südosteuropa - und dem Caritas-Arztmobil zur medizinischen Versorgung von Wohnungslosen erreicht werden. Alle diese Angebote sind inzwischen auch in der Levetzowstraße 12a angesiedelt.
Weitere Informationen:
Elfriede Brüning
Telefon: 030 39 04 74 - 11
E-Mail: bruening@wohnungslos-berlin.de
Pressemitteilung
40 Jahre Beratung und Hilfe für Wohnungslose in Berlin
Erschienen am:
26.08.2019
Herausgeber:
Caritasverband für das Erzbistum Berlin e. V.
Residenzstraße 90
13409 Berlin
030 6 66 33-0
Residenzstraße 90
13409 Berlin
030 6 66 33-0
Beschreibung